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FC Bayern München: Passt Timo Werner überhaupt zum Rekordmeister?

Tobias Laure

Update 08/03/2019 um 10:06 GMT+1 Uhr

Wann kommt er und was kostet er? Der Wechsel von RB Leipzigs Goalgetter Timo Werner zum FC Bayern München wird seit Wochen heiß debattiert - und das, obwohl noch gar nicht klar ist, ob es tatsächlich dazu kommt. Viel wichtiger als die Spekulationen um die Höhe der Ablösesumme und den Zeitpunkt des Transfers ist aber die Frage: Passt Werner überhaupt zu den Bayern? Eurosport.de macht den Check.

Timo Werner (RB Leipzig)

Fotocredit: Getty Images

Für Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel ist die Sache klar. "Timo Werner ist der beste deutsche Stürmer. Seine Verpflichtung sehe ich als richtig gut an, wenn es denn so kommt", erklärte der 65-Jährige bei "Sport1". Befürchtungen, der 23-Jährige könnte aufgrund seiner Spielweise nicht zu Bayern passen, wischte Funkel beiseite. "Egal, welches System Niko Kovac spielen lässt, Werner wird seinen Platz finden."

"Solange Lewandowski da ist, wird Lewandowski spielen"

Eine These, die man durchaus in Zweifel ziehen kann. Werner verkörpert den klassischen Mittelstürmer, der aufgrund seines hohen Tempos vor allem im Konter- und Umschaltspiel seine Stärken hat. RB-Coach Ralf Rangnick setzte den Stürmer bei bislang 21 Bundesliga-Einsätzen in der laufenden Saison 20 Mal als zentrale Spitze ein.
Diese Position ist bei den Bayern allerdings für Robert Lewandowski reserviert. "Solange Lewandowski da ist, wird Lewandowski spielen", muss auch Funkel eingestehen. Der polnische Angreifer erzielte in den vergangenen drei Bundesliga-Spielzeiten jeweils mindestens 29 Tore, in dieser Saison steht er bei 15. Dem Vernehmen nach wollen die Bayern den bis 30. Juni 2021 laufenden Vertrag des Stürmers verlängern.

Heftige Konkurrenz für Werner auch auf links

Werner würde im Ringen mit Lewandowski um die einzige Planstelle in der Angriffszentrale der Bayern ziemlich sicher den Kürzeren ziehen. Heißt: Er müsste auf die Außenbahn ausweichen. Einmal immerhin hat ihn Rangnick in dieser Bundesliga-Saison als Linksaußen aufgeboten.
Eine Option, von der Bundestrainer Joachim Löw allerdings schon häufiger Gebrauch machte. Dreimal beorderte er Werner 2018 nach links, bei der 1:2-Niederlage gegen Österreich sogar auf die rechte Seite. Kann man machen, gefällt Werner aber nicht wirklich. "Meine Lieblingsposition ist vorne drin", stellte der Nationalspieler schon bei der WM im vergangenen Sommer klar.
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Timo Werner (RB Leipzig)

Fotocredit: SID

Hinzu kommt, dass er es bei den Bayern auch auf links mit heftiger Konkurrenz, die Rede ist von Serge Gnabry und Kingsley Coman, zu tun bekäme. Im schlimmsten Fall würde ein Platz auf der Bank drohen und die Entwicklung bremsen. Nichtsdestotrotz gebe es in Deutschland "von Leipzig aus nur einen Klub, zu dem man wechseln kann", bekannte Werner zu Jahresbeginn im Gespräch mit "Sky". Man muss kein Insider sein, um zu schlusszufolgern, dass damit der FC Bayern gemeint war.

Leipzig in der Zwickmühle

Aus Sicht von Werner käme natürlich auch ein Wechsel im Sommer 2020 infrage. Möglicherweise geht er dann Lewandowski aus dem Weg und könnte zur zentralen Figur im Angriff der Münchner werden. Für RB Leipzig ergäbe das allerdings wenig Sinn, da man Werner wegen des dann auslaufenden Vertrags ablösefrei ziehen lassen müsste. "Wir haben bei der Vertragsunterschrift klar vereinbart, dass wir mit Timo nicht in ein letztes Jahr ohne Vertragsverlängerung gehen", hatte RB-Vorstand Oliver Mintzlaff gegenüber der "Sport Bild" klargestellt.
Die Causa Werner entwickelt sich langsam aber sicher zum Poker. Verlängert der Spieler sein Arbeitspapier nicht, müsste ihn Leipzig im Sommer gehen lassen, um die kolportierten 40 bis 60 Millionen Euro Ablöse mitzunehmen. Die würde man freilich nicht nur von den Bayern bekommen, denn auch internationale Topvereine wie der FC Liverpool sollen Interesse haben, Werner unter Vertrag zu nehmen. Inwieweit sein Spiel zum Team von Jürgen Klopp passt, ist wiederum eine andere Geschichte...
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