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FC Bayern - Dortmund: Bayern pumpt sich vor Halbfinale gegen BVB für das Double auf

Florian Bogner

Update 26/04/2017 um 11:39 GMT+2 Uhr

Das Aus in der Champions League ist noch nicht verdaut, da spielt der FC Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale gegen einen wieder erstarkten BVB, der das Momentum auf seiner Seite hat. Die Bayern wiederum sind sich nicht sicher, ob die Saison mit einem Double jetzt "gut" oder sogar "sehr gut" abgeschlossen wäre - und was ein zweites Cup-Aus umgekehrt bedeuten würde. Immerhin: Fit sind alle.

Philipp Lahm und Mats Hummels (FC Bayern München)

Fotocredit: Getty Images

Sie haben Elfmeter trainiert am Montag, für den Fall der Fälle. Fürs DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Dortmund (Mi., 20:45 Uhr im Liveticker) will der FC Bayern München gut gerüstet sein, auch wenn's schwer fällt nach Madrid, dem Aus in der Champions League.
Denn der Spannungsabfall war spürbar am Samstag, beim lauen 2:2 in der Bundesliga gegen den 1. FSV Mainz 05.
Carlo Ancelotti bemängelte zur Pause die fehlende Körperspannung, mangelnde Opferbereitschaft. Schaulaufen ist eben nicht gegen Mainz, das spürten die Spieler schnell - 1:2-Rückstand nach 45 Minuten, ein mühevolles 2:2 am Ende.
"Wir hatten nicht die richtige Herangehensweise, das war zu locker, zu lethargisch. Das war schon öfter in dieser Saison so", kritisierte Mats Hummels, der Mainz als "Weckruf" bezeichnete.
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Mats Hummels, Javi Martínez (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

BVB hat jetzt das Momentum gegen Bayern

Jetzt Dortmund. Schwer einzuschätzen nach Anschlag, Champions-League-Aus, Täterverhaftung, Last-Minute-Sieg in Gladbach. Vor zwei Wochen in der Liga noch 4:1 besiegt, jetzt zum siebten Mal in sechs Jahren K.o.-Gegner.
Bayern gewann fünf Duelle, Dortmund zwei, nur einmal war's glasklar, gleich im ersten Spiel der Serie: 5:2 für den BVB. Zuletzt ging's zweimal ins Elfmeterschießen. "Wir müssen jetzt die Brust raus tun und zeigen, dass wir da sind", sagte Thomas Müller. Es klang ein wenig bemüht.
Das Momentum, das freiere Aufspielen - das hat jetzt der BVB. "Was davor war oder danach ist, spielt keine Rolle. Pokal ist ein anderer Wettbewerb", meinte Lahm, sich und die Seinen zum Fokus zwingend, "es geht wieder bei null los. Und wir müssen hundert Prozent abrufen, um den Gegner zu schlagen."
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Philipp Lahm und Carlo Ancelotti

Fotocredit: Imago

Bayerns Abwehrprobleme behoben

Personell sieht's bei beiden wieder ganz okay aus. Die gegen Mainz geschonten Jérôme Boateng und Javi Martínez kehren in den Kader zurück, auch David Alabas Knieverletzung könnte bis Mittwoch behoben sein. Mats Hummels, der am Montag wieder nur individuell trainierte, soll auch können.
"Das scheint alles bis dahin behoben zu sein", sagte Lahm nach dem Montagstraining:
Im Moment gehe ich davon aus, dass der Trainer alle zur Verfügung hat.

FC Bayern: Neunmal Double seit 2000

Dass das Double natürlich immer noch etwas besonders ist, besagt allein der Fakt, dass es überhaupt erst fünf Vereinen gelang: neben den Bayern nur noch dem FC Schalke 04 in grauer Vor-Bundesligazeit (1937), dem 1. FC Köln (1978), Werder Bremen (2004) und dem BVB (2012).
Der FC Bayern jedoch, und da wird's eben anno 2017 weniger speziell, gewann schon elfmal das Double aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokalsieg - neunmal davon in den 2000er Jahren.
Insofern: ist das schon toll. Aber halt nicht das, was sie sich - Stichwort Champions League - erhofft hatten von dieser Saison.

Mit Double: sehr gut oder nur gut?

So gehen die Meinungen bei der Rezeption des möglichen Doppeltitels auch auseinander. Für Ancelotti wäre eine Saison mit dem Double laut eigener Aussage nur eine "gute", für Lahm dagegen eine "sehr gute". Der Kapitän im Umkehrschluss:
Eine schlechte Saison hieße: gar kein Titel. Insofern sieht's ganz gut aus, unabhängig von Mittwoch. Das entscheidet nur, ob's eine gute oder sehr gute Saison wird.
Wenn Lahm da mal nicht irrt. Denn ein Pokal-K.o. zuhause gegen Dortmund wäre nach dem Aus in Madrid schon ein erheblicher Dämpfer, würde dem scheidenden Kapitän und Xabi Alonso, die ja aufhören im Sommer, zudem die Bühne Berlin fürs letzte Karrierespiel nehmen.
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Philipp Lahm (FC Bayern München)

Fotocredit: Eurosport

Letztes Flutlichtspiel für Lahm und Alonso?

Dann wäre am Mittwoch schon ihr letztes echtes Flutlichtspiel (am Samstag spielt Bayern um 18:30 Uhr in Wolfsburg).
Auf Rückblicke wollte sich Lahm am Montag dennoch nicht einlassen:
Es ist nicht der Zeitpunkt, sentimental zu werden. Wir spielen ein Halbfinale im Pokal mit Berlin vor Augen - mehr Motivation geht fast nicht.

Lahm zieht Stollenschuhe an

Deswegen: Fokus. Und Elfmeter. In selber Situation - Halbfinale, Heimspiel - vergeigte Bayern vor zwei Jahren gegen den BVB, die nun scheidenden Lahm und Alonso rutschten beim Elfmeterschießen weg. Am Mittwoch soll es regnen.
"Keine Sorge, ich spiele immer mit Stollen", feixte Lahm, auf die Rutschpartie von 2015 angesprochen. Außerdem:
Ich fühle mich im Elfmeterschießen an Stelle sechs bis elf am wohlsten - wenn's nach fünf Schützen entschieden ist. Wir wollen es aber gar nicht erst so weit kommen lassen.
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