Jakub "Kuba" Blaszczykowski widerspricht Thomas Tuchel: "Keine Ahnung, warum der Trainer das sagt"
Die Gründe für den Wechsel Jakub Blaszczykowskis von Borussia Dortmund zum VfL Wolfsburg sind unklar. Laut Thomas Tuchel sei der Abschied des Polen selbstgewählt, was dieser nun in einem Interview mit der Zeitung "Przeglad Sportowy" bestreitet. Nach dem Fall Neven Subotic entwickelt sich die zweite fragwürdige Posse um einen langjährigen Leistungsträger unter Tuchel - ein gefährlicher Weg.
Kuba Blaszczykowski
Fotocredit: Imago
Es war mit Sicherheit der emotionalste Moment des Abends. Jakub "Kuba" Blaszczykowski wurde nach dem 5:1-Sieg der Dortmunder in Wolfsburg in der BVB-Kurve gefeiert und war den Tränen nah.
"Sie haben schon mehrmals gezeigt, dass sie sich klasse verhalten. Ich hatte nicht die Gelegenheit, mich früher bei ihnen für die Jahre, die wir zusammen erlebt haben, zu bedanken. Am Dienstag hatte ich endlich diese Chance", gestand Blaszczykowski im Interview mit der polnischen Zeitung "Przeglad Sportowy".
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15/10/2025 um 14:39 Uhr
Kuba: "Keine Ahnung, warum der Trainer so etwas sagt"
Das beruht auf Gegenseitigkeit, denn: Ginge es nach einem Großteil der BVB-Fans, wäre der Pole nach acht Jahren in Dortmund wohl immer noch Spieler der Borussia. Gerade nach der starken EM des polnischen Nationalmannschaftskapitäns hatten sich einige Anhänger erhofft, dass der Rechtsaußen nach seinem Leihgeschäft zum AC Florenz beim BVB wieder Fuß fassen würde. Pustekuchen!
Kurz vor Saisonbeginn vermeldeten der BVB und Wolfsburg: "Kuba" wird ein "Wolf". Eine Nachricht, die Unverständnis bei den BVB-Fans auslöste und dies immer noch tut.
Vor allem die Art und Weise, wie sich die Vereinsoberen dem langjährigen Publikumsliebling entledigten, stößt einigen Anhängern übel auf. Keine Verabschiedung, kein "Danke", kein Respekt - keine "Echte Liebe". Laut Tuchel war der Abgang des Polen selbstgewählt. Auf der Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel äußerte sich der Coach wie folgt:
Dem widerspricht Kuba allerdings vehement:
Erinnerungen an den Fall Subotic
Nicht das erste Mal, dass der Umgang mit verdienten BVB-Profis unter Thomas Tuchel Fragen aufwirft. Auch die Kommunikation der Personalie Neven Subotic wirkte in der Öffentlichkeit mitunter dubios. Der 27-Jährige hat zwar noch einen gültigen Vertrag bis 2018, Rückhalt im Verein aber scheinbar keinen mehr. Bei der Kaderpräsentation im Stadion wurde sein Name nicht mehr aufgerufen, selbst auf der offiziellen Homepage wurde er lange Zeit nicht im Kader gelistet. Erst als der Druck in den sozialen Netzwerken und im Stadion zu groß wurde besserte die Borussia reumütig nach und fügte den Namen des Serben hinzu.
Entwicklungen und Tendenzen eines Traditionsvereins, die in der aktuellen Debatte um Retortenklubs und Scheich-Millionen im eigenen Umfeld kritischer denn je beäugt werden.
Beim Aussortieren von Vereinsidolen ist Fingespitzengefühl gefragt – der BVB lässt dieses aktuell vermissen.
"Im Internationalisierungswahn den Anstand verloren? Danke Kuba und Neven!" Dieses Spruchband zeigte die Süd-Tribüne vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98. Botschaften, die sich häufen könnten, wenn die Vereinsbosse den eigenen Slogan "Echte Liebe" weiterhin derart ausleben.
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