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FC Bayern: Teure Neuzugänge wie Verratti, Sanchez und Co. - wohin wollen die Bayern?

Carsten Arndt

Update 16/05/2017 um 07:58 GMT+2 Uhr

Dem FC Bayern München steht ein heißer Sommer bevor. Zahlreiche große Namen wie Marco Verratti oder Alexis Sánchez werden gehandelt, ein Umbruch wird allenorts lautstart gefordert. Verlassen die Münchner ihre Transfer-Komfortzone, die einen gewissen Teil ihrer Identität ausmacht, oder rückt die Vision von Präsident Uli Hoeneß wieder in den Fokus? Eine Bestandsaufnahme.

Alexis Sánchez im Duell mit Marco Verratti

Fotocredit: Getty Images

Das Wort "verrückt" ist per se ja nicht unbedingt positiv belastet. "Nicht bei Sinnen" kann es unter anderem bedeuten.
Ob Mehmet Scholl den Bayern-Bossen geistige Umnachtung unterstellte, als er vor Kurzem erklärte, sein Ex-Klub werden "etwas Verrücktes" tun? Eher nicht.
Dennoch wäre es für Münchner Verhältnisse durchaus ungewöhnlich (ebenfalls eine Definition von "verrückt"), wenn sie im Sommer einen der ganz dicken Fische des Transfermarkts an Land ziehen würden.

Kandidaten: James, Verratti, Sanchez, Dele Alli

Kandidaten gibt es viele. Dele Alli von den Tottenham Hotspur, James Rodríguez von Real Madrid oder auch die beiden am heißesten gehandelten Alexis Sánchez (FC Arsenal) und Marco Verratti (Paris Saint-Germain).
"Alexis Sánchez ist eine Kategorie, in der der FC Bayern nun denken muss", ließ der bereits erwähnte Scholl, der seit längerer Zeit nicht mehr wirklich nah dran ist am Klub, unmissverständlich verlauten.
Doch muss er das wirklich?

Bayern-Bosse verteidigen aktuelle Mannschaft

Man werde auf dem Transfermarkt "keine verrückten Dinge veranstalten, wir werden uns auch von der Öffentlichkeit nicht in etwas hineinjagen lassen. Das wird es mit uns nicht geben“, kündigte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge unmittelbar nach dem Pokal-K.o. gegen den BVB an.
Auch dass sich die Altersstruktur in der Mannschaft laut öffentlicher Meinung langsam der der Bundesrepublik Deutschland angepasst hat, sieht Uli Hoeneß nicht als Problem.
"Die Medien machen ein Theater, als wenn wir ein Altersheim hätten", grantelte der Präsident:
Wir haben eine Mannschaft, die ein bisschen in die Jahre gekommen ist, aber für mich gibt's keine alten oder jungen Mannschaften, sondern nur gute und schlechte.
Nun sind die Bayern zweifelsohne eine gute, nein, eine sehr gute Mannschaft. Aber eben europaweit seit vier Jahren nicht mehr die beste. Man möchte auf Augenhöhe mit dem FC Barcelona und Real Madrid agieren. Mehr noch: besser sein.

Nachwuchs braucht noch Zeit

Auf den eigenen Nachwuchs kann man dahin gehend (noch) nicht setzen. Das neue Konzept inklusive 100 Millionen Euro teures Nachwuchsleistungszentrum ist vielversprechend, wird aber erst in einigen Jahren Früchte tragen.
Bis dahin müssen sich Hoeneß und Rummenigge mit Kaderplaner Michael Reschke auf eine Philosophie für die kommenden Jahre einigen.
Hoeneß hat die Philosophie vom FC Bayern Deutschland nach wie vor nicht ad acta gelegt. Gehandelte Spieler wie Julian Brandt, Serge Gnabry oder Leon Goretzka dürften bei ihm Gefallen finden.
Zudem soll das Selbstverständnis des Klubs nicht verloren gehen. Das "Mia san Mia", das Thomas Müller wie folgt beschreibt:
Wir wollen als FC Bayern natürlich ein besonderer Verein sein und bleiben, der sich von den anderen Top-Vereinen abhebt.

Bayern muss sofort liefern

Diese Philosophie implizierte bislang auch, sogenannte "Mondpreise" eben nicht zu zahlen. Darauf war man stolz. Eine oder gar mehrere Übergangsspielzeiten, wie der BVB in dieser Saison eine hatte, kann sich Bayern aber kaum leisten.
Denn Hoeneß selbst bezeichnete einen Titel als "auf Dauer zu wenig". Die letzten Top-Jahre von Franck Ribéry und vor allem Arjen Robben wird man nicht verschwenden wollen.
Was also tun?

Millionen-Transfer als letzter Ausweg?

Wäre es verrückt, für einen Spieler wie James Rodríguez, der bei Real meist nur auf der Bank sitzt, 80 Millionen Euro zu zahlen, um damit an den Königlichen vorbeizuziehen? Klingt zumindest so.
Wäre es widersinnig Verratti, der international noch keinen Titel gewonnen hat und mit PSG bei der historischen 1:6-Pleite gegen Barcelona gemeinsam mit seinen Kollegen unterging, für 60 Millionen Euro oder mehr zu holen? Lässt sich drüber diskutieren.
Das Problem: Der Markt lässt im Bereich fertiger Top-Spieler nichts anderes zu. Bis zu 100-Millionen-Pakete für große Namen schnüren, oder jungen Spielern mehr Chancen und Einsatzzeiten gewähren?
Es sieht danach aus, als würde der FC Bayern diesen Sommer zumindest mit einem Spieler den schwierigen Spagat versuchen.
Die Chance, dass der bisherige Transfer-Rekordhalter Javi Martínez (40 Millionen Euro) seinen Platz an der Spitze verlieren wird, ist groß.
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