Anfälliges FC Bayern München müht sich zum Sieg gegen den SC Paderborn

Gegen besonders zu Beginn frech aufspielende Paderborner brauchten die Bayern keine sieben Minuten, um zum ersten Mal gefährlich vor des Gegners Tor aufzutauchen. Nach Pass von Serge Gnabry ließ sich Robert Lewandowski die erste Großchance der Partie entgehen und schob den Ball aus neun Metern knapp links am Tor vorbei (7.).

Die Hausherren liefen den Rekordmeister konsequent früh an, offenbarten in der Defensive aber auch große Räume für den FC Bayern. Nachdem Kingsley Coman nach toller Vorarbeit von Philippe Coutinho frei vor SCP-Schlussmann Jannick Huth vergab (13.), brach Gnabry kurz darauf den Bann. Der spielfreudige Coutinho bediente den deutschen Nationalspieler mit einem herrlichen Pass über die Abwehrkette, den Gnabry anschließend eiskalt zum 1:0 in die kurze Ecke verwertete (15.).

Von Paderborns Offensive kam im ersten Durchgang wenig, für die größte Gefahr Richtung eigenes Tor sorgten die Bayern selbst. Thiagos völlig missratener Rückpass überraschte den aufgerückten Manuel Neuer und trudelte knapp neben den Münchener Kasten ans Außennetz (24.). Weil in der Folge sowohl Coman aus spitzem Winkel (31.) sowie Gnabry aus zehn Metern (43.) vergaben, gingen die Bayern "nur" mit einer 1:0-Führung in die Kabine.

Die Bayern kamen mit viel Nachdruck aus der Pause und belohnten sich nach 55 Minuten für den großen Aufwand. Kimmichs perfekten Chip über die Paderborner Abwehr ließ Gnabry aus der Luft mit Übersicht ins Zentrum abtropfen, wo Coutinho die Kugel aus kurzer Distanz mühelos über die Linie schob (55.).

Doch auch die Paderborner ließen sich von ihrem Offensivkonzept nicht abbringen und stellten durch Kai Pröger den zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Anschluss her. Der kurz zuvor eingewechselte Angreifer ließ Neuer mit einem platzierten Abschluss keine Abwehrchance (68.).

Nach dem 1:2 rochen die Hausherren Lunte und brachten die Münchener Abwehr ein ums andere Mal in Bedrängnis. Genau in die Paderborner Druckphase hinein schlugen die Bayern aber eiskalt zu. Niklas Süles Pass aus der eigenen Hälfte landete bei Robert Lewandowski, der am schnellsten schaltete und Huth zum 3:1 überlupfte (79.).

Doch der Paderborner Kampfeswille blieb auch davon ungebrochen: Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke von Alphonso Davies hielt Jamilu Collins aus 30 Metern einfach drauf und versenkt die Kugel krachend im linken Eck (84.).

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn): "Wir haben viel umgesetzt von dem, was wir wollten. Es reicht am Ende leider aber nicht, das ist das Problem. Uns fallen immer wieder ein, zwei Kleinigkeiten auf die Füße. Die Leistung hat aber auch heute wieder gepasst."

Serge Gnabry (FC Bayern): "Wir haben heute den Sack nicht zugemacht und hätten früher das 2:0 machen müssen. Da hat die letzte Konsequenz im Abschluss gefehlt."

Der Aufsteiger aus Paderborn setzte die Bayern in der Anfangsphase mit hohem Pressing im Spielaufbau enorm unter Druck und wollte die Gäste so nicht zur Entfaltung kommen lassen. Die Kehrseite der Medaille: Hatte die Kovac-Elf die erste Kette der Hausherren einmal überspielt, ergaben sich riesige Räume in der Paderborner Hälfte, die bei der Münchener Qualität zu zahlreichen hochkarätigen Chancen führten. Dass es zur Pause nicht schon 4:0 oder 5:0 stand, hatten die Ostwestfalen einzig der schwachen bayerischen Chancenverwertung zu verdanken.

Nach zuvor zwei Bundesliganiederlagen ohne eigenen Treffer gelangen dem SC Paderborn die ersten beiden Treffer in einem Ligaspiel gegen den FC Bayern.