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FC Bayern gewinnt gegen Eintracht Frankfurt und Niko Kovac

Tobias Forstner

Update 28/04/2018 um 19:20 GMT+2 Uhr

Die Hoffnungen von Eintracht Frankfurt auf eine Teilnahme an der Europa League haben einen schweren Dämpfer erhalten. Die Mannschaft von Niko Kovac unterlag bei dessen künftigem Arbeitgeber Bayern München mit 1:4 (0:1) und verpasste damit den Sprung zurück auf Rang sechs in der Tabelle.

Sandro Wagner jubelt gegen Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Eine gute halbe Stunde passierte nicht allzu viel: Das Geschehen spielte sich großteils zwischen den Strafräumen ab. Bayern war spielbestimmend, fand gegen Frankfurts Abwehrbollwerk aber nur selten ein Durchkommen. In der Schlussphase des ersten Abschnitts kamen die Gäste zweimal gefährlich zum Abschluss, scheiterten aber zunächst aufgrund der fehlenden Präzision (Mijat Gaćinović, 40.) und anschließend an einer Glanztat von Sven Ulreich (Luka Jović, 42.). Der Meister machte es kurz darauf besser und ging in Führung: Joshua Kimmich spielte halbrechts in die Box auf Sandro Wagner, der sich in guter Schussposition befand, aber uneigennützig auf Jungspund Niklas Dorsch querlegte. Dieser wurde nicht gestört und schob bei seinem Erstliga-Debüt zum 1:0 ein (43.).
Die Frankfurter erhöhten nach dem Seitenwechsel den Druck. Sie agierten mutiger und entschlossener als im passiven ersten Durchgang. Vor allem Jović wurde häufig gesucht. Nach etwa 15 Minuten wurden der Ligaprimus allerdings wieder aktiver und verpasste durch Wagners Flugkopfball (63.) knapp. Anschließend neutralisierten sich beide Teams weitestgehend bis zur Schlussviertelstunde, als - vor allem von den Münchnern - ein Offensiv-Feuerwerk mit vier Toren geboten wurde. Den Anfang machte Wagner: Simon Falette schlug nach einem Rückpass über den Ball, sodass Sebastian Rudy in Richtung Lukáš Hrádecký lief. Wagner rannte links mit und wurde von seinem ehemaligen Hoffenheimer Teamkollegen bedient. Bayerns-Rückkehrer schob aus kurzer Distanz durch die Beine des Keepers zum 2:0 ein (76.). Lediglich zwei Minuten später rappelte es auf der anderen Seite: Danny da Costa flankte von rechts an den ersten Pfosten, wo Mats Hummels den Ball leicht berührte und unglücklich in Richtung des eingewechselten Sébastien Hallers beförderte. Der Joker drückte ihn aus vier Metern mit dem Knie zum 1:2 über die Linie. Die Eintracht rückte anschließend deutlich nach vorne, sodass Thiago Alcántara gegen weit aufgerückte Frankfurter aus der eigenen Hälfte Rafinha steilschickte. Der brasilianische Außenverteidiger drang von rechts in den Sechzehner ein, wo er flach zum 3:1 ins lange Eck schoss (87.). Den Schlusspunkt setzte Niklas Süle, der in der rechten Strafraumhälfte nach Steckpass von Rafinha viel Platz hatte und links unten zum 4:1-Endstand traf (90.).
Nachwuchs anstatt gestandener Weltklassespieler: FCB-Trainer Jupp Heynckes schmiss nach dem Champions-League-Halbfinalhinspiel (1:2-Niederlage zuhause gegen Real Madrid) die Rotationsmaschine an und stellte lediglich Ulreich, Kimmich und Hummels zum zweiten Mal in Folge auf. Nach dem erfolgreichen Bundesligauftritt liegt nun der Fokus voll auf dem Rückspiel in Madrid (am kommenden Dienstag um 20:45 im Liveticker auf eurosport.de).
Für Bald-FCB-Coach Niko Kovač war das Duell sicherlich besonders: Zum einen war es die Generalprobe vor dem DFB-Pokalfinale in drei Wochen, zum anderen traf er auf seinen zukünftigen Arbeitgeber. Die Hessen blieben in der Liga zum fünften Mal in Serie sieglos und verloren dabei die drei vergangenen Partien jeweils mit drei Toren Abstand. Das Erreichen der internationalen Ränge ist in Gefahr.

Die Stimmen:

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern München): "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Gerade in der zweiten Hälfte haben wir gut und sehr effizient gespielt, was uns letzten Mittwoch gefehlt hat. Sandro Wagner hat für mich heute ein überragendes Spiel gemacht: Kämpferisch, die Laufleistung war beeindruckend und er hat ein Tor erzielt. Aber auch Mats Hummels ist als Kapitän vorangegangen. Alle Spieler können heute mit der Leistung zufrieden sein."
Sandro Wagner (FC Bayern München): "Ich war heute glaube ich der Älteste - auch ein komisches Gefühl, aber hat Spaß gemacht."
Sebastian Rudy (FC Bayern München): "Es hat jeder gesehen, dass die jungen Spieler sehr engagiert waren, direkt im Spiel drin waren, mutig waren, haben sich was zugetraut - und genau das haben wir von ihnen verlangt. Sie hatten keinen Druck, konnten frei aufspielen. Und ja, Niklas Dorsch hat sogar noch das Tor gemacht. Freut mich riesig für die vier!"
Niko Kovač (Trainer Eintracht Frankfurt): "Die Mannschaft hat einfach nicht so bissig gespielt, wie man in München spielen muss, wenn man gegen Bayern spielt - das muss ich ihr zum Vorwurf machen. Wir haben jetzt letzte Woche drei geschluckt, gegen Leverkusen vier, wieder vier. Wenn wir es nicht wie in Gelsenkirchen schaffen, zu Null zu spielen, dann kriegen wir in der Liga Probleme. Und das was wir bisher geleistet haben, geht in den letzten Wochen unter, durch die doch schlechten Leistungen."

Der Tweet zum Spiel:

Mit Lukas Mai, Meritan Shabani (beide U19), Niklas Dorsch und Franck Evina (beide zweite Mannschaft) standen vier Talente in der Anfangself. Die letzteren drei feierten ihr Bundesliga-Debüt. Sportdirektor Hasan Salihamidžić äußerte sich im Vorfeld der Begegnung wie folgt: "Wir vertrauen den Jungs zu einhundert Prozent. Sie haben sich das aufgrund ihrer Leistungen bei der U19 sowie den Amateuren und auch im Training der Profis absolut verdient. Es ist die logische Konsequenz der guten Entwicklung unserer Nachwuchsabteilung."

Das fiel auf: Lockere Einheit vor dem Champions-League-Kracher? Von wegen!

Heynckes ist dafür bekannt, bevorstehende Aufgaben stets mit der notwendigen Ernsthaftigkeit anzugehen. Er winkte seine Schützlinge beispielsweise in der 25. Minute mit wilden Armbewegungen nach vorne. Ihm gefiel es scheinbar nicht, wie tief sein Team stand.

Die Statistik: 18

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