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FC Bayern: Franck-Ribéry-Aufschwung? Die Zukunft heißt Kingsley Coman

Marc Hlusiak

Update 09/01/2019 um 17:59 GMT+1 Uhr

Pfeilschnell, dribbelstark, starker Abschluss. Kingsley Coman hat die Werkzeuge eines Weltklasse-Flügelspielers und gilt als einer der Nachfolger von Arjen Robben und Franck Ribéry. Doch gerade sein Landsmann trumpfte zuletzt auf und wurde einmal mehr zum Unterschiedspieler beim Rekordmeister. Von Ribérys vermeintlich letztem Hurra lässt sich in München aber niemand blenden. Coman ist die Zukunft.

Kingsley Coman wird beim FC Bayern das Erbe von Franck Ribéry antreten

Fotocredit: Getty Images

"Es gibt keine zu alten Spieler, sondern nur gute und weniger gute Spieler", hatte Karl-Heinz Rummenigge nach Franck Ribérys Doppelpack im letzten Hinrundenspiel bei Eintracht Frankfurt (3:0) noch mit einem Augenzwinkern angemerkt. Ribéry habe zuvor "aus Spaß in der Kabine schon gesagt, dass er seinen Vertrag verlängern will”, berichtete der Vorstandsboss und fügte an:
Ich finde das gut, wenn ein Junge wie er auch nach über zehn Jahren im Verein noch den Schmäh hat, wie man in Bayern sagt.

Neuer Vertrag für Ribéry? Unwahrscheinlich!

Realistisch ist dieses Szenario trotz der zuletzt zweifellos glänzenden Leistungen des 35-Jährigen aber nicht. Bayern-Präsident Uli Hoeneß schätzt einen Abschied zum Saisonende als "sehr wahrscheinlich" ein und auch der Rest der Führungsetage wird sich nicht von den letzten - zweifellos beeindruckenden - Wochen nicht blenden lassen.
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Franck Ribéry (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Der FC Bayern braucht den Umbruch, das hat die erste Saisonhälfte schonungslos offenbart - und Ribéry wird diesem, nicht nur ob seines hohen Fußballeralters, zum Opfer fallen. Der Franzose hat sichtlich an Tempo und Antritt verloren, Attribute, die im heutigen Profifußball essenziell für einen Flügelstürmer sind.
Zwar ehrt es Ribéry, dass er sich auch mit 35 Lenzen immer noch bei einem aboluten Topklub durchsetzen kann, die Zukunft aber trägt einen anderen Namen: Kingsley Coman.

Coman kann was "Robbery" kann

“Wir haben eine sehr gute Mannschaft, aber sie ist ein bisschen in die Jahre gekommen”, sagte Coman im November 2018 am Rande eines PR-Termins. Ein Vorstoß eines 22-Jährigen, der Großes vorhat.
Seit seiner Ankunft an der Säbener Straße im Sommer 2015 deutete der Ex-Juve-Youngster immer wieder an, welches Potenzial in ihm schlummert. Tempo, Technik, Mentalität - Coman bringt all das mit, was Ribéry und Robben einst zu Weltklassespielern machte: besondere Fähigkeiten im Eins-gegen-eins durch einen kaum zu bändigenden Antritt und eine enorme Endgeschwindigkeit.
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Kingsley Coman bei FC Bayern - Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Die Fähigkeit, mit einem erfolgreichen Dribbling Überzahl auf dem Flügel herzustellen und tief stehende Gegner so in die Bredouille zu bringen, ging den Münchnern über weite Strecken der Hinrunde ab. Der 22-Jährige kann, langfristige Fitness vorausgesetzt, beim FC Bayern genau, wie "Robbery" eine Ära prägen.

Start mit halbjähriger Verspätung

Für die Verantwortlichen beim Rekordmeister ist Coman schon jetzt im obersten Regal angekommen: “Er ist ein Weltklassespieler und wird noch viele gute Spiele machen”, schwärmte Trainer Niko Kovac nach dem abschließenden Champions-League-Gruppenspiel. Ähnlich äußerte sich Rummenigge:
Er ist ein wichtiger Spieler und wird in der Zukunft noch wichtiger werden.
Wenn man so will, startet die Bundesligasaison für Coman am 18.01.2019 in Sinsheim mit satter halbjähriger Verspätung. Zum Auftakt der Hinrunde zog er sich gegen die TSG 1899 Hoffenheim einen Syndesmosebandriss zu, der ihn elf Spiele außer Gefecht setzte. Zwar gab er bereits am 13. Spieltag sein Comeback, bis auf einen Treffer in Amsterdam beim abschließenden Champions-League-Gruppenspiel steuerte er aber nichts Zählbares bei.
Nach der Winterpause und einer komplett absolvierten Vorbereitung in Doha (Katar) soll sich das ändern. Die Erwartungshaltung gegenüber dem Youngster ist spürbar, die Fans suchen einen neuen Heilsbringer. Coman kann dieser sein, wenn er denn gesund bleibt.
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