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RB-Blogger zum Topspiel: "RB Leipzig hat gegen den FC Bayern München nichts zu verlieren"

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VonEurosport

Update 21/12/2016 um 14:14 GMT+1 Uhr

Bayern gegen Leipzig - Rekordmeister gegen Sensationsaufsteiger. RB-Blogger Matthias Kießling (Twitter: @rotebrauseblog) hat sich Gedanken zum Spiel gemacht und kommt zu dem Schluss, dass die furiosen Sachsen beim Topspiel in München nichts zu verlieren haben. Trainer Ralph Hasenhüttl wird sich nicht aus der Ruhe bringen lassen im Duell zweier unterschiedlicher Mannschaften. Er will den Dreier.

RB Leipzig - Blogger-Meinung

Fotocredit: Imago

Von Matthias Kießling (Twitter: @rotebrauseblog)
Was für ein Showdown zum Abschluss des Kalenderjahres 2016. Die beiden besten Mannschaften der Bundesliga treffen drei Tage vor Weihnachten an einem Mittwochabend aufeinander. Man hätte vor ein paar Monaten sicherlich nicht gedacht, dass München gegen Leipzig hätte gemeint sein können, aber für eine Pointe ist das mal gar keine so schlechte. Eine Pointe, die an diesem 16. Spieltag tatsächlich alles überstrahlt.
Zu diesem Duell gibt es natürlich auch die entsprechenden Superlative. Die Mannschaft mit den meisten Torchancen trifft auf die Mannschaft, die die wenigsten Torchancen zulässt. Es ist tatsächlich nicht nur die Partie mit den Mannschaften, die die meisten Punkte haben. Sondern es ist auch die Partie, bei der man sich bei keiner der Mannschaften fragt, warum sie eigentlich so viele Punkte haben.
Dabei trennt beide Vereine durchaus einiges. Und da ist das Alter das vielleicht am meisten herausstechende Merkmal. In Darmstadt lief der FC Bayern wieder mit einer Startelf von fast 29 Jahren im Schnitt auf. Der Rekordmeister ist in der Bundesliga der älteste Klub. RB Leipzig gehört auf der anderen Seite bezüglich der Stammelf zum unteren Bundesligadrittel, was das Alter der eingesetzten Akteure angeht.

RB Leipzig will Bonusspiel gewinnen

Das Spiel gegen RB Leipzig wird eines sein, in dem der FC Bayern zeigen will, wo im deutschen Fußball der Hammer hängt und dass es keinen Weg an ihnen vorbei gibt. Entsprechend dürfte die Motivation im Team und im Klub deutlich über normalen Saisonspielen liegen. Um sein persönliches Temperaur-Empfinden hat sich Ralph Hasenhüttl nur in den seltensten Fällen Gedanken gemacht. Auch vor der Reise nach München. Die er mit der ihm eigenen Ruhe, Zurückhaltung und Kampfeslust angeht.
Letztlich hat sein Team in diesem Spiel auch nichts zu verlieren. Man hat sich bisher in 15 Spielen in eine Situation gebracht, die bedeutet, dass man mit mindestens sechs Punkten Vorsprung auf Champions-League-Qualifikationsplatz 4 in die Winterpause gehen wird. Das ist bereits mehr als man sich vor der Saison in den kühneren der Träume vorgestellt hatte.
Das Spiel in München mag angesichts der übererfüllten Erwartungen ein Bonusspiel sein. Trotzdem wird RB Leipzig nicht in einem Modus anreisen, bei dem auch eine knappe Niederlage schon als Erfolg durchgeht. So wie man Ralph Hasenhüttl und Co. kennenlernen durfte, wird es auch in München darum gehen, dort drei Punkte mitzunehmen. Die Vorbereitung darauf ist zwar kürzer als gewohnt, aber das dürfte dem präzisen Analysieren und Ziehen von Schlüssen und den Erfolgsaussichten nicht entgegenstehen.

Ziemlich unterschiedliche Mannschaften

Dem Erfolg schon eher im Weg stehen dürften da die möglichen Ausfälle von Marcel Halstenberg und Naby Keita, die sich zu Lukas Klostermann, Marvin Compper, Ken Gipson und Kyriakos Papadopoulos gesellen würden. Gerade Keita wäre im zentralen Mittelfeld ein herber Verlust. Dessen individuelle Qualitäten lassen sich nicht adäquat ersetzen. Bei Marcel Halstenberg wäre es vielleicht noch eher möglich, dass System und Team den Ausfall auffangen.
Rein sportlich gesehen wartet zwischen Bayern München und RB Leipzig ein interessantes Duell zweier doch ziemlich unterschiedlicher Mannschaften. Auf der einen Seite Ballbesitz, Einbindung von Flügelspiel und Wechsel zwischen schnellen und langsamen Phasen. Auf der anderen Seite eine gute Mischung aus Aggressivität und Kompaktheit gegen den Ball, die man wohl braucht, um Bayern nicht in die Ballzirkulation kommen zu lassen und gleichzeitig die Räume zwischen den Ketten und in der Tiefe eng zu halten. Und dazu auch auf Leipziger Seite eine Menge Geschwindigkeit, mit der man die Umschaltmomente, die man kriegen wird, nutzen will.
Auf Bayern-Seite eine Mannschaft, die Fußball spielen will und sehr selten foult (und erstaunlicherweise auch nur durchschnittlich oft gefoult wird). Auf der anderen Seite die Mannschaft, die in der Bundesliga, die meisten Zweikämpfe bestreitet. Zweikampfkönig Poulsen gegen die Bayern-Innenverteidigung und besonders gegen Martinez könnte in dem Zusammenhang ein interessantes Matchup werden, bei dem die Physis für RB spricht.
Fazit: Tabellenführer gegen Zweiter. Zwei Mannschaften mit jeweils elf Siegen und einer Niederlage aus 15 Spielen. Zwei Mannschaften, die die Bundesliga bisher dominierten. Ein alterndes Starensemble gegen ein junges Team, in dem sich die Spieler erst noch einen großen Namen machen wollen. Es steckt rein sportlich viel drin in diesem Duell, das für RB Leipzig die nächste Prüfung ist, wo man mit dem eigenen Team eigentlich steht. Bisher löste man bis auf Ingolstadt praktisch alle Prüfungen mit Bravour.
Der Autor Matthias Kießling ist einer der bekanntesten RB Leipzig Blogger bei Twitter. Er schreibt unter dem Namen @rotebrauseblog).
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