Serdar sichert 1. FSV Mainz 05 einen Punkt gegen Eintracht Frankfurt

Der 10. Spieltag wurde mit dem Rhein-Main-Derby eröffnet, der FSV Mainz 05 empfing die Eintracht aus Frankfurt. Gleich in der zweiten Minute kamen die Gäste zur ersten guten Möglichkeit. Eintracht konterte über Ante Rebic, der Kroate startete auf der rechten Seite durch und legte 18 Meter vor dem Tor den Ball quer zu Marc Stendera.

Der Mittelfeldspieler schloss schnell ab, verzog aber den Ball und so ging sein Versuch deutlich links am Tor vorbei. Stendera, der immer wieder unter Kniebeschwerden litt, feierte in Mainz sein Comeback, diese Saison kam der 21-Jährige Frankfurter nur am 7. Spieltag beim 2:1 gegen Stuttgart zum Einsatz.

Doch dies sollte lange die einzige wirklich heiße Szene vor einem der beiden Toren bleiben. Das Spiel gestaltete sich munter und ausgeglichen, beide Teams egalisierten sich im Mittelfeld. Frankfurt stand defensiv jedoch besser und kam offensiv mehr in Schwung. Und so klingelte es in der 37. Minuten im Tor der Mainzer.

Auf der rechten Seite vertändelte Daniel Brosinski an der eigenen Grundlinie gegen Marius Wolf unnötig den Ball. Der 22-Jährige Frankfurter zog daraufhin in den Strafraum hinein und wollte am zweiten Pfosten Ante Rebic bedienen.

Robin Zentner, der den verletzten Stammkeeper Rene Adler ersetzte, lenkte den scharfen Querpass aber mit seinen Fingerspitzen an den Oberschenkel von Stefan Bell und von dort ins Mainzer Tor. Ein unglückliches Eigentor bescherte den Gästen die durchaus verdiente Führung.

Mit zunehmender Spieldauer war den Mainzer der Kräfteverschleiß der Pokal-Woche anzusehen.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich ein ähnliches Bild. Frankfurt spielte zielstrebiger, stand hinten bombensicher und ließ keine Torchancen zu. Mainz agierte zwar bemüht, den Gastgebern gelang es aber nicht sich Torchancen herauszuspielen.

Bezeichnenderweise viel der Ausgleichstreffer daher nach einer Standardsituation. Nach einem Eckball schlug Danny Latza den Ball wieder gefährlich in den Strafraum. Yoshinori Muto schnappte sich das Leder und legte das Spielgerät von der Grundlinie zurück auf den eingewechselten Suat Serdar, der aus fünf Metern eiskalt zum Ausgleich einnetzte.

Das 1:1 bildete zu diesem Zeitpunkt einen fairen Zwischenstand, da Mainz zunehmend mutiger wurde. Frankfurt agierte zu passiv und fand nach dem Serdar-Treffer keinen Weg zurück in die Partie. Der letzte Pass kam beim FSV nicht an, aus dem Spiel heraus lief bei den Hausherren nahezu über die kompletten 90 Minuten nichts.

So war es eine Latza-Ecke, die zwei Minuten vor dem Schlusspfiff nochmal für Gefahr sorgte. Die Hereingabe des defensiven Mittelfeldspielers fand den Kopf von Stefan Bell, der aus zehn Metern zentral vor Lukas Hradecky allerdings keinen Druck hinter den Ball brachte. So war der finnische Schlussmann zur Stelle und hielt das Remis mühelos fest.

Marius Wolf (Eintracht Frankfurt): "Das Remis ist gerecht. Wir haben nicht verloren, sondern einen Punkt mitgenommen. Jetzt schauen wir auf unseren nächsten Gegner Bremen."

Stefan Bell (1. FSV Mainz 05): "Das Ergebnis ist leistungsgerecht, Frankfurt war in der ersten Halbzeit etwas besser, wir hatten nach der Pause unsere Chancen."

Sandro Schwarz (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis. EIn der ersten Halbzeit war es zäh von unserer Seite. Frankfurt war da ein bisschen aktiver. In der zweiten Halbzeit waren wir dann aktiver. Mit ein bisschen Glück können wir vielleicht dann noch mehr in der Box erzwingen. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Von der Persönlichkeitsentwicklung ist es sehr positiv."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Unterm Strich müssen wir mit dem Punkt leben. In der zweiten Halbzeit haben wir all das verloren, was wir in der ersten Halbzeit ganz gut gemacht haben. Der Gegner hat dann Druck aufgebaut. Letztendlich muss man sagen, dass wir einen Punkt geholt haben. Wir sind mit der englischen Woche zufrieden und hoffen, dass wir in der nächsten Woche zuhause nachlegen können."

Mainz und Frankfurt lieferten sich ein kampfbetontes Bundesliga-Spiel, so wie sich das für ein Rhein-Main-Derby gehört. Spielerisch neutralisierten sich jedoch beide Teams, erarbeiteten sich kaum Großchancen und wirkten offensiv uninspiriert sowie fast schon ideenlos. Symptomatisch dafür, war, dass beide Tore nach Defensiv-Fehlern des Gegners fielen. Dem FSV und der SGE war definitiv anzumerken, dass sie durch den DFB-Pokal eine kräftezehrende, englische Woche hatten, was beide Mannschaften sonst nicht gewohnt sind.

Mainz 05 bleibt auch im 10. Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ungeschlagen.