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VfB Stuttgart kocht SC Freiburg in Überzahl ab

Daniel Brickwedde

Update 31/10/2017 um 11:12 GMT+1 Uhr

Der VfB Stuttgart hat am 10. Bundesliga-Spieltag im Derby gegen den SC Freiburg verdient drei Punkte eingefahren. Am Ende hieß es 3:0 (2:0) aus Sicht der Schwaben, für die Daniel Ginczek (38.), Benjamin Pavard (45.) und der eingewechselte Simon Terodde (82.) trafen. Schon zu Beginn hatte Freiburgs Abwehrspieler Caglar Söyüncü nach Videobeweis wegen eines Handspiels Rot gesehen (12.).

VfB Freiburg

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Zunächst befanden sich beide Mannschaften im Abtastmodus, Freiburg gehörte anfangs der Ball, Stuttgart suchte durch lange Bälle das Spiel nach vorne. Nach zwölf Minuten war die Partie allerdings fast vorentschieden: Mit Hilfe des Videoschiedsrichters wurde ein Handspiel von Çağlar Söyüncu im Duell mit Daniel Ginczek kurz vor der Strafraumgrenze geahndet - Rot war die Folge für den Türken. Im Anschluss wurde es ein Spiel auf ein Tor. Stuttgart drückte, schnürte den Gegner in der eigenen Hälfte ein und teilweise entstanden Szenen wie beim Handball.
Das Tor für die Schwaben lag in der Luft, doch zunächst scheiterte Chadrac Akolo zweimal an stark parierenden SC-Schlussmann Alexander Schwolow (23./24.). Freiburg kämpfte, zeigte hohe Intensität und versperrte lange erfolgreich das Tor, doch der Führungstreffer fiel schließlich in der 38. Minute: Nach einer Verlagerung nach links setzte sich Berkay Özcan an die Strafraumgrenze gegen Pascal Stenzel durch und bediente zentral Ginczek, der aus kurzer Distanz die Kugel über die Linie drückte. Kurz vor der Pause der nächste Treffer: Wieder kam die Vorlage durch Özcan, dieses Mal per Freistoß, den Benjamin Pavard völlig frei aus zehn Metern mit dem Hinterkopf in die Maschen setzte (45.).
Im zweiten Abschnitt schob Freiburg weiter nach vorne, verließ seine tiefe Ordnung und versuchte früher zu stören – spielbestimmend blieben jedoch die Gastgeber. Große Torchancen wollten jedoch anfangs nicht entspringen und so verzeichnete der Sportclub erst in der 60. Minute durch Janik Haberer seinen ersten Torschuss. Freiburg traute sich in der Folge mehr zu, Stuttgart verlor ein wenig die Linie. Die nächste gute Schusschance verbuchte die Liverpooler-Leihgabe Ryan Kent auf Seiten der Freiburger in der 75. Minute.
Stuttgart zeigte sich in dieser Phase zu einfallslos und ließ zeitweise auch den nötigen Einsatz vermissen – verwalten statt agieren. Zeitweise erspielten sich die Gäste im zweiten Durchgang sogar ein Chancenplus. Trotzdem konnte das Team von Hannes Wolf noch auf 3:0 erhöhen: Ein Schussversuch von Santiago Ascacibar wurde zur Vorlage für den eingewechselten Simon Terrode, der sich am Fünfer gegen Julian Schuster behauptete und den Ball über die Linie brachte. Am Ende ein souveräner Sieg im Derby für den VfB und gleichzeitig der höchste Saisonsieg.

Das fiel auf: Diskussionen um den Platzverweis

Die spielentscheidende Szene ereignete sich bereits in der 12. Minute. Nach einem langen Ball an den Strafraum der Breisgauer nahm Söyüncü im Duell mit Ginczek als letzter Mann die Kugel mit dem Arm mit. Schiedsrichter Tobias Stieler sah es nicht, dafür aber Felix Zwayer am Bildschirm in Köln. Der Videoschiedsrichter griff ein, informierte Stieler, der sich die Szene rund eine Minute später noch einmal auf dem Monitor ansah und Söyüncü anschließend mit Rot vom Feld schickte. Wüste Diskussionen waren die Folge – allen voran durch SC-Trainer Christian Streich, der in seiner Coaching-Zone kaum zu halten war. Hätte Gelb gereicht? War die Rote Karte wegen einer klaren Verhinderung einer Torchance die richtige Bemessungsgrundlage? Ging der Szene ein Schubser von Ginczek voraus, den er gegenüber Stieler zugab? Klarheit kann in solchen Fällen auch der Videoschiedsrichter nicht geben. Eine Szene, die aus dem Derby nachhallen wird.
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VfB Freiburg

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen:

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Ich bin sprachlos, kann gar nichts sagen. Wir haben gut angefangen, alles lief in unsere Richtung. Dann die Rote Karte - es ist langsam ein bisschen absurd, was alles zusammenkommt. Ich hatte gehofft, dass der Videobeweis für mehr Gerechtigkeit sorgt... Ich verstehe nicht, was mit uns gemacht wird, ich bin fassungslos."
Hannes Wolf (Trainer VfB Stuttgart): "Das Spiel war offen am Anfang, dann gab es die Rote Karte. Danach war es eine Herausforderung, gegen einen tief stehenden Gegner zu spielen. Die Mannschaft hat das gut gemacht, in der zweiten Halbzeit war es nicht mehr ganz so klar. Für uns war es ein schöner, wichtiger Abend. Die drei Punkte tun sehr, sehr gut."

Der Tweet zum Spiel:

Für Santiago Ascacibar war es die 5. Gelbe Karte im erst achten Bundesligaspiel für die Schwaben – neuer zweifelhafter Vereinsrekord.

Die Statistik: Sechs

Seit sechs Bundesliga-Duellen ist der VfB Stuttgart im Baden-Württemberg-Derby gegen den SC Freiburg nun ungeschlagen – nie hatten die Schwaben eine längere Erfolgsserie in ihrer Bundesliga-Historie gegen den Sportclub.
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