Bayer 04 Leverkusen vor der Rückrunde: Die Zeichen stehen auf Erfolg
Bayer Leverkusen steht nach der Hinrunde auf einem vielversprechenden vierten Tabellenplatz. In der vergangenen Saison brach die Werkself in der Rückrunde ein, wenig spricht dafür, dass sich ein solcher Absturz in diesem Jahr wiederholt. Der Grund sind ein brandgefährliches Offensiv-Duo und die neue Demut. Am Freitag geht es gegen den FC Bayern (20:30 Uhr live im Eurosport Player).
Kevin Volland (Bayer Leverkusen)
Fotocredit: Imago
In Leverkusen ist man vorsichtiger geworden - aus gutem Grund. Der Fast-Abstieg in der vergangenen Saison hat Spuren hinterlassen. Am 33. Spieltag erst, nach einem mühevollen 2:2 zu Hause gegen den 1. FC Köln, hatten die Leverkusener die Gewissheit, auch in der nächsten Saison in der Bundesliga vertreten zu sein.
Und das obwohl sich die Vereinsverantwortlichen vor Beginn der Spielzeit 2016/17 noch einig darüber waren, dass man mit dem "besten Kader aller Zeiten" den Angriff auf Borussia Dortmund als Bayern-Jäger Nummer eins wagen will.
Vorsichtige Zielsetzung
In dieser Saison ist das anderes. Ex-Trainer Roger Schmidt ist gewichen und hat Platz für Heiko Herrlich gemacht, der dem Team eine neue Demut eingeflößt hat. Die Saisonziele formuliert er vorsichtig. "Wir wissen alle, dass die Ziele, die man sich im letzten Jahr gesteckt hat mit dem zwölften Platz weit verfehlt wurden. Das ist nicht der Anspruch von Bayer Leverkusen", erklärte der ehemalige Bundesligastürmer in einem Interview vor der Saison.
Nach 17 Spielen und teilweise berauschenden Vorstellungen in der Hinrunde ist klar: ja, der Kader gibt das wirklich her.
Neueinkäufe funktionieren
Im Sommer haben Leistungsträger wie Hakan Calhanoglu, Javier "Chicharito" Hernández und Ömer Toprak den Verein verlassen. Sven Bender und Panagiotis Retsos kamen für die Defensive, der Argentinier Lucas Alario als Chicharito-Ersatz.
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Sven Bender, Lars Bender und Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
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Transfers, die sich alle samt ausgezahlt haben. Den größten Schwung brachten aber nicht die "Neuen", sondern zwei Offensivkräfte aus dem Fast-Abstiegs-Kader der vergangenen Saison: Leon Bailey und Kevin Volland.
Ein brandheißes Offensivduo
Bailey ist erst 20 Jahre alt, kam im Januar 2017 aus Genk nach Leverkusen und ist der Shootingstar der Hinrunde. Enormes Tempo, Dribbelstärke und ein starker Abschluss zeichnen den Jamaikaner aus.
Er erzielte bereits sechs Tore und legte vier weitere auf. Mit seiner Unbekümmertheit und Spielfreude erinnert er hin und wieder an den ehemaligen Dortmunder Youngster Ousmane Dembélé. Und ähnlich wie der Franzose hat auch Bailey bereits die Aufmerksamkeit der ganz großen europäischen Vereine auf sich gezogen.
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Begehrt: Leon Bailey
Fotocredit: SID
Im Dezember erst lehnte Rudi Völler ein Angebot des FC Chelsea über 22 Millionen Euro ohne zu zögern ab. Nachvollziehbar, denn Baileys Vertrag läuft noch bis 2022 und wenn er sich weiter so rasant entwickelt, wird er zwar nicht zu halten sein, jedoch einen ganzen Haufen mehr Ablöse einbringen.
Kevin Volland ist bereits in seiner dritten Saison mit der Werkself. Allerdings ist es die erste, in der er sein volles Potential auszuschöpfen scheint. In seinen ersten zwei Jahren in Leverkusen erzielte er lediglich 15 Tore, in dieser Saison sind es zur Halbzeit bereits neun. Seine Leistungen im WM-Jahr könnten nicht nur Leverkusen am Ende in die Champions League befördern, sondern auch ihn selbst wieder auf den Radar des Bundestrainers Jogi Löw.
Eine große Chance
Am Freitag startet die Bundesliga nach verkürzter Winterpause in die Rückrunde und Leverkusen bekommt es am Abend direkt mit Tabellenführer FC Bayern München zu tun. Eine Aufgabe, der man nachsagt, die schwierigste in der Liga zu sein - aber eben auch eine Riesenchance, die Weichen für eine erfolgreiche Rückserie zu stellen.
Gelingt Bayer in der eigenen Arena der Sieg gegen den Rekordmeister, würde das dem Team nochmals einen Riesenschub geben. Leverkusen wirkt stabil und gefestigt, vor allem in der BayArena, wo sie in dieser Saison noch kein einziges Spiel verloren (4 Siege, 4 Unentschieden). Zudem befinden sich auch die Münchner an den ersten Spieltagen nach langer Pause nicht immer auf Topniveau und konnten seit fast fünf Jahren in Leverkusen nicht mehr gewinnen. Eine Überraschung ist durchaus möglich.
An Motivation wird es dem Team nicht fehlen. Die Mannschaft von Heiko Herrlich kann sich mindestens für eine Nacht den Wunsch erfüllen, der ihnen ein Jahr zuvor fast zum Verhängnis geworden wäre: sie wären wieder Bayern-Verfolger Nummer eins - vorbei an Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04.
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