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BVB: Das sind die wahren Gegner von Borussia Dortmund

Tobias Hlusiak

Update 05/12/2018 um 08:09 GMT+1 Uhr

Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Mönchengladbach führt Borussia Dortmund die Bundesliga an. Der schmale Pfad zur Meisterschaft ist also so gut beleuchtet wie seit Jahren nicht mehr. Die wahren Gegner des BVB rotten sich ohnehin an anderer Stelle zusammen. Auf dem Transfermarkt wird sich Dortmund hart verteidigen müssen, um sein Team zusammen zu halten.

Axel Witsel, Jadon Sancho, Christian Pulisic und Marco Reus von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Es wirkt alles noch so präsent.
Spricht man mit Fans von Borussia Dortmund über die "Kloppo-Zeit" (die sieben Jahre, in denen Jürgen Klopp der Trainer ihres Klubs war), geraten sie zunächst in ausschweifendes Schwärmen. Dann aber mischt sich Nachdenklichkeit darunter.
Denn neben schnellem, schönem und obendrein erfolgreichem Fußball zeigten die so erfolgreichen Spielzeiten zu Beginn dieses Jahrzehnts eben auch die chronische Zerbrechlichkeit des Dortmunder Modells.
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Jürgen Klopp war in allen Lebenslagen das Gesicht von Borussia Dortmund

Fotocredit: Imago

Die BVB-Bosse waren quasi dauerhaft damit beschäftigt, ihr filigran zusammengebautes Gebilde zu flicken.
Nuri Sahin, Mario Götze, Robert Lewandowski, Ilkay Gündogan, Henrich Mchitarjan, Shinji Kagawa wurden nach und nach von Weltklubs aus Dortmund weggelockt - manche freilich erst in der Zeit nach Klopp. Der Grundannahme steht dies aber nicht entgegen: Wiederholt sich Geschichte in Schwarz-Gelb?
Viele Spieler aus der Mannschaft, die aktuell die Tabelle der Bundesliga anführt, haben sich längst für Real Madrid, Manchester United, Juventus Turin, Paris Saint-Germain, Manchester City, Bayern München und Co. interessant gemacht - diese Klubs sind die "wahren Gegner" des BVB.

Reus bleibt beim BVB - und Witsel?

Wie hoch ist also die Gefahr, dass die Dortmunder Führungsspieler von heute schon bald wieder andere Trikots tragen? Wir machen den Check und haben Beruhigendes zu berichten.
Marco Reus: Der Nationalspieler ist seit über sechs Jahren zurück bei seinem Jugendverein. In den Anfangsjahren war er oft Mittelpunkt von Spekulationen. Verletzungsbedingte Rückschläge und seine tiefe Verbundenheit zum BVB sorgten aber dafür, dass ein Wechsel nie zustande kam. Mittlerweile hat sich Reus bis 2023 an die Borussia gebunden. Er ist Kapitän und Gesicht der Mannschaft - und spielt so konstant wie seit Jahren nicht. Ein Wechsel in den kommenden Jahren ist nicht zu erwarten. Abgangswahrscheinlichkeit: 1 %
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Marco Reus und Jadon Sancho (BVB)

Fotocredit: Getty Images

Axel Witsel: Ohne zu übertreiben, kann man sagen, dass dem BVB mit der Verpflichtung des Belgiers ein echter Coup gelungen ist. Der 29-Jährige hat im Verbund mit Thomas Delaney das noch in der vergangenen Saison zu anfällige Zentrum stabilisiert. Er ist Taktgeber und Motor des Spiels. Viele hatten an Witsels Qualität gezweifelt, weil er zuletzt statt in Italien oder England lieber in Russland und China gespielt hatte - eine Fehleinschätzung.
"So einen wie ihn haben wir gebraucht", sagt Reus über den neuen Leader. Kein Wunder, dass sich auch andere Klubs für Witsel interessieren - etwa Manchester United. Der Belgier sagt, lange im Ruhrgebiet bleiben zu wollen. Im Moment sieht deshalb nichts nach einer baldigen "Flucht" aus. Das könnte sich aber schnell ändern, wenn man Witsels Karriereweg betrachtet. Abgangswahrscheinlichkeit: 20 %
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BVB-Jubel: Witsel und Reus feiern den Sieg

Fotocredit: SID

Sancho ist das Tafelsilber, Pulisic bald Geschichte

Jadon Sancho: Der 18-jährige Engländer ist Dortmunds Kronjuwel. Sein enormer Leistungssprung ist mitverantwortlich dafür, dass die Borussia nach 13 Spieltagen weiterhin ungeschlagen ist. Sancho ist ein Spieler, der den Unterschied ausmacht. Seine individuelle Klasse ist so frappierend, dass ihn kaum ein Spitzenklub nicht auf dem Zettel hat. Nüchtern betrachtet wird sich der BVB den Reflexen des Marktes - trotz bis 2022 gültigen Vertrags - nicht lange erwehren können.
Manchester City und der FC Barcelona gelten als wahrscheinlichste Kandidaten für einen Sancho-Transfer - wann immer dieser auch in die Tat umgesetzt werden kann. Einziges Trostpflaster: Dortmund wird viel (sehr viel!) Geld verdienen. Abgangswahrscheinlichkeit: 60 %
Christian Pulisic: Anders als bei Sancho läuft der Abnabelungsprozess bei Pulisic bereits. Der Vertrag des 20-Jährigen läuft eigentlich noch bis Sommer 2020. Eine Verlängerung scheint zum jetzigen Zeitpunkt aber eher unwahrscheinlich. Zuletzt sprach der Amerikaner ganz offen über seinen Traum von der Premier League:
Von England und der Premier League träumen viele Kinder. Von daher gibt es keinen Grund, warum ich eines Tages nicht dort spielen sollte.
Wie der "Evening Standard" berichtet, habe Chelsea bereits ein erstes Angebot abgegeben. Dieses lag aber wohl deutlich unter den von Dortmund geforderten 80 Millionen Euro. "Wir denken nicht daran, ihn im Winter abzugeben. Wir planen definitiv mit ihm bis zum Sommer", stellte BVB-Sportdirektor Michael Zorc klar. Im Sommer endet das Kapitel Pulisic beim BVB dann aber wohl. Abgangswahrscheinlichkeit: 85 %
Manuel Akanji und Paco Alcácer: Beide sind neu in Dortmund, beide sind jung, beide sind lang gebunden. Abwehrchef Akanji bis 2022, Superjoker Alcácer sogar bis 2023. Im Moment deutet nichts auf einen baldigen Abschied hin.
Genau wie Delaney, Abdou Diallo, Dan-Axel Zagadou, Roman Bürki, Sergio Gomez und Mario Götze könnten sie den Verein in den kommenden Jahren prägen.
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