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Magerkost im Kellerduell: Freiburg und HSV treten auf der Stelle

Daniel Brickwedde

Update 01/12/2017 um 23:34 GMT+1 Uhr

Der Hamburger SV hat den Absturz auf den Relegationsplatz der Bundesliga verhindert. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol holte zum Auftakt des 14. Spieltags ein schmeichelhaftes 0:0 im Kellerduell beim SC Freiburg. Durch den ersten Punktgewinn in der Fremde seit über drei Monaten haben die Hamburger (14 Punkte) den Drittletzten aus dem Breisgau (12) auf Distanz gehalten.

Jann-Fiete Arp gegen Freiburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Hohes Tempo sowie viel Intensität und Kampf prägten die Partie von der ersten Minute an. Besonders das Zentrum um den Mittelkreis wurde von beiden Teams extrem verdichtet. Variabler in der Spielanlage zeigte sich jedoch der SC Freiburg: Taktisch besser gestaffelt kamen die Hausherren sowohl durch lange Bälle zu Zielspieler Nils Petersen als auch über ein sehr vertikales Spiel über die Außen immer wieder in gute Abschlusspositionen.
Die beste Szene im ersten Durchgang vergab jedoch Aaron Hunt auf Seiten der Hamburger, der über links von Filip Kostic bedient wurde, aus elf Metern jedoch an SC-Keeper Alexander Schwolow scheiterte. Insgesamt war Freiburg jedoch tonangebend, nahm HSV-Stürmer Jann-Fiete Arp aus dem Spiel und zeigte sich offensiv deutlich gefälliger als der HSV - einzig die ganz großen Torchancen wollten nicht herausspringen.
Bei Temperaturen um den Nullpunkt setzte sich das Kampfspiel in der 2. Halbzeit fort. Offensiv blieb zunächst der Sportclub am Drücker: Janik Haberer scheiterte im Sechzehner an einer Grätschabwehr von Kyriakos Papadopoulos (50.), ein Treffer von Yoric Ravet wurde aus Abseitsposition nicht gegeben (53.).
Mehr und mehr entwickelte sich jedoch eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlern, Nickligkeiten und Ungenauigkeiten. Höhepunkte zu dieser Phase waren je zwei Flügelläufe von Christian Günter, die am Ende jedoch von Petersen (65.) und Nicolas Höfler (68.) aus guten Positionen nicht verwertet werden konnten.
Während Freiburg zumindest bemüht blieb, kam vom HSV kaum noch etwas im Angriffsspiel - die Gäste schienen mit der Aussicht auf einen Punkt zufrieden. Auch Freiburg konnte dem Spiel in der Endphase keinen Schwung mehr geben. Ein torloses Remis war das Endresultat. Für Freiburg zu wenig, für Hamburg nach fünf Auswärtspleiten in Folge ein Teilerfolg.

Die Stimmen:

Nils Petersen (SC Freiburg): "Es ist ärgerlich, es war ein 6-Punkte-Spiel. Hamburg musste nicht und konnte sich auf dem Punkt ausruhen. Das haben sie auch gemacht. Am Ende ist uns dann ein bisschen die Kraft ausgegangen. Dann ist es zumindest auch eine Qualität, das Spiel nicht zu verlieren."
Christian Günter (SC Freiburg): "Wir haben viele gute Möglichkeiten kreiert, die wir leider nicht genutzt haben. Dann muss man sich mit dem Punkt begnügen. Wir müssen uns ankreiden, dass wir die Chancen nicht genutzt haben. In den Zweikämpfen waren wir sehr aggressiv. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir die nötigen Punkte holen."
Christian Mathenia (Torwart Hamburger SV): "Wir haben heute kein allzu gutes Spiel gesehen. Aber wir sind glücklich, dass wir einen Punkt mitgenommen haben. Wir haben unser Spiel ein bisschen verändert. Wir haben klipp und klar gesagt, dass wir einfachen und effektiven Fußball spielen wollen."
Dennis Diekmeier (Hamburger SV): "Es war ein sehr schwieriges Spiel, wir sind am Ende zufrieden mit dem Punkt. Die letzten Auswärtsspiele haben wir nichts mitgenommen. Fußballerisch war es nicht das beste Spiel, aber kämpferisch waren wir da. Wichtig ist, dass wir den Punkt mitgenommen haben."
Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Der Punkt überwiegt. Heute haben wir sicherlich nicht unser bestes Spiel gemacht. Fußballerisch war sicher einiges an Defiziten da, aber kämpferisch haben wir alles reingeworfen. Ich bin happy, dass wir den Punkt geholt haben. Wir müssen das Positive herausarbeiten, wir haben zu null gespielt."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir betreiben viel Aufwand, aber in der Abschlusssituation haben wir nicht die Ruhe und die Präzision gehabt. Mit vielen Dingen bin ich total zufrieden, aber mit so viel Druck musst du klarer abschließen. Das ist die Problematik und darum stehen wir da, wo wir stehen."

Das fiel auf: Magerkost der Hamburger

Von vielen war ein ähnlich forsches und aggressives Pressing der Hamburger wie in der Vorwoche beim überzeugenden 3:0-Erfolg gegen die TSG Hoffenheim erwartet worden. Es ist die Stärke des Teams von Markus Gisdol, doch gegen Freiburg blitzte das nur kurz auf.
Stattdessen zeigte der Gegner gute Lösungen und schnell waren jegliche Pressingbemühungen der Hamburger komplett eingestellt. Um seine Waffen beraubt, hatte der HSV dem Spiel kaum etwas zuzusetzen und kämpfte frühzeitig nur noch um das torlose Remis. Der Einsatz stimmte, gute Stilnoten gibt es dafür nicht. Aber immerhin einen Punkt.

Der Tweet zum Spiel:

Kalte Temperaturen, durchwachsenes Spiel, aber erwärmende Stimmung im Schwarzwald-Stadion.

Die Statistik: Sechs

Sechs direkte Trainerduelle, sechs Unentschieden - so lautet die Bilanz zwischen den Trainern Christian Streich und Markus Gisdol in der Bundesliga. Eine sehr kollegiale Statistik.
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