Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Zittersieg von RB Leipzig: 1. FC Köln bleibt weiter sieglos

Celine Jäntsch

Update 01/10/2017 um 20:23 GMT+2 Uhr

Auch mit dem neuen Hoffnungsträger Claudio Pizarro rutscht der 1. FC Köln in der Bundesliga immer tiefer in die Krise. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger verlor trotz einer starken und leidenschaftlichen Leistung gegen Vizemeister RB Leipzig 1:2 (0:1) und vergab dabei erneut beste Chancen.

Yuya Osako gegen Leipzig

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Nachdem beide Teams unter der Woche ihre Europa-Pokal-Begegnungen verloren hatten, empfing Tabellenschlusslicht Köln zum Abschluss des siebten Spieltags in der Bundesliga den Vizemeister aus Leipzig. Erstmals für die Kölner im Kader: der unter der Woche verpflichtete Claudio Pizarro, der allerdings zunächst auf der Bank Platz nahm.
Die Belastung der englischen Woche sah man beiden Mannschaften allerdings nicht an. Die Kölner starteten munter in die Partie und wirkten hochmotiviert. Sie setzten ihre Gegner im Spielaufbau früh unter Druck und verbuchten durch Jojic (2.) den ersten Abschluss. Auf der anderen Seite zog Forsberg von der Strafraumkante ab – allerdings deutlich über das Tor (10.). Die erste richtig gute Chance verbuchte der FC nach einer Ecke von der linken Seite, am ersten Pfosten kam Yuya Osako völlig freistehend zum Kopfball, konnte den Ball jedoch nicht an Peter Gulacsi vorbeibugsieren (14.). Auch in der Folge blieben die Gastgeber am Drücker, nach gut einer halben Stunde allerdings kamen die Leipziger immer besser auf. Zunächst scheiterte Marcel Halstenberg aus gut zwölf Metern am Pfosten (29.), ehe nur eine Minute später Lukas Klostermann den Führungstreffer für RB erzielte. Bruma wurde nicht energisch genug angegriffen und konnte zu Marcel Sabitzer weiterleiten, der wiederum den aufgerückten Rechtsverteidiger mitnahm. Im Kölner Strafraum hatte Klostermann dann viel zu viel Platz und konnte aus kurzer Distanz ins kurze Eck einschieben (30.). Kölns Torhüter Timo Horn sah dabei nicht allzu gut aus, schließlich schlug der Ball in seiner Torwartecke ein. Die Kölner ließen sich jedoch von diesem Gegentreffer nicht allzu lange beeindrucken, Konstantin Rauschs abgefälschter Schuss aus 25 Metern verlangte Gulacsis eine starke Parade ab (32.) und wenig später hatte Jhon Cordoba den Ausgleich auf dem Fuß – nach einem langen Ball tauchte der Neuzugang allein vor Leipzigs Schlussmann auf, wurde aber im letzten Moment noch abgegrätscht (38.). Die Leipziger konnten ihrerseits noch einmal durch Forsberg (38.) und Bruma (40.) zu Möglichkeiten kommen, ehe kurz vor der Halbzeit Leonardo Bittencourt auf der linken Seite drei Leipziger aussteigen ließ und zurück zu Milos Jojic passte. Dieser verpasste den Kasten mit seiner Direktabnahme jedoch knapp (44.). So ging es nach einer ereignisreichen Halbzeit mit der 1:0-Führung für Leipzig in die Kabinen.
Auch im zweiten Durchgang bestimmte Köln zunächst das Geschehen und hatte durch Bittencourt die erste Gelegenheit. Sein Schuss wurde jedoch abgefälscht (48.). Auf der Gegenseite scheiterte nur wenig später Bruma an Horn (49.). Kurz darauf war dann der Moment gekommen, auf den das Kölner Publikum sehnsüchtig gewartet hatte: nach einem Zweikampf griff sich Cordoba an den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Unter großem Applaus betrat Claudio Pizarro das Spielfeld (54.) und war sofort in Aktion: nach schöner Vorarbeit des Peruaners traf Bittencourt zum vermeintlichen Ausgleich, stand jedoch dabei im Abseits. Der Treffer zählte zurecht nicht (56.). Doch wie bereits in Halbzeit eins baute Köln ab Mitte der zweiten Hälfte ab und ging nicht mehr so konsequent zu Werke wie noch zuvor. So kam Leipzig wieder besser in die Partie und prüfte in Person von Yussuf Poulsen (62.) und Klostermann die Fähigkeiten von Horn. Auf der anderen Seite zwang der eingewechselte Tim Handwerker den Gulacsi mit einem Schuss von der Strafraumkante zu einer starken Parade (75.). Kurz darauf traf Poulsen schließlich zur Entscheidung. Nach einer Flanke von Sabitzer von der linken Seite tauchte Poulsen aus kurzer Distanz vor Horn auf, der am Ball vorbeigriff und den Treffer per Kopf nicht mehr verhindern konnte (80.)
Allerdings freuten sich die Leipziger ein wenig zu früh – nur zwei Minuten nach Poulsens Treffer war Osako nach einer Handwerker-Flanke zur Stelle und überwand Gulacsi ebenfalls per Kopf (82.). So wurden die Schlussminuten noch einmal spannend, doch Handwerkers und Bittencourts Schussversuche wurden jeweils abgefälscht (86.).
Der FC Köln verliert also auch das sechste von sieben Bundesligaspielen und bleibt tief im Tabellenkeller hängen, Leipzig arbeitet sich dagegen vor der Länderspielpause auf den vierten Platz vor.

