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FC Schalke 04 suspendiert Max Meyer nach Mobbing-Vorwürfen
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Publiziert 30/04/2018 um 18:10 GMT+2 Uhr
Schalke 04 hat Nationalspieler Max Meyer nach dessen öffentlichen Mobbing-Vorwürfen suspendiert. Das teilte der Tabellenzweite der Bundesliga am Montag mit. Am Morgen war ein Interview Meyers in der Bild-Zeitung erschienen, in dem er klagte, er fühle sich auf Schalke schlecht behandelt. Seinen Sportvorstand Christian Heidel griff er scharf an.
Max Meyer (FC Schalke 04)
Fotocredit: Imago
Heidel konterte:
Tariner Domenico Tedesco schloss sich Heidel an:
Meyer sieht sich in der Opferrolle
Bei Sky90 sagte Heidel am Montagabend:
Meyer hatte sich in den vergangenen Tagen bei so ziemlich jedem Schalker ins Abseits manövriert, ob Mitspieler, Offizielle oder Fans. Er selbst sah sich, so erklärte er es am Montag in der Bild-Zeitung, als Opfer, vor allem von Heidel. "Vom ersten Tag", so schilderte es Meyer, sei ihm von Heidel klargemacht worden, "dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden." Das Verhalten des Schalke-Sportvorstandes bezeichnete er sogar als "Mobbing".
Schalke kontert diese Aussagen knallhart. Tedesco, so hieß es in der königsblauen Verlautbarung, habe die Ursache von Meyers Leistungseinbruch ergründen wollen. "Eine der zentralen Aussagen Meyers: Er habe nach dem Spiel gegen den Hamburger SV am 7. April mit Schalke 04 abgeschlossen. Christian Heidel hat daraufhin den Spieler für den Montag zu einem persönlichen Gespräch in sein Büro eingeladen, um zu besprechen, ob eine Zusammenarbeit unter diesen Bedingungen noch sinnvoll ist. Meyer hat eine solche Unterredung abgelehnt", schrieben die Schalker.
Tönnies wirft Meyer Geldgier vor
Dabei hatte sich Meyer zuvor noch weitgehend als Musterprofi dargestellt. Den Vorwurf von Klubboss Clemens Tönnies, bei Meyer hätte "der Zug des Geldes die Emotionen überholt", wollte er so nicht stehen lassen. Es sei ihm nie um das Geld gegangen, "sonst hätte ich ja das zweite verbesserte Angebot angenommen", beteuerte Meyer im Interview. Zugleich schoss er auch gegen Tönnies: "Deshalb finde ich es auch eine Sauerei von Clemens Tönnies, es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge."
Es ist der letzte Akt in einem zur Schlammschlacht verkommenen Theaterstück, das im Februar seinen Anfang genommen hatte. Damals hatten die Königsblauen ihrem Eigengewächs ein Angebot zur Vertragsverlängerung unterbreitet, wonach Meyer künftig geschätzt 5,5 Millionen Euro verdient hätte. Das Angebot hatte der Mittelfeldspieler abgelehnt.
Meyer (22 Jahre, vier Länderspiel-Einsätze) bestritt für Schalke in der laufenden Saison 24 Bundesliga-Spiele. An den vergangenen sieben Spieltagen saß er viermal 90 Minuten auf der Bank. Am Samstag beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach fehlte er offiziell wegen einer Fußverletzung. Meyer widersprach dieser Darstellung: Er habe seit Donnerstag zur Verfügung gestanden.
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