Bundesliga: Mainz 05 nach Sieg in Dortmund gerettet - BVB muss ins Endspiel

VonEurosport

Update 05/05/2018 um 22:29 GMT+2 Uhr

Der FSV Mainz 05 ist gerettet, Borussia Dortmund zittert weiter um die Champions League. Die Mainzer setzten den entscheidenden Schlag im Abstiegskampf am vorletzten Bundesliga-Spieltag durch ein 2:1 (2:1) beim absolut enttäuschenden BVB, dem aber durch Patzer der Konkurrenz nur noch ein Punkt für die erneute Teilnahme an der Königsklasse fehlt.

Borussia Dortmund gegen Mainz 05

Fotocredit: Getty Images

In einer hektischen ersten Hälfte wechselte der Ballbesitz fast sekündlich. Beide Mannschaften spielten zielstrebig und direkt nach vorne, leisteten sich dabei aber auch leichte Ballverluste.

Die Mainzer belohnten sich gleich bei ihrem ersten Angriff mit dem Führungstor (4.). Öztunali spielte im Strafraum den Ball zu Jean-Philippe Gbamin, der mit der Hacke auf Ridle Baku ablegte. Der 20-Jährige schloss aus zwölf Metern unbedrängt zur Führung ab.

Champions League

BVB-Aufstellung: Terzic setzt auf Viertelfinal-Helden

vor 5 Stunden

Nur kurz darauf wurde de Blasis beim Flanken nicht richtig gestört und flankte mit Schnitt zum Tor in die Mitte. Bürki eilte heraus, doch Muto kam vor ihm an den Ball und ließ das Leder über den Scheitel und über Bürkis Hände ins Tor rutschen (13.). 2:0 für die Mainzer.

Doch die Antwort von Dortmund ließ nicht lange auf sich warten. Jadon Sancho spielte Daniel Brosinski schwindelig und legte auf Maximilian Philipp quer. Der drehte sich um Alexander Hack herum und besorgte den 1:2-Anschlusstreffer (16.).

Auch danach ließen beide Mannschaften nicht nach. Die größten Chancen boten sich aber erneut auf Mainzer Seite. Einen Distanzschuss von Hack lenkte Roman Bürki noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Wenig später wäre er machtlos gewesen, doch Pablo de Blasis´ Kopfball streifte knapp am Kreuzeck vorbei. Mit einer verdienten Mainzer Führung ging es in die Pause.

Danach änderte sich das Spiel aber grundlegend. Dortmund spielte dominant, ließ Mainz in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Große Chancen konnte sich die Borussia dabei aber auch nicht erspielen. Götze (62.) und Reus (63.) bleiben zu ungefährlich.

Auch in der Folge konnten die Dortmunder ihr Übergewicht nicht nutzen. Die Mainzer verteidigten sehr kompakt und kamen im Gegenzug zu einigen wenigen Kontergelegenheiten. Die offensiven Einwechslungen von André Schürrle und Andrij Yarmolenko brachten nicht den gewünschten Erfolg.

Letztlich gewinnt Mainz verdientermaßen zum zweiten Mal in dieser Saison ein Auswärtsspiel. Der BVB bleibt vor dem Tor zu harmlos und verschenkt die Vizemeisterschaft an den Revierrivalen aus Gelsenkirchen. Für die Mainzer bedeutet der Sieg ein weiteres Jahr Erstklassigkeit.

Die Stimmen:

Alexander Hack (1. FSV Mainz 05): "Ein super Gefühl. Wir haben gewusst, dass wir in der zweiten Halbzeit noch unter Druck stehen würden, haben aber bis zum Schluss super gekämpft."

Ridle Baku (1. FSV Mainz 05): "Ich habe versucht, die Fehler aus dem Leipzig-Spiel abzustellen. Wir haben uns bis zum Schluss reingekämpft und uns den Sieg verdient."

Nigel de Jong (1. FSV Mainz 05): "Das war eine emotionale Achterbahnfahrt, aber wir können heute richtig stolz sein."

Peter Stöger (Trainer Borussia Dortmund): "Cool, dass Mainz es geschafft hat. Weniger cool, dass es heute war. So präsentiert man sich, wenn man etwas ganz, ganz Großes erreichen will. Das haben wir nicht gebracht. Das war nicht gut genug."

Sandro Schwarz (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Ein unfassbares Gefühl. Das war beeindruckend. Die erste Halbzeit war fast perfekt. Ab der 60. Minute standen wir tief, haben aber keine zwingenden Torchancen hergegeben. Der Sieg war verdient. Ich bin sehr, sehr glücklich."

Rouven Schröder (Sportvorstand 1. FSV Mainz 05): "Alle im Verein haben in schweren Zeiten zusammengehalten. Ich bin total glücklich, wir haben unser Ding durchgezogen. Wir haben‘s geschafft."

Das fiel auf: Kein Abschiedsspiel für Weidenfeller

Roman Weidenfeller durfte im letzten Heimspiel seiner Karriere nicht im Dortmunder Tor stehen. Zu wichtig sei die Qualifikation für die Champions League, sagte Trainer Peter Stöger vor dem Anpfiff. Auch eine Einwechslung erübrigte sich aufgrund des Spielverlaufs. Nach Abpfiff drehte Weidenfeller aber seine Ehrenrunde und wurde von den Fans frenetisch gefeiert.

Die Statistik: Zwei

Zweites Bundesligaspiel, zweites Tor. Ridle Baku lebt zur Zeit seinen Bundesligatraum. Nach seinem Debüt vergangene Woche, als er aus dem Mannschaftsbus der zweiten Mannschaft heraus kurzfristig zum ersten Team berufen wurde, durfte er gegen Dortmund erneut von Beginn ran und traf gleich in der vierten Minute zur Mainzer Führung.