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FC Schalke 04 schießt gegen Max Meyer: Mobbingvorwürfe "dummes Zeug"
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Publiziert 01/05/2018 um 16:49 GMT+2 Uhr
Der auf Schalke in Ungnade gefallene Max Meyer wurde am Dienstag auf dem Trainingsplatz vergeblich gesucht. Einen Tag nach der Suspendierung des U21-Europameisters durch den FC Schalke 04 nach dessen Mobbing-Vorwürfen gegen die Klubspitze ist der 22-Jährige zur Persona non grata geworden. Vorerst gibt es also keinen Abschied von den Teamkollegen, geschweige denn von Trainer oder Manager.
Max Meyer
Fotocredit: Imago
Der Mittelfeldakteur, der lange Zeit als Verkörperung der Zukunft des Traditionsvereins gefeiert wurde, hat bei den Königsblauen ausgespielt. Wohl angestachelt von seinem Berater Roger Wittmann hat sich Meyer, dessen Abschied am Saisonende ohnehin beschlossene Sache war, ins Abseits manövriert.
Die große Liebe zu S04 war bereits zuvor erloschen, Meyer initiierte mit dem Interview in der Bild eine Schlammschlacht, die in besagten Mobbing-Vorwürfen gipfelten. Sportvorstand Christian Heidel (54) sagte am Montagabend bei "Sky90":
Schalke habe sich immer korrekt gegenüber dem Profi verhalten. Trainer Domenico Tedesco ergänzte: "Von seinen persönlichen Angriffen bin ich enttäuscht und kann sie nicht nachvollziehen. Weil sie einfach nicht stimmen."
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S04-Manager Christain Heidel
Fotocredit: SID
Das Interview sei laut Heidel letztendlich auch nicht Auslöser der erfolgten Aussortierung gewesen:
In diesem Spiel war er in der Halbzeit ausgewechselt worden. Heidel weiter:
Die Einladung zu seinem klärenden Gespräch am vergangenen Montag (30. April) habe der Spieler laut Schalke abgelehnt.
Meyer fühlt sich von Heidel abgeschoben
Meyer gefiel sich dagegen in der Opferrolle und attackierte vor allem Heidel. "Vom ersten Tag", so schilderte er es in der Bild, sei ihm von Heidel klargemacht worden, "dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden."
Auch Schalkes Klubboss Clemens Tönnies bekam von Meyer sein Fett weg. Der Schalker Aufsichtsratschef hatte geäußert, dass "der Zug des Geldes die Emotionen überholt" habe. Meyer widersprach vehement, es sei ihm nie um das Geld gegangen, "sonst hätte ich ja das zweite verbesserte Angebot angenommen".
Zugleich schoss er verbale Giftpfeile gegen Tönnies ab: "Deshalb finde ich es auch eine Sauerei von Clemens Tönnies, es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge." Der Spieler hatte im Februar eine Schalker Offerte für eine Vertragsverlängerung mit einem Jahresgehalt von angeblich 5,5 Millionen Euro ausgeschlagen.
Nach dem feststehenden Abgang von Leon Goretzka zu Bayern München sollte ein Verbleib Meyers auch als Signal nach außen dienen. Zunächst hatte sich Heidel zuversichtlich geäußert, er hob die Heimatverbundenheit des Eigengewächses hervor. Zu einer Unterschrift aber kam es bis zum Stichtag am 15. Februar nicht. Die Hängepartie ging weiter. Erst vergangene Woche beendete Heidel von sich aus das Kapitel.
Es folgte am Montag das Meyer-Interview und die Suspendierung des Spielers, der vor einer ungewissen Zukunft steht. Sein verbaler Rundumschlag dürfte seiner weiteren Karriere nicht unbedingt förderlich sein.
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