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Marco Reus rettet Borussia Dortmund einen Punkt bei Angstgegner 1.FC Köln

Frederik Büll

Update 10/12/2016 um 18:33 GMT+1 Uhr

Marco Reus hat Borussia Dortmund mit seinem ersten Saisontor zum 1:1 (0:1) einen Punkt beim 1. FC Köln gerettet. Das Führungstor für die Gastgeber köpfte Artjoms Rudnevs in der 28. Minute nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Jonas Hector. Erst in der 90. Spielminute kamen die Borussen zum glücklichen Ausgleich durch Nationalspieler Reus.

Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Nachdem Marco Reus nach Vorlage von Ousmane Dembélé im Zentrum weggerutscht war, hatten die Kölner im Gegenzug eine ähnlich gute Chance: Artjoms Rudnevs setzte sich links im Sechzehner durch und bediente am Elfmeterpunkt Salih Öczan, der freistehend verzog (3. Minute). Pierre-Emerick Aubameyang schob die Kugel zum vermeintlichen 0:1 aus kurzer Distanz über die Linie, doch der Treffer zählte zu Recht wegen einer Abseitsstellung nicht (9.). Rund zehn Minuten später hätte Anthony Modeste nach einem langen Ball wohl eine sehr gute Gelegenheit gehabt, den "Effzeh" in Führung zu bringen, doch das Eins-gegen-Eins gegen BVB-Keeper Roman Weidenfeller fiel wegen eines falschen Abseitspfiffes aus.
Insgesamt machten die Dortmunder, bei denen André Schürrle aufgrund taktischer Überlegungen nicht im Kader Stand, nichts aus ihrem hohen Ballbesitzanteil – zwischenzeitlich waren es 72 Prozent – gegen aufopferungsvoll verteidigende Kölner zu wenig. Der "Effzeh" setzte offensiv nur wenige Nadelstiche, aber einer brachte das 1:0. Nach einem Hector-Freistoß aus dem rechten Halbfeld konnte Artjoms Rudnevs aus zwölf Metern unbedrängt einköpfen (28.).
Kurz nach der Pause hatte Köln die große Chance, das 2:0 zu erzielen, doch Modeste traf nach erfolgreicher Umkurvung von Weidenfeller rechts im Strafraum nur das Außennetz (50.). Dabei hätte der Franzose nur den mitgelaufenen Rudnevs bedienen müssen. In der Folge blieb der BVB weiter bemüht, aber gegen die kompakt verteidigenden Kölner kam das Team von Trainer Thomas Tuchel nicht wirklich durch. Und wenn doch, dann war stets ein Kölner Bein dazwischen oder die Gastgeber hatten Glück, dass ein Handspiel von Mergim Mavraj wohl auf der Strafraumgrenze, keinen Pfiff nach sich zog.
In der Schlussminute kam der BVB nach Vorlage von Adrian Ramos durch einen Treffer von Reus aus elf Metern doch noch zum unverhofften 1:1-Ausgleich. Theoretisch hätte Köln nach dieser konzentrierten Vorstellung den Sieg verdient gehabt, aber eine einzige Unaufmerksamkeit in der zweiten Halbzeit sorgte für das Remis.

Die Stimmen:

Matthias Ginter (Borussia Dortmund): "Ich weiß gar nicht, ob wir schlecht ins Spiel gekommen sind. Wir waren schon relativ gut im Spiel, bis zum Gegentor. Das ist natürlich ärgerlich, dass wir dann durch so eine einfache Standardsituation hinterherlaufen müssen. Und dann ist es natürlich schwierig hier auf dem Platz mit der Fünferkette der Kölner. Wir hatten schon schlechtere Spiele, die wir gewonnen haben. Es ist ärgerlich, dass wir hier nicht gewonnen haben."
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): "Am Ende gehe ich mit einem guten Gefühl raus, weil es schon wichtig war, dass wir hier heute nicht verlieren, um dann wie gegen Frankfurt Boden zu verlieren auf die Teams, die oben mitspielen. Deswegen war es wichtig, dass wir hier noch den Ausgleich gemacht haben."
Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Heute ist das Kompliment viel größer als der erhobene Zeigefinger. Der Rückstand hat die Aufgabe sehr verkompliziert. Aber wir haben uns reingebissen und sind spät belohnt worden. Du musst auch mal konstatieren: Okay, dann ist es an diesem Tag eben ein Punkt, du nimmst ihn und fährst nach Hause."
Thomas Kessler (1. FC Köln): "Wenn du gegen so eine starke und spielstarke Mannschaft wie den BVB spielst, dann musst du versuchen hinten gut zu stehen und offensiv immer Nadelstiche zu setzen. Jetzt war es mal eine Standard, wo wir unser Tor gemacht haben. Wir hatten aber noch eine Situation, bei der Tony alleine auf den Roman zuläuft und sich etwas abdrängen lässt. Mit etwas Glück machst du da das Zweite und es wird für den BVB megaschwer. Aber ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen. Ich denke, wenn wir vorher gesagt hätten 1:1, hätten wir es blind unterschrieben."
Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Wir sind ein wenig traurig, dass der Schiri nicht zwei, drei Minuten vorher abgepfiffen hat. Sonst ist alles gut. Ich bin natürlich sehr, sehr zufrieden, wie die Jungs aufgetreten sind. Dass wir so ein Spiel abliefern, bestätigt mich darin, warum ich so gerne mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Es war unabhängig vom Ergebnis wichtig, dass wir nach dem 0:4 in Hoffenheim gezeigt haben, dass wir bereit sind für die Spiele bis Weihnachten."

Der Tweet zum Spiel:

Selbst auf dem offiziellen BVB-Twitter-Account wurde nicht durch die Vereinsbrille geschaut. Der dritte Schuss aufs Tor war drin. Und das war glücklich.

Das fiel auf: Dortmunder Inkonstanz

Borussia Dortmund 2016 ist eine fußballerische Wundertüte. In aller Regelmäßigkeit wechseln sich gute Auftritte mit schwächeren ab. Nach der Aufholjagd gegen Real Madrid schwärmte halb Europa von diesem BVB. Zuvor gab es einen 4:1-Sieg gegen Gladbach, der auf eine 1:2-Niederlage gegen Frankfurt folgte. Die schwankenden Leistungen sorgen dafür, dass der BVB die Tabellenspitze nur aus der Ferne betrachtet.

Die Statistik: 5

Der 1. FC Köln bleibt weiter der Angstgegner des BVB. Gegen keinen anderen Bundesligisten sind die Dortmunder länger sieglos. Die Bilanz aus den letzten fünf Partien: Drei Remis, zwei Niederlagen.


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