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BVB: Alexander Isak bombt bei Real Sociedad San Sebastián - und Dortmund schaut genau hin

Marc Hlusiak

Update 07/02/2020 um 15:28 GMT+1 Uhr

Ex-BVB-Stürmer Alexander Isak sorgt aktuell in Spanien für Furore. In La Liga spielte er sich bei Real Sociedad fest und trifft regelmäßig, am Dienstag war er mit zwei Treffern maßgeblich am Ausscheiden Real Madrids (4:3) in der Copa del Rey beteiligt. Das weckt Begehrlichkeiten. Bei einem möglichen Wettbieten am Saisonende hält der BVB einen Trumpf in der Hand. Doch will Isak überhaupt zurück?

Alexander Isak - Real Madrid vs. Real Sociedad San Sebastián

Fotocredit: Getty Images

"Wir wünschen Alexander Isak in Spanien den größtmöglichen Erfolg und werden seine Leistungen genau beobachten." Diese Worte stammen aus dem Mund von BVB-Sportdirektor Michael Zorc und wurden im Juni 2019 getätigt, kurz nachdem man das schwedische Talent endgültig an Real Sociedad verkauft hatte.
Aktuell wird dieses Zitat wieder vermehrt hervorgekramt, denn die Leistungen des 20-Jährigen in San Sebastian sind absolut beobachtungswert. Elf Tore in den vergangenen elf Pflichtspielen (insgesamt 13 Tore in 27 Pflichtspielen) belegen: Alexander Isak hat einen Lauf - und dem fiel zuletzt sogar Real Madrid zum Opfer.
Mit zwei sehenswerten Treffern beim 4:3 im Estadio Santiago Bernabéu war Isak am Dienstag maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Königlichen schon im Viertelfinale der Copa del Rey scheiterten.
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Alexander Isak von Real Sociedad im Spiel bei Real Madrid

Fotocredit: Getty Images

Isak hat sich bei "La Real" zum Publikumsliebling entwickelt. Dass der eigentliche Stamm-Stürmer Willian José bei Fans und Trainer in Ungnade fiel, weil er in der Winterpause öffentlich einen Wechsel nach Tottenham forderte, spielt dem Schweden dabei nicht minder in die Karten.
Isak ist Stammspieler, auch wenn er noch selten durchspielt.
Das wird sich jedoch ändern.

BVB wohl mit Rückkaufoption

Dass der BVB die Leistungen Isaks nicht nur aus alter Verbundenheit genau verfolgt, liegt auf der Hand. Dem Vernehmen nach sicherten sich die Borussen im Zuge Isaks Veräußerung eine Rückkaufklausel, die unter 30 Millionen Euro liegen soll.
Zudem soll der BVB auch ein sogenanntes Matching-Right besitzen. Sprich: Sollte ein anderer Verein ein Angebot für Isak vorlegen, müsste Real Sociedad die Dortmunder informieren, die dann die Chance haben, mit dem Angebot gleichzuziehen und den Spieler für denselben Betrag zu verpflichten. Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn der gebotene Betrag niedriger ist als die Rückkaufklausel.
Die Situation für den BVB ist also komfortabel. Behält Isak seine Form, könnte der BVB im Sommer einen jungen Topstürmer weit unter Marktwert verpflichten. Zuletzt gelang das schon mit Erling Braut Haaland, der dank einer Ausstiegsklausel für lediglich 20 Millionen Euro zum BVB wechselte.
Sehen wir im nächsten Jahr nun die Doppelspitze Haaland/Isak in schwarz-gelb?
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Alexander Isak

Fotocredit: Getty Images

Isaks enttäuschende Zeit beim BVB

Das ist längst nicht gesagt - selbst wenn Michael Zorc sich entscheiden würde, den Spieler erneut zu verpflichten. Denn Isaks Zeit beim BVB war kurz und für den Schweden höchst unglücklich. Das startete schon bei seiner Ankunft. Der damalige Trainer Thomas Tuchel war ob des Wintertransfers des damals 17-Jährigen überrascht, gab öffentlich zu, den Spieler nicht gekannt zu haben.
"Es ist alles sehr schnell entschieden worden. Der Informationsfluss war sehr kurzfristig. Das ist aber bei solchen Perspektivtransfers ganz normal, dass der Trainer eine späte Rolle hat", sagte der heutige PSG-Coach damals erklärend.
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Trainer Thomas Tuchel und Neuzugang Alexander Isak (l.)

Fotocredit: SID

In den Planungen Tuchels spielte Isak jedoch offensichtlich nie eine Rolle, durfte lediglich vier Minuten im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen die Sportfreunde Lotte ran. Auch unter Peter Bosz, Peter Stöger und Lucien Favre sprangen nicht wesentlich mehr Spielanteile heraus. Isak stand in nur fünf Bundesligaspielen auf dem Feld, schoss kein einziges Tor und so ließ man ihn im Januar 2019 leihweise in die niederländische Eredivisie zu Willem II Tilburg ziehen.

Durchbruch in der Eredivisie

Der richtige Schritt, wie sich zeigte. Isak war sofort Stammspieler und zahlte das Vertrauen mit Toren am Fließband zurück. 13 Treffer in 16 Ligaspielen, Isak wurde Publikumsliebling und brachte seinen Coach Adrie Koster ins Schwärmen:
Ich habe noch nie mit einem solch kompletten Spieler gearbeitet. Er hat alles: Tempo, Übersicht, Technik, Torgefahr.
Ein Lob, das größer nicht sein konnte - immerhin trainierte Koster als Interimstrainer bei Ajax Amsterdam auch Luis Suárez oder Klaas-Jan Huntelaar.
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Alexander Isak im Trikot von Willem II Tilburg

Fotocredit: Getty Images

Dass Isak trotz seiner starken Rückrunde in den Niederlanden dennoch nicht zum BVB zurückkehrte und nach Spanien verkauft wurde, kann nachträglich als Planungsfehler der Borussen gewertet werden. Mit Paco Alcácer gingen die Dortmunder mit nur einem Stürmer und damit ohne Backup in die Saison. Auf der Mitgliederversammlung am 24. November gestand Geschäftsführer dieses Versäumnis ein: "Wir haben einen Fehler gemacht: Wir hätten definitiv eine zweite Nummer neun verpflichten müssen." Oder eben zurückholen.
Korrigiert hatte man diesen Makel nur rund vier Wochen. Kurz nach Weihnachten schlug der BVB bei Shootingstar Haaland zu, verkaufte zum Ende des Transferfensters aber Alcácer nach Villarreal.

Isak ähnelt Haaland

Dem BVB steht im Sommer also erneut die Neuausrichtung seiner Sturmreihe bevor. Mario Götze, der zuweilen als Backup für Alcácer fungierte, wird seinen auslaufenden Vertrag aufgrund mangelnder Spielzeit unter Favre allem Anschein nach nicht verlängern und den Verein verlassen.
Einen echten Ersatz oder Partner für Haaland in vorderster Front gibt es nicht.
Isak ähnelt dem Norweger in seiner Spielanlage durchaus. Beide sind großgewachsen, technisch stark und mit reichlich Tempo gesegnet. Zudem ist Isak jung, kennt den Verein und kostet selbigen dank der Rückkaufklausel womöglich nur einen Bruchteil seines Marktwertes.
Ob sich Isak jedoch auf ein zweites Abenteuer bei Borussia Dortmund einlassen würde, steht auf einem anderen Blatt Papier.
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Nicht in seinen kühnsten Träumen: Isak nach Pokal-Coup gegen Real total happy

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