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3 Dinge, die bei Werder Bremen - FC Bayern auffielen: Einbahnstraße führt (fast) in die Sackgasse

Johannes Mittermeier

Update 26/08/2017 um 21:13 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München siegt dank Robert Lewandowski mit 2:0 (0:0) bei Werder Bremen. Die Leistung ist ausbaufähig, über weite Strecken sogar ideenlos und statisch. Manuel Neuer hat einen Blick für die Realitäten, nur für Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic war mal wieder alles super. Bremen wird der Lohn für großen Kampf verwehrt, eine Horror-Serie setzt sich fort. Was uns auffiel.

Der FC Bayern gewinnt bei Werder Bremen

Fotocredit: Getty Images

1. Bremen schüttelt die bösen Geister (fast) ab

Zu Werder Bremens 900. Heimspiel der Bundesliga-Geschichte kündigte sich ein elitärer Festredner an: Rekordmeister FC Bayern gab sich die Ehre. Hübscher Rahmen, dabei hätte Werder ein Unheil befürchten können, ja müssen.
15 Mal in Folge hatte Bayern gegen Bremen gewonnen, letztmals im Weserstadion siegte der SVW, als noch Oliver Kahn zu bezwingen war (Oktober 2006). Was also war zu erwarten von diesem 2. Spieltag?
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Werder Bremen - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

Wahrscheinlich nicht jenes Duell, das heraussprang. Bremen nervte Bayern mit eifrig-kompaktem Verteidigen, "Sky"-Experte Lothar Matthäus lobte während der Partie: "Sie machen es sehr gut, indem sie das Zentrum verdichten." Nach 67 Minuten, beim Stand von 0:0, erhob sich die Arena und klatschte Werder im Kollektiv nach vorn.
Würde die Horrorserie endlich enden? Gut sah's aus für das Team von Trainer Alexander Nouri.

2. Einbahnstraße führt (fast) in die Sackgasse

Sein Pendant Carlo Ancelotti ließ Bayern so spielen, wie Ancelotti-Bayern meistens spielen: dominant, 72 Prozent Ballbesitz, 721 Pässe (Bremen: 290) bei 89 Prozent Passquote, aber manchmal zu vorhersehbar und mitunter gar ein bisschen statisch.
Arjen Robben und Thiago waren wie Manuel Neuer in die Startelf zurückgekehrt, doch die Münchner befuhren eine Einbahnstraße, die in Sackgassen mündete. Und zwischendurch - auch das eine Auffälligkeit unter Ancelotti - gab es Phasen, in denen Bayern den Gegner stärker machte als er (offensiv) war. Bei einer Doppelchance von Thomas Delaney und Ludwig Augustinsson wär's fast ins Auge gegangen (29.).
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Robert Lewandowski trift für Bayern gegen Bremen

Fotocredit: Imago

Robert Lewandowskis Extraklasse rettete den Meister. Erst ein Hackentor (72.), dann ein Solo (75.), schon war alles Vorherige unverwertbare Makulatur. "Für uns ist er einfach der Knaller", schwärmte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei "Sky" über Lewandowski.
84 Minuten hielt Bremens Abwehr beim Saisonstart in Hoffenheim (0:1), diesmal kaum weniger. Unter dem Strich stehen null Tore und null Punkte, während die Münchner bei der Optimalausbeute rangieren. Und bei 16 Siegen am Stück gegen Werder…

3. Salihamidzic (fast) wie Sammer

Vor fünf Jahren, im Herbst 2012, gewann Bayern ebenfalls 2:0 in Bremen, auch damals dank später Tore. Hinterher bemängelte Sportvorstand Matthias Sammer "richtigen Käse" sowie einen "lätschernen" Auftritt, was so viel hieß wie: nicht griffig und gierig genug.
Sammer sagte Sätze, die unmittelbar auf die Aktualität anzuwenden wären, diesen etwa: "Wenn wir über das Bild an sich reden bis zum 1:0 und die Leistung an sich, dann haben viele Spieler ihr Potential nicht abgerufen."
Der heutige Eurosport-Experte wurde belächelt fürs ewige Mahnen und Warnen, die Saison 2012/13 schloss Bayern dann übrigens mit dem Triple ab. Sammers Nachfolger Salihamidzic fand den Auftritt in Bremen anno 2017 indes einfach klasse:
Sehr gut! Wir haben wirklich ein gutes Spiel gemacht. Wir sind geduldig geblieben, waren super kompakt, haben es souverän zu Ende gespielt und nichts zugelassen. So muss man Fußball spielen!
Im Netz war die Verwunderung über so viel Gute-Laune-Denken beträchtlich, und FCB-Kapitän Neuer bewies einen schärferen Blick für die Realitäten: "Wir haben uns schwergetan und viel zu lange gebraucht, um die Seiten zu wechseln. Nach vorne haben uns die Ideen gefehlt. Wenn es Bremen ein bisschen besser macht, hätten sie auch die eine oder andere Möglichkeit gekriegt."
Abschließendes Verdikt von Matthäus: "Bayern hat keine Mittel gefunden, um sich entscheidend durchzusetzen."
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