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Eintracht Frankfurt holt Rückstand auf und beendet Werders Siegesserie

Jan Niestegge

Update 08/04/2017 um 00:28 GMT+2 Uhr

Mit viel Moral hat Eintracht Frankfurt im "Duell der Gegensätze" noch einen Punkt gerettet und die Siegesserie von Werder Bremen gestoppt. Die Hessen kamen zum Auftakt des 28. Bundesliga-Spieltags trotz eines 0:2-Rückstands zur Pause noch zu einem 2:2 - was angesichts von neun Spielen ohne Sieg im Kampf um die Europa-League-Qualifikation aber dennoch zu wenig sein könnte.

Marco Fabian bejubelt sein Tor gegen Bremen

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

19 Punkte aus den vergangenen sieben Spielern - Bremen strotzte vor dem Duell gegen die formschwachen Hessen nur so vor Selbstbewusstsein. Wobei formschwach wohl nicht das absolut richtige Wort für das aktuelle Leistungsvermögen der Hessen ist. Die Elf von Niko Kovac spielt nicht schlecht - sie macht nur einfach keine Tore. So auch gegen die Werderaner. Frankfurt begann tonangebend, nahm das Zepter von Beginn an in die Hand und kreierte gute Gelegenheiten. Bremen spielte nicht schlecht, kam aber einfach nicht in voller Gänze hinterher.
In der 11. Minute begann die Chancenflut der Hausherren. David Abraham packte aus 30 Meter den Hammer aus - knallte die Kugel an den Querbalken. In derselben Minute verpasste Ante Rebic am zweiten Pfosten nur knapp nach Zuspiel von Branimir Hrgota. 17 Minuten später scheiterten dann sowohl Rebic als auch Hrgota am starken Felix Wiedwald. Dicke Chancen, keine Treffer. Bremen hatte zu diesem Zeitpunkt der Partie eine dicke Portion Glück - auch weil Innenverteidiger Milos Veljkovic in der 21. Minute nach einem taktischen Foul eigentlich hätte vom Platz gemusst. Schiedsrichter Bastian Dankert drückte beide Augen zu.
In der 37. Minute änderte sich das Bild. Bremen kam. Der für Veljkovic eingewechselte Florian Kainz passte von der linken Seite in die Mitte. Zlatko Junuzovic knallte die Kugel aus elf Metern unter die Latte - die Führung für die Gäste mit dem zweiten Torschuss. Sechs Minuten später folgte der nächste Streich. Fin Bartels lupfte den Ball nach Doppelpass mit Max Kruse aus 15 Metern eiskalt in die Maschen. Frankfurt machte im ersten Durchgang das Spiel, Bremen die Tore.
Das sollte sich jedoch in den zweiten 45 Minuten ändern. Frankfurt kam mit einer Menge Wut im Bauch aus der Kabine und benötigte weniger als drei Minuten, um den wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen. Abraham kam nach einer Ecke von der linken Seite per Flugkopfball an die Kugel, Mijat Gacinovic verlängerte die Kugel ins Tor.
In der Folge blieben die Hessen dran, drängten die Bremer tief in die eigene Hälfte. Es brauchte allerdings lange, bis sich die Hausherren belohnen konnten. In der 72. Minute brachte Niklas Moisander Hrgota im Strafraum zu Fall. Elfmeter für die Eintracht. Marco Fabián übernahm die Verantwortung und knallte den Ball zentral in die Maschen. Der Ausgleich.
Nach dem Tor brannte in der Commerzbank-Arena die Luft. Beide Mannschaften wollten den Sieg - warfen nahezu alles in die Waagschale. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dicken Chancen auf beiden Seiten. Jeder hätte am Ende als Sieger vom Platz gehen können - es blieb beim gerechten Unentschieden.

Die Stimmen:

Fin Bartels (SV Werder Bremen): "Wenn man das komplette Spiel sieht, muss man sagen, dass wir einen Punkt gewonnen haben. Aber wenn man natürlich 2:0 führt und eigentlich alles in den eigenen Händen hat, dann hätte man gerne auch den Dreier mitgenommen."
Branimir Hrgota (Eintracht Frankfurt): "In der ersten Halbzeit haben wir auch gut gespielt - Bremen macht aus zwei Chancen ihre Tore. In der zweiten Halbzeit waren wir viel, viel besser. Wir haben Druck gemacht und schnell das Tor erzielt. Wir haben versucht, auf drei Punkte zu gehen, aber es hat nicht gereicht."
Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir haben nie aufgegeben, das ist der Charakter dieser Mannschaft. Dennoch: Heute war mehr drin. Aber mir müssen nehmen, was wir kriegen. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sie an sich glauben sollen. Das 1:2 in der 48. Minute war wichtig, die Jungs haben die zweite Luft bekommen. Ich weiß nicht, ob der Knoten jetzt geplatzt ist, aber zumindest ist er etwas gelockert."
Alexander Nouri (Trainer Werder Bremen): "Wir haben uns den Punkt mit einer unglaublicher Energieleistung erarbeitet und mit Willen verdient. Wir hatten viele Umstellungen und haben das gut kompensiert."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Ein Schuss, ein Tor, die Bremer

Hundertprozentig ist die Chancenverwertung aufseiten der Bremer zwar nicht - dass sie allerdings sehr hoch ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Werderaner sind zurzeit unfassbar gut in Form und machen eine Sache besonders stark - Treffer. Gegen Frankfurt brauchten die Gäste im ersten Durchgang drei Torschüsse, um zwei Treffer zu erzielen. Bremen freut's. Durch diesen Teilerfolg bei den Hessen sammelten die Norddeutschen aus den vergangenen acht Partien stolze 20 Punkte. Chapeau!

Die Statistik: 486

Was bei den Bremern im Moment nahezu überragend klappt, bringt die Frankfurter an den Rand der Verzweiflung. Die Kugel will einfach nicht ins gegnerische Tor. 486 lange Minuten warteten die Hessen in der Bundesliga auf einen Treffer - dann erlöste Gacinovic die Eintracht. Der benötigte Pulsschlag für Frankfurt.
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