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BVB: Witsel-Coup und die Folgen - für diese fünf Spieler wird es eng

Marc Hlusiak

Update 08/08/2018 um 16:49 GMT+2 Uhr

Mit Axel Witsel hat Borussia Dortmund seinen absoluten Wunschspieler für das Mittelfeld verpflichtet. Der belgische WM-Dritte kommt für rund 20 Millionen Euro vom chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian zum BVB. Und der Transfer macht deutlich: Für einige seiner direkten Konkurrenten wird es nun eng. Vor allem für zwei Shootingstars der Vergangenheit und ein BVB-Urgestein.

Mo Dahoud (li.), Julian Weigl (mi.) und Shinji Kagawa (re.)

Fotocredit: Getty Images

Der Transfer von Axel Witsel zu Borussia Dortmund ist ein Meilenstein des BVB-Sommers.
Der Neu-Dortmunder, der aus der chinesischen Liga zum BVB wechselt, wird in der belgischen Nationalmannschaftnur "der Motor" genannt. Geschwindigkeit, Zweikampfhärte, Spielübersicht, Mentalität - alles Attribute, die den 29-Jährigen auszeichnen. Ein Spielertyp, der dem BVB in der Vergangenheit und vor allem in der abgelaufenen Saison gefehlt hat.
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Belgiens Axel Witsel (l.) im Duell mit Abdallah Saied

Fotocredit: SID

Der BVB stolpert erst im Mai unter Peter Stöger mit Ach und Krach ins Ziel, erreichte soeben noch Platz vier und damit die direkte Qualifikation zur Champions League. Dass sich zur neuen Saison etwas ändern musste, war offensichtlich. Sportdirektor Michael Zorc stellte das im Juni gegenüber der "WAZ" bereits deutlichst klar:
Wir möchten anderen Fußball sehen, wir möchten eine klare Handschrift sehen, wir möchten aber auch mehr Mentalität und Disziplin sehen, auf dem Platz und daneben. Daran hat es in der vergangenen Saison und vielleicht auch schon länger etwas gefehlt.

Witsel - das fehlende Puzzlestück

Witsel ist ein Spieler, der die von Zorc geforderten Tugenden mitbringt. Ein Spieler der Marke Mark van Bommel, ein "Manni" Bender 2.0. Sprich: das fehlende Puzzlestück im BVB-Kader.
"Natürlich wird es personell noch die eine oder andere Veränderung geben", führte Zorc weiter aus.
Wir haben klare Vorstellungen, und die versuchen wir bis zum Ende der Transferperiode am 31. August so gut es geht umzusetzen.
Dabei geht es den BVB-Verantwortlichen nicht nur um potentielle Neuzugänge, sondern auch darum, den aktuell 29-köpfigen Kader noch zu verkleinern. Sieben Neuzugänge, inklusive der Kernsanierung auf der Sechserposition (Thomas Delaney und Witsel), haben die Bosse ihren Fans in diesem Sommer bereits präsentiert. Da ist es nur logisch, dass es für einige andere Spieler jetzt eng wird.

Julian Weigl

Unter Thomas Tuchel blühte Julian Weigl einst völlig überraschend auf und mauserte sich zum Stammspieler. Mit nur 20 Jahren machte er in seinen ersten beiden Jahren 60 von 68 möglichen Bundesligaspielen. Dabei gehörte er regelmäßig zu den Besten in Schwarz und Gelb.
In der vergangenen Spielzeit hatte Weigl nicht nur mit Verletzungen zu kämpfen, sondern auch mit einem deutlichen Leistungsabfall.
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Julian Brandt gegen Julian Weigl

Fotocredit: Eurosport

Unumstritten ist er deshalb längst nicht mehr. Zuletzt wurde immer häufiger über einen Abgang des ehemaligen Sechzigers gesprochen. Paris Saint-Germain mit Ex-BVB-Trainer Trainer Tuchel soll Interesse bekundet haben. Das vereinsnahe Portal "Paris United“ berichtete vor Wochen sogar schon, dass Weigl bereits zugesagt habe.
Gut möglich, dass der BVB nur darauf gewartet hat, einen geeigneten Nachfolger zu verpflichten. Mit Witsel könnte dieser nun da sein. Wird Weigl noch gebraucht?

Shinji Kagawa

Shinji Kagawa ist Publikumsliebling in Dortmund, kam zuletzt aber immer seltener zum Einsatz. Das offensive Mittelfeld ist gespickt mit jungen Talenten (Jadon Sancho, Sergio Gomez, Christian Pulisic) und Routiniers wie Mario Götze und Marco Reus. Zudem verschärft Neuzugang Marius Wolf den Konkurrenzkampf. In der Vorsaison rückte Kagawa deshalb das eine oder andere Mal zurück ins zentrale bzw. defensive Zentrum.
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Shinji Kagawa

Fotocredit: Getty Images

Die Chancen, dort auch in der kommenden Spielzeit Zuflucht zu finden, sind ob der im Sommer getätigten Transfers minimal. Der Japaner ist einer der Spieler, die beim BVB durchs Raster fallen könnten. Es sei denn, Lucien Favre hat einen speziellen Plan mit dem 29-Jährigen.

Sebastian Rode

Seit seinem Wechsel von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern München geht es in der Karriere von Sebastian Rode steil bergab. Der Transfer weg vom Rekordmeister nach Dortmund stoppte den freien Fall des 27-Jährigen nicht - auch wegen ständiger Verletzungen (nur 14 Bundesligaeinsätze 2017/18).
Zur neuen Saison will er nach erfolgreicher Leistenoperation noch einmal angreifen. Seine allerletzte Chance - wenn er überhaupt noch eine hat.
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Erfolgreich an der Leiste operiert: Sebastian Rode

Fotocredit: SID

Für Rode wäre auch ohne die Neuzugänge Witsel und Delaney kaum noch Platz im Team des BVB geblieben. Nun erscheint seine Situation aussichtsloser denn je.

Mahmoud Dahoud

Der Deutsch-Syrer kam als Top-Einkauf im Sommer 2017 und spielte eine enttäuschende Debüt-Saison. Weder auf der Achter-, noch auf der Sechserposition konnte der 22-Jährige überzeugen. Dass der Klub nun noch einmal auf seiner angestammten Position nachbesserte, dürfte dem U21-Nationalspielers zu denken geben.
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Mahmoud Dahoud (FSV Zwickau vs. Borussia Dortmund)

Fotocredit: Imago

Der BVB ist ein Topklub mit hohen nationalen wie internationalen Ansprüchen. Auch Talenten wie Dahoud gewährt man nicht ewig Zeit. Der Ex-Gladbacher muss unter seinem ehemaligen Coach funktionieren - und das sofort.

Nuri Sahin

Nuri Sahin ist ein echtes BVB-Urgestein. Sein Debüt bei den Profis gab er schon mit 16. Ganze 13 Jahre ist das nun her, und die Perspektive bei der Borussia hat sich für den Türken mittlerweile grundlegend geändert.
In den vergangenen vier Spielzeiten kam Sahin nur auf 39 Bundesligaspiele, was nicht nur an Verletzungen, sondern auch am signifikanten Leistungsabfall des 29-Jährigen liegt.
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Nuri Sahin (Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

Seit seiner Rückkehr nach Dortmund vom FC Liverpool im Winter 2012 ist Sahin nicht mehr der Spieler, der den Verein nach der Meistersaison 2010/11 verlassen hatte. Gerüchte um einen Wechsel zu Galatasaray in die Türkei werden immer lauter.
Schaut man sich das zentrale Mittelfeld beim BVB an, wird klar: Ein Sahin-Transfer wäre aus Spieler- wie Vereinssicht wohl das Beste.
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