Gomez packt über Zeit beim FC Bayern aus: Zoff mit van Gaal, Hochachtung vor Heynckes
Update 18/04/2017 um 12:55 GMT+2 Uhr
Mario Gomez vom VfL Wolfsburg plaudert in einem Interview mit dem "kicker" aus dem Nähkästchen: Heraus kommen unter anderem interessante Anekdoten aus seiner Zeit beim FC Bayern mit seinen Trainern Louis van Gaal und Jupp Heynckes.
Mario Gomez hat beim VfL Wolfsburg derzeit einen Lauf.
Mit der Installierung von Andries Jonker als Trainer flutscht es bei dem Nationalstürmer, der mittlerweile 14 Saisontreffer auf dem Konto hat.
Zwischen den beiden besteht schon seit längerer Zeit eine Verbindung. Jonker half Gomez einst erheblich in dessen ersten schwierigen Phase als Fußball-Profi.
Unter Coach Louis van Gaal und Co-Trainer Jonker hatte der heute 31-Jährige nämlich zunächst einen sehr schweren Stand.
Obwohl Gomez für die immense Ablöse von 30 Millionen Euro vom VfB Stuttgart gekommen war und als neuer Star galt, setzte van Gaal nicht auf ihn.
"Die ersten ein, zwei Wochen war ich schon gefrustet, das muss ich zugeben. Ich hatte in den ersten fünf Spielen dreimal getroffen. Es gab für mich damals keinen Grund, warum ich als Neuzugang plötzlich in der B-Elf sein sollte. Ich brauchte schon ein bisschen, um das zu verstehen und zu verarbeiten", erzählt Gomez jetzt im "kicker" und erinnert sich: "In dieser Zeit habe ich sehr viel mit Andries Jonker gearbeitet und geredet."
Selbstzweifel habe er damals aber nicht gehabt.
Für mich war es zunächst unverständlich, bis ich verstanden habe, was van Gaal von einem Stürmer will. Als er mir dann aber in der Vorbereitung zur neuen Saison gesagt hat, ich sei nur sein Stürmer Nummer vier, da habe ich geantwortet: Nein, das bin ich nicht. Dann gehe ich. Auch er meinte dann, dass es für alle das Beste wäre. Er war immer sehr offen und direkt.
Mit etwas Abstand kann er darüber lachen. Auch, weil er es geschafft hat, den eigenwilligen Coach letztlich von sich mit Leistung zu überzeugen. Und diese Lektion gibt er gerne an jüngere Akteure weiter.
Ein weiteres "Learning" für ihn war die Philosophie von Jupp Heynckes, der mit dem FC Bayern 2013 das Triple holte, grundsätzlich aber Mario Mandzukic als zentralen Stürmer bevorzugte.
Trotzdem hat es Jupp Heynckes geschafft, dass ich ihm gefolgt bin. Er hat mich menschlich so gut gepackt, dass ich ihm alles abgenommen habe. Ich habe ihm uneingeschränkt vertraut. Unter ihm habe ich gelernt, dass es nicht nur um mich geht, sondern um die Mannschaft. Heynckes hat mir den Blick gegeben für das große Ganze. So konnte ich am Ende akzeptieren, dass ich mich mit Mario Mandzukic abwechseln musste.
Als Konsequenz geht er mit mehr Gelassenheit an seine Aufgaben heran und weiß besser denn je, wie es geht, sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
"Viele legen es einem als mangelnden Ehrgeiz aus. Aber das stört mich nicht. Ich weiß, dass es auch andere Stürmer gibt. Oder auch Taktiken, in denen ein Spielertyp wie ich nicht so gefragt ist. Also bereite ich mich auf den Augenblick vor, wenn ich gebraucht werde. Ohne jeden Groll."
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