FC Bayern München schlägt Bayer Leverkusen und beendet Negativserie

Bayer Leverkusen begann in der Allianz Arena extrem mutig und griff die Bayern sehr früh an, womit diese zu Beginn so ihre liebe Mühe hatten. Bereits in der 3. Minute bediente Hakan Calhanoglu Admir Mehmedi und dessen Schuss aus spitzem Winkel verfehlte den Kasten von Manuel Neuer nur knapp.

Die Münchner fanden nach und nach besser ins Spiel und setzten ihr erstes Ausrufezeichen durch einen Kopfball von Joshua Kimmich, den Bernd Leno parierte (18.). Beide Abwehrreihen ließen in den darauffolgenden zehn Minuten nur wenig zu. Dann erzielten die Münchner nach einem Angriff über die linke Seite das 1:0. David Alabas Flanke wurde von Kimmich auf Philipp Lahm abgelegt, dessen Schuss wehrte Bernd Leno noch ab, gegen den Kopfball von Thiago war er aber machtlos.

Bayer schüttelte sich kurz und schlug nur fünf Minuten nach dem 0:1 zurück. Calhanoglu spielte einen Doppelpass mit Julian Brandt und behielt frei vor Manuel Neuer die Nerven. Die Bayern hatten auch nach dem Ausgleich Probleme mit dem forschen Pressing der Gäste und taten sich schwer, selbst Chancen herauszuspielen. Nach der Pause machten die Gastgeber anfangs viel Druck und drängten die "Werkself" in den ersten zehn Minuten hinten rein.

In der 56. Minute scheiterte Douglas Costa zunächst nach einem Konter an Leno, ehe Mats Hummels nach dem anschließenden Eckball völlig blank am Elfmeterpunkt auftauchte und die Kugel zum 2:1 einköpfte. Bayers Trainer Roger Schmidt reagierte und brachte mit Kevin Volland sowie Chicharito zwei frische Stürmer ins Spiel, die die Offensive der "Werkself" belebten. Die Bayern agierten nach dem 2:1 erstaunlich passiv und spielten nicht konsequent auf das dritte Tor.

In der 84. Minute hatten die Gastgeber großes Glück, als sich Javier Martínez im Laufduell mit Volland verschätzte und den Kopfball des Stürmers im Fallen mit der Hand klärte, was der Schiedsrichter aber nicht mit einem Elfmeter ahndete. Letztlich brachten die Münchner das knappe Ergebnis über die Runden und rücken somit wieder auf drei Punkte an Tabellenführer RB Leipzig heran.

Bernd Leno (Bayer Leverkusen): "Ich glaube, dass unsere Leistung gut war und wir Bayern Probleme bereiten konnten. Wir haben das über weite Strecken – bis auf kurz nach der Halbzeit – gut gemacht und uns dort leider das entscheidende Standard-Tor gefangen."

Kevin Volland (Bayer Leverkusen): "Wenn ich die Szene hinterher nochmal sehe, dann ist das ein klares Handspiel. Im Nachhinein ist mir klar geworden, weshalb der Ball nicht im Tor war. Natürlich ist das ärgerlich, weil es für uns die Chance zum 2:2 gewesen wäre. In der zweiten Halbzeit haben wir die Bayern unter Druck gesetzt, aber leider dieses unglückliche Tor bekommen."

Manuel Neuer (Bayern München): "Wir mussten hart arbeiten, um diesen Sieg zu erkämpfen. Uns fehlt momentan die Leichtigkeit und die Sicherheit im Spiel. Nach einer Führung darf uns sowas nicht passieren. Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir in der Schlussphase noch einen Elfmeter gegen uns bekommen hätten."

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben mutig gespielt und wollten selbst Akzente setzen. Das ist uns phasenweise gut gelungen. Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir waren bis zur letzten Sekunde gefährlich und man hatte immer das Gefühl, dass wir noch ein Tor erzielen können. Letztlich können wir aber stolz sein, dass wir uns mit dieser jungen Mannschaft in diesem Stadion so gut geschlagen haben. Wir haben jetzt dreimal hier gespielt. Das war sicher unser bester Auftritt hier, aus dem wir für die nächsten Wochen viel mitnehmen können."

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern München): "Das Ergebnis ist in Ordnung. Manchmal ist es wichtiger zu gewinnen, als gut zu spielen. Es gab Momente, die gut waren und solche, die nicht so gut waren. Das war ein sehr wichtiger Sieg. Nach den letzten beiden Partien mussten wir eine Reaktion zeigen. Wir haben jetzt eine Woche, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten und uns zu verbessern. Wir kassieren fast immer ein Gegentor, daran müssen wir arbeiten. Abgerechnet wird am Ende der Saison. Gratulation an Leipzig, dass sie jetzt da oben stehen, aber es sind nur drei Punkte."

Die Abwehrleistung der Bayern war nicht gerade meisterlich, das blieb auch auf Twitter nicht unbemerkt.

Während der gesamten 90 Minuten schaffte es Schiedsrichter Marco Fritz, ohne eine einzige Verwarnung auszukommen. Ein Indiz dafür, dass Leverkusen den Gegner mit spielerischen Mitteln stoppen wollte und konnte.

Die Bayern bauen ihre überragende Heimbilanz gegen Bayer weiter aus. Von 38 Bundesliga-Heimspielen verloren die Münchner nur drei, 29-mal gab es einen Sieg der Hausherren, sechsmal ein Remis.