Die Stimmen:

Claudio Pizarro (FC Köln): "Natürlich ist das nicht das beste Spiel von uns gewesen, aber für mich ist es gut, reinzukommen und ein bisschen zu spielen. Jetzt habe ich zwei Wochen Zeit, um mit der Mannschaft zu trainieren. Ich brauche noch viel mehr Zeit."
Timo Horn (FC Köln): "Wir haben Leben in der Truppe, es ist nicht so, dass wir selbst nach dem 2:0 aufgeben. Die Bereitschaft ist da, teilweise sind wir aber einfach nicht eng genug am Mann dran. Aufgrund der Leistung hätten wir aber nichtsdestotrotz einen Punkt verdient gehabt. Unser größtes Manko ist, dass wir unsere Chancen nicht nutzen."
Lukas Klostermann (RB Leipzig): "Als Verteidiger hab ich noch nicht so viele Tore geschossen, es war natürlich ein sehr schönes Gefühl, vor allem weil wir am Ende gewonnen haben. In so einer Drangphase des Gegners ist es wichtig, dass man vorne die Tore macht, sonst wird es hinten raus schwierig. Heute haben wir es glaube ich nicht ganz so gut umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen haben."
Yussuf Poulsen (RB Leipzig): "Ich muss eigentlich drei Tore machen heute, aber wenn du noch nicht getroffen hast in dieser Saison, fehlt dir vielleicht ein bisschen die Entschlossenheit. Der Sieg war sehr wichtig, gerade nach der Niederlage in Istanbul, ist es schön in der Liga zurückzukommen und drei Punkte zu holen, vor allem auswärts."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Modeste zu Besuch

Auch die Anwesenheit von Ex-Torjäger Anthony Modeste verhalf dem FC gegen Leipzig nicht zum Sieg. Im Gegenteil – die Qualitäten eines Modeste werden in dieser Saison schmerzlich vermisst, die Chancenverwertung ist mangelhaft und bisher stehen erst zwei Tore auf der Habenseite.

Die Statistik: 1

Nur einen Punkt konnten die Kölner in dieser Saison bisher einfahren – das ist die historisch schlechteste Bilanz in der Bundesligageschichte des FC.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung