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FC Bayern München schlägt Hertha BSC und bangt wieder um Kingsley Coman

Martin Lehmann

Update 23/02/2019 um 19:13 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat am 23. Bundesliga-Spieltag einen Arbeitssieg gegen Hertha BSC gelandet und zumindest für eine Nacht zu Tabellenführer Borussia Dortmund aufgeschlossen. Javi Martinez traf nach 62 Minuten zum 1:0 (0:0), während Kingsley Coman kurz nach seiner Einwechslung verletzt vom Platz musste. Herthas Karim Rekik sah Rot für eine vermeintliche Tätlichkeit (84.).

FC Bayern - Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

In seinem 100. Spiel als Bundesligatrainer veränderte Niko Kovac seine Anfangself im Vergleich zum Champions-League-Auftritt in Liverpool auf drei Positionen: Jérôme Boateng ersetzte den erkrankten Mats Hummels, Leon Goretzka spielte für Thiago, Franck Ribéry vertrat Landsmann Kingsley Coman auf dem linken Flügel.
Gegen aggressiv pressende Berliner taten sich die Bayern im ersten Durchgang enorm schwer, geordnet aus der eigenen Hälfte und überhaupt zu Torchancen zu kommen. Das erste Ausrufezeichen setzten gar die Gäste aus der Hauptstadt, der Treffer von Davie Selke zählte nach einer klaren Abseitsstellung folgerichtig nicht (11.). Kurz darauf meldete sich auch der Rekordmeister im Spiel an, ein Joshua Kimmichs Flachschuss aus der Distanz rauschte knapp links vorbei (14.).
Nach einer knappen halben Stunde bewahrte Boateng den FC Bayern mit starkem Einsatz vor dem Rückstand, als er Salomon Kalous Abschluss aus spitzem Winkel für den geschlagenen Manuel Neuer kurz vor der Linie klärte (28.).
Und auch nach dem Seitenwechsel gehörte die erste Großchance der unangenehm zu bespielenden Hertha: Neuer war nach Selkes Abschluss abermals geschlagen, dieses Mal rettete Kimmich in allerhöchster Not Zentimeter vor der Linie zur Ecke (56.).
Spielerische Lösungen fanden die Münchener weiterhin nur selten, sodass nur ein Standard helfen konnte. Im Anschluss an einen Eckball von James Rodriguez eilte Hertha-Schlussmann Rune Jarstein orientierungslos aus seinem Tor, Javi Martínez köpfte aus kurzer Distanz ins leere Tor ein (62.).
Kurz nach der Führung dann große Sorgen bei den Bayern: Keine neun Minuten nach seiner Einwechslung war der Arbeitstag von Coman auch schon wieder beendet. Mit Problemen am hinteren linken Oberschenkel humpelte der Franzose vom Feld und wurde durch Thomas Müller ersetzt (67.).
In der Schlussphase brannten bei Berlins Karim Rekik nach einem Zusammenprall mit Lewandowski noch die Sicherungen durch (84.), am Arbeitssieg der Bayern änderte die Rote Karte des Niederländers nichts mehr.

Die Stimmen:

Niko Kovac (Trainer FC Bayern München): "In der ersten Halbzeit hatten wir Schwierigkeiten, weil es Hertha richtig gut gemacht hat. Wir haben versucht, es spielerisch zu lösen, hätten aber den ein oder anderen Ball hinter die Kette legen sollen. Man hat gemerkt, dass wir ein schweres Spiel und eine Reise hatten. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden, die Jungs haben sich einen Tag Urlaub verdient und werden erst am Dienstag wieder anrücken müssen."
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir hätten ein bisschen mehr verdient gehabt. In der ersten Halbzeit haben wir taktisch sehr gut und diszipliniert gespielt, haben die Bayern ferngehalten. Wenn du dann in Rückstand gerätst, ist es schwierig gegen Bayern, dann musst du Räume öffnen. Die Schiedsrichter haben einen richtig guten Job gemacht, aber das war trotzdem kein Rot, vielleicht ein helles Rot."
Davie Selke (Hertha BSC): "Wir haben trotzdem ein starkes Spiel gemacht. Bayern hatte nicht die klaren Chancen, die sie hier im Stadion sonst immer haben. Darauf können wir stolz sein."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Bayern verzweifelt lange an "Liverpool light"

Dass die Partie lange Zeit so ereignisarm blieb, ist als Verdienst einer taktisch hervorragend eingestellten Gästemannschaft aus Berlin anzusehen. Mit extrem hohem Pressing stellte die Hertha den FC Bayern vor eine echte Aufgabe, bei der die Münchener weit in deren Hälfte in hohem Tempo angelaufen und so nahezu jede Möglichkeit eines geordneten Spielaufbaus unterbunden wurde.
Hertha räsentierte sich über weite Strecken als eine Art "Liverpool light" - und wie schon an der Anfield Road fanden die individuell besser besetzten Münchener im Spiel nach vorne nur selten spielerische Lösungen.

Die Statistik: 1977

Hertha BSC hat seit 1977 nicht mehr beim FC Bayern gewonnen. Damals siegten die Berliner am 13. Spieltag mit 2:0 im alten Olympiastadion.
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