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Köln-Trainer Peter Stöger nach Schmadtke-Aus überrascht

VonSID

Update 24/10/2017 um 16:49 GMT+2 Uhr

Trainer Peter Stöger von Schlusslicht 1. FC Köln ist von der Trennung von Geschäftsführer Jörg Schmadtke überrumpelt worden. "Ich habe es auch erst kurz vor der Verkündung erfahren und war total überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet", sagte der 51-Jährige dem "Express". Stöger und Schmadtke hatten seit 2013 die sportlichen Geschicke in der Domstadt geführt und galten lange als Traumduo.

FC-Sportdirektor Schmadtke und Cheftrainer Stöger sind die Baumeister des Kölner Erfolgs.

Fotocredit: SID

Nach dem überraschenden Abgang von Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke wirkte Peter Stöger nachdenklich, ein wenig genervt und etwas ratlos. "Nein", wiederholte der Trainer des 1. FC Köln immer wieder:
Es gab kein Gespräch mit Jörg, ich wusste nichts und bin überrascht. Ich hatte auch keinen Kontakt zu ihm. Ich könnte spekulieren, aber das ist nicht meine Stärke.
Die Krise des Bundesligisten hat sich durch Schmadtkes Rückzug nochmals dramatisch verschärft. An eine "normale" Vorbereitung des Tabellenletzten auf das DFB-Pokalspiel am Mittwoch (18:30 Uhr) beim Ligakonkurrenten Hertha BSC ist nicht zu denken.

Schmadtke hinterlässt Lücke

Eigentlich sollte das Spiel auf der Pressekonferenz am Dienstag Thema sein, doch Stöger musste stattdessen den plötzlichen Schmadtke-Abgang erklären, den er auch "mit der Mannschaft besprechen" musste. "Wir stellen uns der Situation und suchen keine Ausreden", sagte Stöger. Er gab aber zu, dass die "sportliche Gruppierung um eine wichtige Person kleiner geworden" sei.
Wer diese große Lücke füllen soll, ist unklar. Der gebürtige Düsseldorfer Schmadtke war seit viereinhalb Jahren beim FC und hatte mit seinen Personalentscheidungen maßgeblichen Anteil daran, dass der Klub in diesem Jahr erstmals seit 25 Jahren wieder im Europapokal spielt. Sein Vertrag lief noch bis 2023 und war erst im Mai verlängert worden.
Der Kölner "Express" brachte zwar bereits Matthias Sammer oder Georg Heitz, der beim FC Basel viele Erfolge gefeiert hatte, als mögliche Nachfolger ins Spiel - einen wirklichen Plan B hat der FC aber nicht. "Wir waren auf diese Situation ja nicht vorbereitet", sagte Präsident Werner Spinner:
Wir werden mit Sorgfalt nach einem Nachfolger suchen.

Verstärkungen im Winter nötig

Vorerst soll sich Sportdirektor Jörg Jakobs mit Peter Stöger und dem Scouting-Team abstimmen. Die Zeit drängt. Im Winter benötigt der FC dringend Verstärkungen. Das haben die bisherigen Spiele schonungslos gezeigt. "Da Jörg Schmadtke nun weg ist, wird der Wintertransfermarkt nicht einfach werden", sagte Stöger.
Ein Zerwürfnis mit Schmadtke habe es laut Stöger nicht gegeben - obwohl die sportliche Situation des FC dramatisch schlecht ist und die von Schmadtke getätigten Transfers bislang nichts eingebracht haben.
"Die Gerüchte, dass es seit Sommer zwischen Jörg und mir nicht gestimmt haben soll, stimmen nicht. Zwischen uns war alles wie immer, Jörg und ich waren ein sehr gutes Team", sagte der Österreicher zu "Sport1" und meinte, er sei "traurig über diese neue Entwicklung".
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Stöger und Schmadtke arbeiteten vier Jahre zusammen

Fotocredit: SID

Stöger nicht in Entscheidung einbezogen

Stöger sagte, sein Verhältnis zu Schmadtke sei von "Vertrauen und vielen Gesprächen" geprägt gewesen. Doch den Entschluss, den Klub zu verlassen, traf Schmadtke dann doch ohne seinen langjährigen Kollegen. Stöger meinte, er habe davon "zehn Minuten vor dem Versand der Pressemitteilung" erfahren.
Als Pressesprecherin Lil Zercher zum Ende der Pressekonferenz wissen wollte, ob es denn nach dem Schmadtke-Thema noch Fragen zum Spiel gebe, prustete Stöger los. "Ach ja", sagte er kopfschüttelnd: "Ein Spiel haben wir ja auch noch. Und kein ganz unwichtiges."
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