HSV-Trainer Markus Gisdol entlassen, Nachfolger steht wohl schon parat
Publiziert 20/01/2018 um 22:04 GMT+1 Uhr
Nach der Pleite gegen das Schlusslicht 1. FC Köln am 19. Bundesliga-Spieltag versucht der Hamburger SV, mit einem Trainerwechsel die Wende zu schaffen. Markus Gisdol muss seinen Platz beim HSV räumen. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen soll bereits einen geeigneten Kandidaten in der Hinterhand haben.
Markus Gisdol
Fotocredit: Getty Images
Sie taten das, was sie in den vergangenen Monaten schon oft getan haben. Die Spieler des Hamburger SV versuchten, das Positive in den Vordergrund zu stellen. Es waren Chancen da, spielerisch sah das gar nicht schlecht aus… und erst die hervorragende Statistik!
Doch die sportliche Bilanz ist ernüchternd. 0:2 gegen Schlusslicht Köln (zum Spielbericht), 15 magere Punkte nach 19 Bundesliga-Spielen - das ist Frust, Enttäuschung, Abstiegsangst. Die entscheidende Frage bei den Hanseaten lautet: Wer reißt das Ruder rum?
Trainer Markus Gisdol wird eine Kurskorrektur offenbar nicht mehr zugetraut. Während sich Kyriakos Papadopoulos, Mergim Mavraj, Gotuku Sakai, Aaron Hunt und Dennis Diekmeier am Samstagabend extrem genervten Fans am Volkspark stellten, wurde eine erste Vorstandssitzung abgehalten, eine weitere folgte am Sonntagmorgen. Ergebnis: Gisdol mus gehen.
Sportdirektor Jens Todt sagte am Samstagabend bei "Sky" schon vielsagend auf die Frage, ob er eine Freistellung von Gisdol ausschließen könne:
Vorne ist nur Zufall
Gisdol ist es in dieser Saison nicht gelungen, dem HSV eine konstante, spielerische Linie zu vermitteln. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Der Kader war von vorneherein schon sehr dünn, dann folgte extremes Verletzungspech, die Ergebnisse blieben aus, der Druck im Umfeld stieg so drastisch wie das Selbstvertrauen der Spieler sank. Die Konsequenz: Blackouts im letzten Drittel, beim letzten Pass, beim finalen Abschluss, keine Tore, keine Siege.
"Bis zum 2:0 waren wir schon dran. Da haben wir eine Torschussbilanz von 9:5, aber wir kriegen den Ball nicht rein. Vom kämpferischen kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. Es kommt vieles zusammen", stöhnte Gisdol in einer ersten Analyse des Köln-Spiels am TV-Mikrofon. Obwohl er bekräftigte, weitermachen zu wollen, fehlte auch ihm spürbar die Überzeugung, der letzte Wille.
HSV-Boss Heribert Bruchhagen wollte sich am Samstag nicht mehr öffentlich äußern. Wie "Sport Bild" berichtete, soll es allerdings schon vor einigen Tagen ein "informelles Gespräch" zwischen ihm und dem Aufsichtsrat gegeben haben. Dabei habe Bruchhagen der Instanz signalisiert, er sei auf einen möglichen Trainerwechsel bereits vorbereitet - für den Fall, dass es eine Niederlage gegen Köln setze.
Mister X steht also schon parat.
Mehrere Namen werden kolportiert
Doch wer ist der Mann, der den HSV retten könnte? Einen positiven Effekt kann ein neuer Impuls, ausgelöst durch einen Trainerwechsel, schon haben. Es kursieren viele Namen an der Elbe. Allen voran werden Thomas Doll und Bruno Labbadia genannt, auch Felix Magath, seriöse Quellen sind aber kaum dabei. Alle genannten Kandidaten - Labbadia sogar schon zwei Mal - haben in der Vergangenheit immerhin schon bewiesen, dass sie den HSV wieder zum Leben erwecken können.
Als relativ sicher gilt, dass Bruchhagen bei seiner Wahl einen erfahrenen Coach bevorzugt. Klar ist auch: Er muss schnell funktionieren, Motivator sein und Autorität mitbringen.
Noch sind in dieser Saison 42 Punkte zu vergeben.
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