Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Gut Ding will Weile haben: Entwickler Jupp Heynckes ist (noch) nicht zufrieden

Marc Hlusiak

Publiziert 08/12/2017 um 14:12 GMT+1 Uhr

Jupp Heynckes hat den FC Bayern zurück an die Tabellenspitze der Bundesliga und souverän ins Achtelfinale der Champions League geführt. Zufriedenheit stellt sich beim 72-jährigen Erfolgscoach aber nicht ein. Die Bayern sind noch lange nicht am Zenit ihrer Leistungsfähigkeit. Am Beispiel eines Shootingstars erklärt er, warum gut Ding Weile haben will.

Trainer vom FC Bayern München: Jupp Heynckes

Fotocredit: Getty Images

Als Jupp Heynckes Anfang Oktober den strauchelnden FC Bayern von seinem Vorgänger Carlo Ancelotti übernahm, stand beim Rekordmeister vieles in Frage. Die Vormachtstellung in der Bundesliga, der Status des absoluten europäischen Schwergewichts und nicht zuletzt auch die Fitness der Spieler.
Zwei Monate später ist an der Isar längst Normalität eingekehrt: Tabellenführung in der Bundesliga, Revanchesieg gegen Paris Saint-Germain, Achtelfinale in der Champions League – läuft.

Niemals zufrieden

Ob Heynckes selbst überrascht davon ist, wie schnell er die Münchner wieder auf Kurs gebracht hat? Eher nicht: "Ich war immer davon überzeugt, dass wir die Situation verändern würden“, versicherte Heynckes auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt.
Der FC Bayern ist auch deshalb so erfolgreich, weil Zufriedenheit der wohl seltenste aller Gemütszustände in Reihen der Vereinsverantwortlichen ist. Da macht auch der 72-jährige Trainer keine Ausnahme. Und das nach elf Siegen aus zwölf Pflichtspielen, darunter auch der überzeugende Revanche-Erfolg in der Königsklasse gegen PSG. Heynckes:
Am Dienstag war es sicher positiv, aber wir haben dennoch unser Leistungszenit noch nicht erreicht. Wir müssen uns immer noch verbessern, verletzte Spieler müssen ihr Optimum erreichen. Erst dann können wir zufrieden sein. Bis jetzt bin ich das nicht.

Junge Spieler brauchen Zeit

Gegen Paris spielten vor allem zwei junge Franzosen groß auf: Kingsley Coman, der über die Flügel umtriebig, konstant für Gefahr sorgte und Corentin Tolisso, der zwei Mal traf.
Für Heynckes jedoch kein Grund, Lobeshymnen anzustimmen: "Wir sollten den jungen Spielern Zeit geben. Ein Kingsley Coman ist jetzt drei Jahre hier, nun kommt er langsam. Coco Tolisso ist erst ein halbes Jahr hier. Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm waren mit 21, 22 auch noch keine Weltklasse-Spieler. Basti wurde am Anfang seiner Karriere auch auf links geparkt, er musste sich erst einmal entwickeln. Es gibt viele Hindernisse."
Auch in Sachen Titelgewinn in der Königsklasse drückt Heynckes auf die Bremse. "Favoriten sind sicher andere. Ich lasse mich nicht von den vergangenen Spielen blenden. Ich bin zufrieden, wie wir in den letzten Partien taktisch agiert haben. Wir gehören sicherlich zu den erweiterten Favoriten, aber wir müssen im Februar, März, April top sein - und da liegt noch viel Arbeit vor uns."
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung