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Bundesliga: FC Bayern München kassiert Heimpleite gegen Bayer Leverkusen

Martin Lehmann

Update 30/11/2019 um 23:04 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München hat das Heimspiel am 13. Spieltag der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen mit 1:2 (1:2) verloren. In einer unterhaltsamen und chancenreichen Partie brachte Leon Bailey die Gäste in der 10. Minute in Führung, die Thomas Müller in der 34. Minute ausglich. Nur eine Minute später machte Bailey mit seinem zweiten Treffer den Coup der Werkself perfekt (35.).

FC Bayern - Bayer Leverkusen: Müller im Duell mit Baumgartlinger

Fotocredit: Imago

So lief das Spiel:

Bayern-Trainer Hansi Flick warf im Vergleich zum 6:0-Erfolg bei Roter Stern Belgrad die Rotationsmaschine kräftig an und veränderte seine Startelf auf gleich fünf Positionen. So rückten David Alaba, Joshua Kimmich, Thomas Müller, Serge Gnabry und auch Ivan Perisic in die Münchener Anfangsformation gegen Leverkusen. Bei der Werkself saß Supertalent Kai Havertz nach überstandenem Muskelfaserriss zunächst auf der Bank.
Nach einer kurzen Abtastphase nahm die Partie in der Allianz Arena rasant Fahrt auf: Serge Gnabry scheiterte nach neun Minuten frei vor Bayer-Torwart Lukas Hrádecky am linken Pfosten (9.), quasi im Gegenzug erzielte Bayer mit seiner ersten echten Chance direkt das Führungstor.
Nach einem Ballgewinn von Moussa Diaby gegen Alphonso Davies ging bei den Gästen die Post ab, letztendlich bediente Kevin Volland den startenden Leon Bailey. Mit einem platzierten Abschluss von der Strafraumkante ließ der schnelle Jamaikaner Bayerns Manuel Neuer keine Abwehrchance (10.).
Beide Mannschaften lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe und kamen immer wieder zu Abschlüssen aus der Distanz, das Tor machten in dieser Phase die immer dominanter agierenden Münchener. Nach einem Münchener Ballgewinn in der Leverkusener Hälfte landete Leon Goretzkas Weiterleitung am Strafraumrand bei Thomas Müller, der aus 16 Metern per Linksschuss das zwischenzeitliche 1:1 besorgte (34.).
Wirklich lange konnte sich die Flick-Elf über den Ausgleich allerdings nicht freuen. Gerade einmal 113 Sekunden stellte erneut Bailey den alten Abstand wieder her. Nach Vollands Steilpass enteilte der Flügelflitzer Javi Martínez und traf abgeklärt aus halblinker Position im Strafraum in die lange Ecke (35.).
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Gnabry nach eigener Balleroberung frei Hradecky den Ausgleich auf dem Fuß, entschied sich im letzten Moment aber für das Abspiel auf den mitgelaufenen Perisic. Lars Bender grätschte den Kroaten in letzter Sekunde grandios ab (45.+1).
Das Spiel brauchte auch im zweiten Durchgang keine lange Anlaufzeit. Goretzkas Kopfball nach Freistoßflanke von Kimmich flog nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (46.). Auch die Gäste kamen zu Beginn der Hälfte noch zu einer großen Gelegenheit, bei der Neuer aus kurzer Distanz stark gegen Nadiem Amiri parierte (51.).
Die Bayern erhöhten den Druck nach gut einer Stunde deutlich und vergaben zunächst durch Perisic aus sechs Metern (59.) die nächste gute Gelegenheit. Eine Minute später vereitelte der glänzend aufgelegte Hrádecky mit einer spektakulären Doppelparade gegen Lewandowski und Müller die nächsten bayerischen Hochkaräter (60.).
Doch nicht nur ein überragender Leverkusener Torwart machte den möglichen Ausgleich mehrfach zunichte, sondern auch das Aluminium war den Bayern an diesem Abend nicht wohl gesonnen. Goretzka traf per Kopf nach 77 Minuten die Latte, der heute glücklose Lewandowski scheiterte in der Nachspielzeit ebenfalls mit einem Kopfball am Querbalken (90.+1).
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Robert Lewandowski

Fotocredit: Getty Images

Leverkusen spielte zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Roten Karte gegen Jonathan Tah (82.) bereits einige Minuten in Unterzahl und rettete den ersten Bayer-Sieg in München seit Oktober 2012 mit viel Glück und einem starken Schlussmann über die Zeit.

Die Stimmen:

Manuel Neuer (FC Bayern): "Heute hat nicht viel gefehlt, das war auf jeden Fall mehr drin. Wir hatten das Glück nicht auf unserer Seite. Die zweit Halbzeit war ordentlich, in der ersten haben wir zu viel Fehlpässe gespielt. Das hat dazu geführt, dass Leverkusen zwei Tore erzielt hat."
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Thomas Müller (FC Bayern): "Wir sind auf einen Gegner getroffen, der viel Speed nach vorne hatte und in der ersten Halbzeit sehr effizient war. Auf der anderen Seite stand bei uns eine nie dagewesene Ineffizient. Das ist nicht wirklich erklärbar."
Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben heute Glück gehabt. Was uns die letzten Wochen gefehlt hat, war diesmal auf unserer Seite. Die ersten 30 Minuten haben wir es gut gemacht und die zwei Tore geschossen. Danach mussten wir gegen die Bayern kompakter stehen und viel verteidigen."
Kevin Volland (Bayer Leverkusen): "Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit gute Nadelstiche gesetzt. Hinten raus hatten wir in der zweiten Halbzeit natürlich Glück. Bayern hat viel Druck gemacht und uns hinten reingedrückt. Wir sind natürlich überglücklich, dass wir die drei Punkte heute über die Zeit retten konnten."
Sven Bender (Bayer Leverkusen): "Bayer spielt hervorragenden Fußball und war sehr drückend. Wir haben leidenschaftlich und aufopferungsvoll gekämpft. Das Glück, das wir die letzten Wochen nicht hatten, haben wir heute zurückbekommen."
Lukas Hrádecky (Bayer Leverkusen): "Ich habe in der ersten Halbzeit meine Kontaktlinse verloren und musste 20 Minuten mit einem Auge spielen. Versuchen Sie das mal gegen Bayern. Wir wollten mutig spielen, hatten aber auch viel Glück. Das braucht man auch gegen diese Mannschaft."

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Das fiel auf: Leverkusener Manndeckung geht auf

Bayer 04 hat sich die letzten Auftritte der Bayern offenbar ganz genau angesehen und nahm mit Kimmich und Lewandowski die zwei zentralen Spieler des FC Bayern mit enger Manndeckung aus dem Spiel. Amiri spielte über 90 Minuten Kettenhund von Kimmich, der nicht wie gewohnt aus der Zentrale heraus schalten und walten konnte. Zudem stand Sven Bender seinem früheren Dortmunder Teamkollegen Lewandowski extrem eng auf den Füßen und hielt den polnischen Angreifer bei nur acht Ballkontakten im gegnerischen Sechzehner.

Die Statistik: 30

Der FC Bayern hat in seinen letzten 30 Bundesliga-Heimspielen gegen Leverkusen immer mindestens ein Tor erzielt. Letztmals torlos zuhause blieben die Münchner beim 0:1 gegen Bayer im Oktober 1989.
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