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Schalke 04 - Die 100-Prozent-Hürde: Kampf gegen die fehlerhaften Geister der Vergangenheit

Carsten Arndt

Publiziert 08/09/2016 um 20:10 GMT+2 Uhr

Die Schalker Euphorie um das neue starke Duo Markus Weinzierl und Christian Heidel erlitt bei der 0:1-Niederlage gegen Frankfurt einen herben Dämpfer. Alte Probleme tauchten wieder auf, Manager Heidel moniert erhebliche Mentalitätsprobleme in der Mannschaft. Nun wartet das Duell mit dem FC Bayern (Freitag, 20.30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de).

Markus Weinzierl vor dem Spiel gegen den FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Rein mathematisch und physisch ist es nicht möglich, mehr als die volle Leistung zu bringen. Gefühlt aber irgendwie doch - zumindest im Fußball.
Was aber, wenn nicht einmal die rein mathematische Grenze erreicht wird? Dann fällt das labile Kartenhaus gerader aufgekommene Euphorie schon mal in sich zusammen.
So gesehen beim FC Schalke 04, der am ersten Spieltag mit 0:1 gegen Eintracht Frankfurt verlor.
Die Partie gegen die Eintracht, sie sollte dem neuen Duo Markus Weinzierl/Christian Heidel, das in der Vorbereitung auf die Saison für Aufbruchsstimmung in Gelsenkirchen gesorgt hatte, weiteren Rückenwind geben. Am Ende wurde sie zum Offenbarungseid.
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Schalke 04 patzt zum Auftakt bei Eintracht Frankfurt

Fotocredit: SID

Heidel: 98 Prozent sind zu wenig

"Ich habe den Eindruck, dass manche das Gefühl haben, es geht mit 98 Prozent. Für mich ist die individuelle Klasse Schalkes nicht so viel größer als die meiner Mainzer früher“, kritisierte Manager Heidel vor dem anstehenden Spiel gegen den FC Bayern München:
Wenn ich mir die statistischen Daten vom Spiel in Frankfurt anschaue, kann ich bei jedem Spieler sehen, wie viele schnelle Sprints bis an die Grenze er gemacht hat. Da gibt es Luft nach oben. Wenn einer nur drei Vollsprints macht und sein Kollege zwölf - woran liegt es wohl dann? Dann liegt es an der Mentalität. Die Spieler müssen in jedem Spiel ans Limit gehen, das muss Programm werden.

Frankfurt weckt bittere Erinnerungen

Gegen die Eintracht war es das offensichtlich nicht. Erhebliche Probleme im Spielaufbau, zu große Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, kaum Zug zum Tor.
Fehler und Unzulänglichkeiten, die den leidensfähigen Schalke-Fan schmerzlich an das Ende der letzten Spielzeit erinnerten.
"Wir haben Fehler gesehen, die wir auch in der vergangenen Saison erkannt haben", gab auch Weinzierl zu, erklärte aber die Partie gegen Frankfurt im Hinblick auf die Bayern "abgearbeitet und abgehakt" zu haben.

Desolate Bilanz gegen Bayern

Ohnehin wolle er sich nicht mehr mit der Vergangenheit beschäftigen. Nicht mit der letzten Saison und nicht mit Frankfurt.
Er tat es aber doch. "Was uns gegen Frankfurt in den ersten 20 Minuten passiert ist, darf uns so nie wieder passieren", mahnte er.
Ein ähnliches Auftreten könnte gegen den Rekordmeister, der sich gegen (erschreckend schwache) Bremer bereits in bester Spiellaune zeigte, in der Tat im Debakel enden.
Seit elf Spielen ist S04 gegen die Münchner bereits sieglos. Neun Niederlagen und zwei Remis zählt die Bilanz seit dem letzten Erfolg im Dezember 2010. Bei einem Torverhältnis von 5:31.

Weinzierl als Pep-Bezwinger

Immerhin: Markus Weinzierl gelang es mit dem FC Augsburg gleich zwei Mal, die Bayern unter Pep Guardiola zu schlagen.
"Wir haben eine Idee, wie wir gegen Bayern spielen wollen. Wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir sie schlagen können. Sie haben bisher keine Schwäche gezeigt und sind das Maß aller Dinge. Das Ziel ist es aber zu punkten, beziehungsweise zu gewinnen", kündigte der Niederbayer auch dieses Mal an.

Wie lässt Weinzierl spielen?

Offen ist dabei, auf welches Personal er setzt. Gegen Frankfurt stand in Naldo nur ein Neuzugang in der Startelf.
Die Leistung lässt erahnen, dass es den einen oder anderen Wechsel geben könnte, beziehungsweise im Falle des verletzten Franco di Santo geben wird.
Egal, wer am Ende auf dem Platz stehen wird, Weinzierl fordert maximale Leidenschaft: "Wir wollen Bayern einen Fight liefern. Es gilt, als Mannschaft den Gegner zu fordern. Wir müssen als Mannschaft 110 Prozent geben."
100 würden fürs Erste schon mal reichen.
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