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TSG 1899 Hoffenheim stürzt 1. FC Köln wieder in die Bundesliga-Krise

Daniel Brickwedde

Update 09/11/2017 um 23:07 GMT+1 Uhr

Die TSG 1899 Hoffenheim hat den kleinen Aufwärtstrend des 1. FC Köln schlagartig wieder gestoppt. Am 11. Bundesliga-Spieltag gewann das Team von Trainer Julian Nagelsmann mit 3:0 (1:0) beim weiter sieglosen Tabellenletzten, der zuletzt in Pokal und Europa League erfolgreich gewesen war. Dennis Geiger (9. Minute) und Sandro Wagner (56., Foulelfmeter/80.) trafen für die TSG.

Köln - Hoffenheim

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Eine hektische und kämpferische Partie, in der beide Mannschaften sich von der 1. Minute wenig schenkten. Hoffenheim, das ungewohnt mit Viererkette agierte, kam gleich nach 30 Sekunden durch Kerem Demirbay zu einer Abschlusschance, Köln kam durch Pawel Olkowski in der 4. Minute zur ersten nennenswerten Tormöglichkeit. In der 9. Minute die Führung für die TSG: Demirbay konnte unbedrängt bis an den Sechzehner marschieren, setzte Nadiem Amiri links in Szene, der Dennis Geiger am ersten Pfosten bediente. Erst versprang ihm der Ball, doch mit dem zweiten Kontakt brachte der 19-Jährige die Kugel volley im Netz unter.
Die Probleme in der Kölner Defensive hatten in der Folge Methode, besonders die spielstarken Qualitäten von Amiri und Demirbay bekamen die Gastgeber nicht unter Kontrolle. Hoffenheim erspielte sich mehr Spielanteile und hatte die Partie phasenweise unter Kontrolle. Erst ein Pfostenknaller von Yuya Osako aus 25 Metern in der 41. Minute rüttelte die Kölner wieder wach, ein Kopfball Sehrou Guirassy landete zwei Minuten später auf dem Tornetz.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit überließ Hoffenheim den Gastgebern das Spiel und lauerte auf Konter, blieb aber das gefährlichere Team. Die beste Möglichkeit parierte Horn nach Abschluss von Mark Uth, ehe es nach einem weiteren Angriff Elfmeter für Hoffenheim gab. Uth wurde steil geschickt, umkurvte Horn und wurde von Olkowski umgecheckt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sandro Wagner souverän zum 2:0 (56.). Im Anschluss wirkte Köln angeknockt, Hoffenheim dominierte das Spielgeschehen.
Die Gastgeber brauchten bis zur 70. Minute, um wieder neue Moral zu finden. Das entscheidende Quäntchen Glück fanden sie jedoch nicht mehr: Olkowski (72.), der eingewechselte Milos Jojic (75) und Guirassy kamen innerhalb kürzester Zeit zu drei Riesenchancen, vergaben jedoch jeweils. Mitten in die Drangphase fiel zudem das 3:0 der TSG durch Wagner, der einen perfekten Konter mustergültig abschloss. Im Endeffekt ein verdienter Erfolg für die TSG, wenn vielleicht auch ein Tor zu hoch.

Die Stimmen:

Timo Horn (1. FC Köln): "Wenn man 0:3 zu Hause verliert, ist das ernüchternd. Hoffenheim hat uns heute klar die Grenzen aufgezeigt und uns gezeigt, was es heißt, mit guter Ordnung und Ruhe am Ball Fußball zu spielen. Das sind Dinge, die uns abhandengekommen sind. Wir hatten zwar Chancen, aber am Ende war das zu wenig. Wenn man so deutlich zu Hause verliert, muss man sich nicht wundern, wenn man da unten nicht rauskommt. Wir müssen weiter kämpfen."
Peter Stöger (Trainer 1. FC Köln): "Der Gegner war heute zu gut. Wir hatten nur wenige Lösungsmöglichkeiten. Hoffenheim hatte über 90 Minuten das Spiel unter Kontrolle, wir waren klar unterlegen."
Julian Nagelsmann (Trainer 1899 Hoffenheim): "Ich bin natürlich zufrieden. Wir hätten nach der ersten Hälfte höher führen müssen. Wir haben verdient gewonnen und sehr viele Dinge richtig gemacht. Insgesamt haben ich ein sehr gutes Spiel von uns gesehen - Kompliment an meine Mannschaft."

Das fiel auf: Symptome eines Absteigers

Eine Floskel, die aber nicht unberechtigt ist: Köln spielt über weite Strecken nicht wie ein Tabellenschlusslicht. Vier der vergangenen fünf Bundesliga-Partien verlor die Mannschaft teilweise unglücklich mit nur einem Tor Unterschied. Auch gegen die TSG hielt Köln phasenweise gut mit, zeigte Moral und Einsatz und kam auch zu einigen hochklassigen Torchancen. Doch diese vergab der Tabellenletzte durchweg kläglich und ließ die letzte Konsequenz in den entscheidenden Szenen vermissen. Es fehlte wie so oft an vielen Kleinigkeiten – die in Summe auch gegen die TSG Hoffenheim zu einer Niederlage führten. Symptome eines Absteigers.

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: Zwei

Der 1. FC Köln steht historisch schlecht da. Drei andere Mannschaften hatten in der Bundesliga-Geschichte ebenfalls nach 11 Spieltagen nur zwei Punkte auf dem Konto: der 1. FC Saarbrücken in der Spielzeit 1963/64, TSV 1860 München 1977/78 und der MSV Duisburg 1994/95. Alle drei Mannschaften stiegen ab.
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