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FC Bayern München: James Rodríguez geht - schade, dass es nicht passte

Johannes Mittermeier

Update 06/06/2019 um 09:06 GMT+2 Uhr

James Rodríguez verlässt den FC Bayern München, der eine Kaufoption über 42 Millionen Euro auf den von Real Madrid ausgeliehen Kolumbianer besaß, aber nicht wahrnimmt - auf Wunsch des Spielers. Trainer Niko Kovac ist kein James-Fan, im Gegensatz zu Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der James' Abgang "persönlich bedauert". Schade, dass Bayern und dieser Fußballkünstler nicht zusammenfanden.

James Rodriguez

Fotocredit: Getty Images

Ein Kommentar von Johannes Mittermeier
Als Karl-Heinz Rummenigge ungelenk von einer Lawine an "Likern" sprach, die James Rodríguez dem FC Bayern München auf Social Media beschert habe, kreierte er eine Wortschöpfung. Gemeint waren Likes von Menschen, die virtuell den Daumen hoben und suggerierten: gefällt mir!
Eineinhalb Jahre später beschränken sich die Likes oder Liker - also diejenigen im Verein, die James wirklich, wirklich mögen - mehr oder weniger auf: Karl-Heinz Rummenigge. Genau das ist ein Problem zu einer Zeit, da Bayern auf seine Kaufoption verzichtet, um den Kolumbianer fest zu verpflichten - auf Wunsch des Spielers.

FC Bayern: Warum Kovac kein James-Fan ist

James verlässt Bayern, weil er kein Fixpunkt in den Planungen von Trainer Niko Kovac ist, weil er nie voll integriert schien, und weil ein Fußballkünstler eben Wertschätzung und Nestwärme braucht. Jupp Heynckes spendete sie ihm. Dann wurde es schwieriger.
Kovac ist kein James-Befürworter wie Rummenigge, der sich einmal mehr als "Fan seiner Spielkultur" outete und sagte: "Das war schon ein Spieler mit hoher Qualität. Aber es nützt nichts." Vor Wochen hatte er James als "super Spieler" gerühmt, ein finaler Versuch des Hofierens, "ich mag ihn sehr, und ich glaube, wir wünschen uns alle, James regelmäßig auf dem Platz zu sehen".
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James Rodríguez und Niko Kovac beim FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Im Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund (5:0) und zur DFB-Pokal-Crunchtime bei Werder Bremen (3:2) arbeitete James nur Teilzeit, das reichte nicht, weder ihm noch Bayern.
Schon klar: Kovac ist ein Coach, der Disziplin, Defensive und Laufarbeit verehrt. James ist ein Spieler, der sich Disziplin, Defensive und Laufarbeit mitunter verwehrt. Seinen Abschied "bedauere ich persönlich", sagt Rummenigge zur "Sport Bild".

James: Die letzte schmucklose Viertelstunde

Das Saisonfinale versäumte James aufgrund von Wadenproblemen, 15 schmucklose Minuten in Nürnberg blieben sein letzter Leistungssnachweis, irgendwie symbolisch, mit Ein- und verletzungsbedingter Auswechslung samt Denkanstoß: Da hätte doch mehr drin sein müssen. Ein Königreich für den Konjunktiv.
Beim FC Bayern sehen sie den disziplinierten, defensiv engagierten und laufstarken Corentin Tolisso nach seiner Kreuzbandverletzung wie einen Neuzugang an; auch deshalb glauben sie, auf James' Dienste verzichten zu können.
Das mag sogar stimmen. Im Sinne aller, die Fußball als Akt der Ästhetik schätzen, ist es natürlich zu bedauern.
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