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Mo Dahoud und die Folgen: Was der Wechsel für den BVB bedeutet

Carsten Arndt

Update 31/03/2017 um 08:33 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund gewinnt das Rennen um Mo Dahoud. Ab der kommenden Saison wird der umworbene deutsche U21-Nationalspieler das Trikot des BVB tragen. Sein Transfer von Borussia Mönchengladbach zu den Schwarz-Gelben hat das Potenzial mehr als nur ein qualitativer Push für den Kader zu sein. Dahouds Wechsel könnte für den BVB weit größere Auswirkungen haben.

Mo Dahoud wechselt zu Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Schon im vergangenen Sommer hatte der BVB ein Auge auf Mo Dahoud geworfen. Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt. Der 21-Jährige geht den gleichen Schritt wie einst Marco Reus und wechselt von der einen Borussia zur anderen.
"Mo Dahoud ist ein hoch talentierter und spannender Spieler für das zentrale Mittelfeld, den wir seit mehreren Jahren sehr intensiv beobachten. Er hat bereits nachgewiesen, dass er auf Top-Niveau spielen kann", lobte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc.
Eurosport.de zeigt, was der Wechsel für den BVB bedeuten könnte:

Tuchel-Verbleib wahrscheinlicher

Seit Wochen wird über einen vorzeitigen Abschied Thomas Tuchels vom BVB spekuliert. Die Chemie mit den Bossen stimme nicht, die Einkaufspolitik sei ihm ein Dorn im Auge.
Nun hat Tuchel allerdings seinen Wunschspieler bekommen. Höchstpersönlich soll er sich mit Mo Dahoud getroffen haben, um ihn von einem Wechsel zu überzeugen.
Dass Tuchel sich mit dem Gedanken oder gar dem Wissen, den Klub am Saisonende zu verlassen, so vehement für einen Spieler stark macht, ist recht unwahrscheinlich. Er wird Dahoud sicherlich auch schon erklärt haben, in welcher Form er in der kommenden Saison auf ihn setzt.
Zudem hat der BVB auch den Wechsel von Ömer Toprak bereits eingetütet. Mit Verspätung erhält Tuchel die gewünschte Verstärkung für die Defensive.
Auch wenn es zwischen dem Trainer und den BVB-Bossen augenscheinlich nicht immer harmonisch zugeht, deutet der Transfer von Dahoud darauf hin, dass Tuchel auch in der kommenden Saison bei den Schwarz-Gelben an der Seitenlinie stehen wird.

Hoffnung bei Pierre-Emerick Aubameyang

Dass Pierre-Emerick Aubameyang ein Faible für Real Madrid hat, dürfte mittlerweile auch der Allerletzte mitbekommen haben. "Wenn ich die nächste Stufe erreichen will, muss ich diesen Sommer gehen", hatte er im Februar erklärt.
Dass der BVB den angesprochenen nächsten Schritt bislang nicht gehen konnte, lag zu großen Teilen daran, dass am Ende einer Saison immer wieder wichtige Säulen der Mannschaft das Weite suchten.
In diesem Jahr spricht wenig dafür, dass es ähnlich laufen wird. Von den aktuellen Leistungsträgern kommt außer Aubameyang kaum einer für einen Wechsel infrage.
Die beiden Durchstarter Christian Pulisic und Ousmane Dembélé bleiben mindestens noch ein Jahr beim BVB. Ebenso der umworbene Julian Weigl. Die angeblichen Arsenal-Avancen dürften Marco Reus nur ein müdes Lächeln entlocken, Gonzalo Castro hat gerade erst seinen Vertrag verlängert.
Auch die Defensive um Sokratis, Torhüter Roman Bürki und Kapitän Marcel Schmelzer steht. Lukasz Piszczek sagte zuletzt, er wolle seine Karriere beim BVB beenden.
Dazu stehen mit Dahoud und Ömer Toprak zwei vielversprechende Neuzugänge fest. Gute BVB-Argumente im Kampf um den Verbleib Aubameyangs.
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Tuchel und Aubameyang

Fotocredit: Imago

Personelle Konsequenzen im Kader

Mit Dahoud bekommt der BVB Verstärkung in der Mittelfeldzentrale. Nicht unbedingt die Position, auf der ein Unterangebot an Spielern herrscht.
Gonzalo Castro, Julian Weigl, Sebastian Rode, Nuri Sahin, Ousmane Dembélé, Raphael Guerreiro, Shinji Kagawa, Sven Bender: Sie allen haben in dieser Saison schon auf der Sechs oder der Acht agiert.
Castro und Weigl sind für eine mögliche Rotation in der Zentrale gesetzt, Dembélé fühlt sich auf den Außenbahnen wohl, Guerreiro kann auf der linken Seite sowohl den defensiven als auch den offensiven Part übernehmen, Bender wurde zuletzt mehr als Innenverteidiger eingesetzt, Kagawa nähert sich seiner alten Bestform.
Heißt: Für Rode und Sahin dürfte es im Sommer eng werden. Mit der Ankunft von Dahoud wird für mindestens einen der Beiden die Zeit beim BVB zu Ende gehen.

Nächstes Signal an die Konkurrenz

Die angeblichen Interessenten für Dahoud gehören allesamt dem Who is Who des europäischen Klubfubßballs an.
Juventus Turin, Liverpool, Barcelona, AC Mailand, Manchester City: Sie alle sollen den U21-Nationalspieler auf dem Zettel gehabt haben. Den Zuschlag bekam der BVB.
Die Westfalen haben sich über Deutschland hinaus zur ersten Adresse für junge Spieler gemausert. "Wir müssen Spieler selbst entwickeln. Wir waren vor zwölf Jahren pleite, jetzt müssen wir so arbeiten. Das war bei Lewandowski so. Damals kannte den keiner, wir haben ihn entwickelt. Bei Dembelé ist das so und auch bei Pulisic. Das ist unser Weg“, erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unlängst im kicker-Talk auf Eurosport.
Auch Dahoud hat sein großes Potenzial noch lange nicht ausgereizt. Im Gegensatz zu Spielern wie Dembélé, Emre Mor oder Alexander Isak hat der Noch-Gladbacher allerdings schon jetzt 52 Bundesliga-Spiele sowie 17 Spiele auf internationalem Parkett absolviert.
Jung und erfahren also, auch wenn diese Kombination laut Sven Ulreich nur im horizontalen Gewerbe zu finden ist. Die leer ausgegangen Konkurrenz wird sich - zu Recht - ärgern.

So könnte der BVB mit Dahoud spielen:

3-5-2
Der BVB mit Dahoud im 3-5-2
4-3-3
Der BVB mit Dahoud im 4-3-3
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