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3 Dinge, die bei Bayern-Wolfsburg auffielen: Schmidteinander, Rotationsprobleme und ein geiler Typ

Update 23/09/2017 um 10:57 GMT+2 Uhr

Martin Schmidt überrascht den FC Bayern München wieder mal und entführt beim 2:2 (2:0) mit dem VfL Wolfsburg einen Punkt aus München. Bei Bayern dürften sich einige Spieler mit ihrer Leistung vor dem Champions-League-Duell bei Paris Saint-Germain wieder rausrotiert haben. Maximilian Arnold freut sich mit Debütant Gian-Luca Itter. Drei Dinge, die uns auffielen.

Martin Schmidt mit dem VfL Wolfsburg

Fotocredit: Getty Images

Aus der Allianz Arena berichten Dirk Adam und Benjamin Heckner

Wolfsburgs neues Schmidteinander

Großen Anteil am - oh ja! - erst zweiten Remis der Wolfsburger im 25. Auswärtsspiel beim FC Bayern hatte Trainer Martin Schmidt.
Der neue "Wölfe"-Coach bewies in der zweiten Halbzeit mit der Einwechslung von Jakub Blaszczykowski für William ein goldenes Händchen. Der Pole machte sofort Druck über den rechten Flügel und sorgte für Gefahr, wie in der 49. Minute, als er eine Flanke flach hereinbrachte und Maximilian Arnold den Ball am ersten Pfosten knapp vorbei lenkte.
Schmidt riskierte deutlich mehr als im ersten Abschnitt. Seine Mannschaft stand höher und griff früher an. "In der Pause mussten wir etwas machen. Ich wollte es vorleben und mutig sein", sagte Schmidt nach der Partie:
Es war ein Riesenspiel meiner Mannschaft. Den Punkt hier holen nicht viele, den nehmen wir gerne mit. Er wird uns Rückenwind geben.
Die Initialzündung für den Punktgewinn gab Arnold (56.), der mit seinem eigentlich harmlosen Freistoß Bayern-Keeper Sven Ulreich ziemlich alt aussehen ließ.
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Verhängnisvoller Fehler: Sven Ulreich greift daneben

Fotocredit: Imago

Mit Offensivspieler Daniel Didavi für Sechser Ignacio Camacho wechselte Schmidt dann auch noch den Ausgleichsschützen (83.) ein.
Auffällig: Unter Schmidt spielt der VfL wieder richtiggehend "zusammen". Ein echtes Schmidteinander. Didavi zu einer zufriedenstellenden englischen Woche:
Der Trainer hatte nicht viel Zeit, aber er hat wieder Leben in uns reingebracht. Man kennt seine positive Art ja schon aus Mainz, wie er Begeisterung in die Kabine bringt. Das haben wir gebraucht.
Schmidt ärgerte die Münchner damit wieder einmal. Im März 2016 hatte er mit dem 1. FSV Mainz 05 für die letzte Heimpleite (1:2) des FC Bayern gesorgt - damals noch unter Pep Guardiola.

Rotationsprobleme

Wer spielt, wenn's nur ein paar Tage nach Schalke und ein paar Tage vor Paris gegen Wolfsburg geht? Carlo Ancelotti hatte Rotation angekündigt und lieferte Rotation: Blockwechsel in der Innenverteidigung (Hummels/Boateng für Martínez/Süle), Arturo Vidal für Corentin Tolisso, offensiv "Robbery" statt Kingsley Coman und James Rodríguez.
Nach der 1:0-Führung durch den streitbaren Elfmeter von Robert Lewandowski (33.) kam vor allem Arjen Robben immer besser in Schwung und erzielte das 2:0 (43.) - sein zweiter Treffer in dieser Saison.
Dennoch wirkte das Bayern-Spiel mit fortschreitender Spieldauer durcheinandergewürfelt bis kopflos. Vidal stopfte keine Räume, der zuletzt selten in der Startelf aufgebotene Ribéry blieb oft hängen und vergab zudem eine Riesenchance nach brillanter Hacken-Vorarbeit (78.), Boateng merkte man die fehlende Spielpraxis an.
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FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Mit dem 1:2 (56.) ging die Balance vollends flöten. "Das größte Problem war, dass wir gepresst haben", analysierte Mats Hummels sauer:
Wir wollten, wir wollten, wir wollten, aber wir waren dafür irgendwie taktisch nicht gut aufgestellt, wir standen nicht richtig. Wolfsburg konnte sich immer wieder befreien und ist so dann viel zu frei in unsere Hälfte reingekommen.
Bleibt die Frage: Wer hat sich mit dieser Leistung für Paris wieder rausrotiert?

Geiler VfL-Youngster

Links in der Viererkette der Gäste durfte Gian-Luca Itter ran. Gian-Luca wer? Das 18 Jahre alte Ausnahmetalent spielt seit der U17 beim VfL und ist deutscher Junioren-Nationalspieler.
Die Belohnung: Profi-Debüt für die "Wölfe". Gegen die Bayern. In der Allianz Arena.
Und der Linksverteidiger machte seine Sache gegen Robben durchaus ordentlich. In der 24. Minute verlor Itter den Niederländer kurz aus den Augen. Doch der Youngster fing sich wieder und spielte couragiert weiter. Am Robben-Tor (43.) traf ihn keine Schuld - da hatte sich der Niederländer nach halblinks abgesetzt.
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Gian-Luca Itter (r.) gegen Joshua Kimmich beim Spiel FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg

Fotocredit: Eurosport

Nach anfänglicher Nervosität schaltete sich Itter auch in den Angriff ein, schlug insgesamt drei Flanken - Bestwert mit Joshua Kimmich. Zudem gewann der 18-Jährige zehn Zweikämpfe und spielte nur vier Fehlpässe.
Eine Leistung nicht von Ungefähr: Im letzten Jahr gewann Itter die goldene Fritz-Walter-Medaille im U17-Jahrgang - vor dem hochgelobten Kai Havertz von Bayer Leverkusen.
Torschütze Arnold gefiel Itters Auftritt richtig gut. Er verriert:
Ich finde den Jungen geil. Ich habe ihn heute morgen noch mitnehmen müssen, weil er noch keinen Führerschein hat - und dann macht er so ein Spiel.
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Maximilian Arnold celebrates after he scores a goal of Wolfsburg battle for the ball during the Bundesliga match between FC Bayern Muenchen and VfL Wolfsburg at Allianz Arena on September 22, 2017 in Munich, Germany.

Fotocredit: Getty Images

Der gebürtige Gießener kam 2015 aus Frankfurt in die VW-Stadt - aber im Doppelpack. Immer an seiner Seite: Zwillingsbruder Davide. Der Rechtsverteidiger gilt als ähnlich talentiert, spielt auch in der A-Jugend der Niedersachen. Gibt es bald den Doppel-Itter in der Bundesliga?
Zumindest Gian-Lucas Chancen stehen nicht schlecht, sich in der Bundesliga zu etablieren. Mit Ricardo Rodriguez (AC Mailand) und Jannes Horn (1.FC Köln) verließen zwei Linksverteidiger den VfL im Sommer.
Yannick Gerhardt konnte in der Viererkette bislang jedenfalls nicht überzeugen, stand gegen die Bayern nicht mal im Kader.
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