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3 Dinge, die auffielen: Kölner Moral, schwaches Ribéry-Jubiläum, Supersprinter Klünter

Marc Hlusiak

Update 14/12/2017 um 11:27 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat seine Pflicht erfüllt und den Tabellenletzten, 1. FC Köln, mit 1:0 (0:0) geschlagen. Dabei taten sich die Münchner allerdings schwerer als gedacht. Grund dafür war eine Kölner Mannschaft, die leidenschaftlich verteidigte und keinen Zweifel an der eigenen Moral ließ. Außerdem: Ein schwacher Ribéry und ein pfeilschneller Kölner im Sturm. Was uns auffiel.

Arbeitssieg für die Bayern gegen den 1. FC Köln

Fotocredit: Getty Images

1. Kölner Moral ist intakt

Der 1. FC Köln ist nicht zu beneiden. Die Rheinländer sind nach 16 Spielen immer noch sieglos in dieser Bundesligasaison. Drei Punkte haben die Kölner erst auf dem Konto. Setzt es am 17. Spieltag zuhause gegen den VfL Wolfsburg die nächste Niederlage, trägt sich der "Effzeh" durch die schlechteste Halbserie der Bundesligageschichte in die Geschichtsbücher ein.
Bisher gehört dieser Eintrag Tasmania 1900 Berlin. In der Saison 1965/66 holten die Hauptstädter zwar ebenfalls nur drei Punkte in der Hinrunde, allerdings wurde ein Sieg damals mit nur zwei Punkten vergütet. Nach Einführung der Dreipunkteregel wären es mit einem Sieg und einem Unentschieden demnach vier Punkte gewesen.
Dass die Kölner trotz der erschreckenden eigenen Bilanz beim Tabellenführer in München ganze 59 Minuten die Null hielten und auch in der Folge nicht unter dem ungeheuren Druck des Rekordmeisters zusammenbrachen, muss der Mannschaft hoch angerechnet werden. Köln glaubt noch an das Wunder, welches der Klassenerhalt wäre.
Wenn sie die selbe Leidenschaft an den Tag legen wie in der Allianz Arena, ist dieser Glaube berechtigt. Das sieht auch Timo Horn so:
Wir sind arg gebeutelt von Verletzungen, stehen nach dem 16. Spieltag mit drei Punkten da. Sich dann in München so reinzuhauen, ist aller Ehren wert.

2. Schwacher Ribéry bei Jubiläumsspiel

Am Saisonende läuft der Vertrag von Publikumsliebling Franck Ribéry in München aus. Ob der Kontrakt dann noch einmal verlängert wird, ist mehr als fraglich. Die Bayern wollen den Umbruch weiter vorantreiben, und gegen den 1. FC Köln konnte man sehen warum.
Ribéry machte ein schwaches Spiel. Seine Dribblings blieben fast ausnahmslos erfolglos. Wo er früher noch mit spielender Leichtigkeit an seinen Gegenspielern vorbeihuschte, blieb er am Mittwoch regelmäßig hängen. Frustrierend.
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Franck Ribéry erlebte einen gebrauchten Abend gegen den 1. FC Köln

Fotocredit: Getty Images

Besonders auffällig: Ribéry hat brutal an Geschwindigkeit verloren. Seinem Antritt merkt man das fortgeschrittene Alter (34 Jahre) deutlich an. Und auch in Sachen Kondition muss der Franzose mittlerweile Eingeständnisse machen. Mitte der zweiten Halbzeit war die Luft einfach raus, Heynckes nahm ihn in der 76. Spielminute vom Platz. Joshua Kimmich übernahm.
Trotz des gebrauchten Tages, einen Grund zum Feiern hatte Ribéry trotzdem: Mit nun 366 Pflichtspielen für die Bayern überholte er seinen Sportdirektor Hasan Salihamidzic (365 Spiele) und ist alleiniger ausländische Rekordspieler der Münchener.

3. Genialer Klünter-Kniff

Normalerweise ist Lukas Klünter Rechtsverteidiger, gegen Bayern durfte er aber wie schon gegen Freiburg als alleinige Sturmspitze ran. Warum Coach Stefan Ruthenbeck sich für diesen taktischen Kniff entschieden hatte, konnte man schon früh erkennen.
Klünter ist unfassbar schnell, überlief seine Gegenspieler schon im ersten Durchgang mehrfach. Anfang der zweiten Hälfte ließ er nach einem Ballgewinn Jérôme Boateng, immerhin einer der schnellsten Spieler der Bundesliga, auf der linken Außenbahn stehen und ging allein auf Tom Starke im Tor der Gastgeber zu. Dass es nicht zur Führung reichte, lag einzig daran, dass er an der Strafraumkante ins Straucheln kam und keinen Abschluss zustande brachte.
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Lukas Klünter zeigte gegen Bayern, dass er einer der schnellsten Spieler der Bundesliga ist

Fotocredit: Getty Images

"Ich studiere nebenbei an der Sporthochschule und musste diesen Test machen. Ich laufe die 100 Meter in 10,6 Sekunden", verriet der 21-Jährige nach dem Spiel bei "Sky".
Klünter war für den Kölner Matchplan der ideale Spieler in der Sturmspitze. Bei nur rund 15 Prozent Ballbesitz war das Spiel des Tabellenletzten einzig auf Konter ausgelegt. Kurz vor Schluss wäre diese Taktik beinahe aufgegangen. Starke wehrte in der 88. Minute einen Schuss von Klünter mit einem krakenartigen Reflex eben noch ab.
Stoßstürmer Klünter, eine Variante mit Zukunft?
Ich nehme an, was der Trainer mir vorgibt. Mir gefällt es sehr gut im Sturm. Ich kann meine Laufwege machen, meine Sprints. Aber auch hinten rechts spiele ich gerne.
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