Stefan Ruthenbeck vom 1. FC Köln: "Gegen die beste Mannschaft Europas für eine Sensation sorgen"

"Es wird natürlich schwierig. Aber wenn es eine Chance geben sollte, dann werden wir versuchen, diese auch wahrzunehmen", erklärte Ruthenbeck.

Höchst fraglich ist allerdings, wie sich der FC in der momentanen Verfassung überhaupt diese "Chance" erspielen soll. Zumal sich die Kölner Personalsorgen nochmals dramatisch verschärften. Zu den ohnehin schon zahlreichen Verletzten gesellten sich die Offensivspieler Sehrou Guirassy (Entzündung unter dem Zehennagel) und Yuya Osako (Lungenentzündung). Auch der körperlich erschöpfte Außenverteidiger Konstantin Rausch sowie Claudio Pizarro (Oberschenkelprobleme) stehen nicht zur Verfügung.

Am Sonntag gab Köln gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg ein 3:0 aus der Hand, brach im zweiten Durchgang völlig ein und verlor noch 3:4 - gegen einen Gegner, der bis dato auswärts erst einen Punkt geholt und zwei Tore erzielt hatte.

Knapp 76 Stunden nach dem Abpfiff am Sonntagnachmittag wird dieses Spiel auch am Mittwochabend in München noch in den Köpfen der Spieler und Offiziellen des FC sein. "Wir sind alle niedergeschlagen und werden noch etwas jammern", gab Ruthenbeck zu, kündigte aber trotzig an, seine Spieler auf das Spiel gegen den Rekordmeister einzuschwören.

"Was wir ihnen sagen werden, ist, dass sie nicht aufgeben dürfen. Dass sie trotzdem dran glauben müssen, und dass jedes Spiel erst gespielt werden muss", sagte der Coach. Er klang dabei selbst kaum überzeugt.

Es spricht nichts dafür, dass dem mit nur drei Punkten abgeschlagenen Tabellenletzten ausgerechnet in München der erste Sieg gelingt. Schon ein Punktgewinn wäre eine Sensation - zumal der FC Bayern in Bestform ist und unter Trainer Jupp Heynckes sieben der vergangenen acht Spiele gewonnen hat.

Die Münchner wissen um die Umstände, sie wollen die Aufgabe gegen Köln aber mit der nötigen Seriosität angehen. "Ich unterschätze niemanden. Sie haben auch auf Schalke 2:2 gespielt", sagte Heynckes:

Ungeachtet des Spiels bei den Bayern laufen beim FC bereits die Planungen für die kommende Saison, in der es höchstwahrscheinlich zum Neuanfang in der 2. Bundesliga kommen wird.

Der neue Sportchef Veh, der am Montag als Nachfolger des im Oktober zurückgetretenen Jörg Schmadtke vorgestellt wurde, hat jedenfalls kaum noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Nach Ansicht des 56-Jährige bräuchte der FC ein "Superwunder", um auch 2018/19 noch in der Bundesliga zu spielen.