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Abrechnung mit Sokratis: "Hat uns hängen lassen" - Entlassener BVB-Co-Trainer tritt nach

Tim Wehinger

Update 31/12/2017 um 17:47 GMT+1 Uhr

Hendrie Krüzen, ehemaliger Co-Trainer bei Borussia Dortmund unter Peter Bosz, hat sich in der niederländischen Zeitung "Tubantia" zum Scheitern beim BVB geäußert und Gründe für die Abwärtsspirale genannt. Als einen der Verantwortlichen hat der Niederländer dabei Sokratis ausgemacht: "Er hätte Führungsqualitäten zeigen müssen. Stattdessen ließ er uns hängen."

Hendrie Krüzen und Sokratis beim BVB

Fotocredit: Eurosport

Hendrie Krüzen war im Juli gemeinsam mit seinem Landsmann und Chef-Trainer Peter Bosz von Ajax Amsterdam zu Borussia Dortmund gewechselt. Und im Dezember gemeinsam mit dem Niederländer entlassen worden. Lediglich 24 Spiele, in denen zunächst alles nach Erfolg aussah, sich dann aber eine Abwärtsspirale in Gang setzte, waren beiden vergönnt.
Im Interview mit der niederländischen Zeitung "Tubantia" hat Krüzen nun auf seine Zeit beim BVB zurückgeblickt.
Den Auslöser des Negativtrends sieht der Niederländer im verletzungsbedingten Ausfall (Außenbandanriss im Knie) von Lukasz Piszczek: "So komisch das auch klingt, aber es ging bergab, nachdem er sich verletzte. Er hat die Spieler mitgenommen, war enthusiastisch, aber fiel dann aus."
Gerade diese psychologisch so wichtige Vorbildfunktion vermisste Krüzen bei Defensiv-Kollege Sokratis:
Er ist der zweite Kapitän und hätte Führungsqualitäten zeigen müssen. Stattdessen ließ er uns hängen.
Damit erklärt der ehemalige "Bosz-Co" den Innenverteidiger zum Hauptverantwortlichen für die großen Unsicherheiten in der Verteidigung.

Schwindender Zusammenhalt, zunehmende Unruhe

Zusätzlich habe es der Mannschaft an Struktur gefehlt. "Der Torhüter und die Abwehrspieler wollten mehr nach hinten absichern, die Mittelfeldspieler und Angreifer fanden unser Spiel gut und wollten gerne nach vorne spielen", erklärte Krüzen. Das habe zu aufkommender Unzufriedenheit und Unruhe im Team geführt. Auch die Kadergröße von 27 Spielern sei zu viel gewesen. So kristallisierten sich zunehmend Grüppchen heraus.
Nachdem sie keine Mittel fanden, den Bann zu durchbrechen und eine Serie von sechs sieglosen Liga-Partien hinlegten, blickte Krüzen seinem Schicksal entgegen: "Ich hatte es erwartet."
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Peter Bosz von Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Nach der 1:2-Pleite gegen Werder Bremen zog der BVB dann auch die Reißleine. "Die Vereinsspitze hat lange ihre schützende Hand über uns gehalten. Irgendwann ist es zu viel", zeigte der Coach Verständnis für die Entscheidung. Den Rückhalt der Spieler hätten sie bis zum Schluss gehabt:
Der Großteil der Mannschaft wollte, dass wir bleiben.
Krüzen gesteht sich allerdings auch ein, dass sie selbst Fehler gemacht haben. Zumindest bezüglich der Transferpolitik: "Im Sommer hätten wir Spieler kaufen können, aber wir wollten die Mannschaft erst kennen lernen. Im Nachhinein war das zu abwartend und wir hätten Spieler holen müssen, die unserer Meinung nach gepasst hätten. Im Winter wollten wir zwei Innenverteidiger und einen Stürmer holen. Das sagt alles."
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