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FC Bayern München | Transfer-Gerüchte um Michael Cuisance: Leihe gut möglich

Daniel Rathjen

Update 03/08/2020 um 12:05 GMT+2 Uhr

Die Gerüchte um eine Leihe von Michael Cuisance poppten plötzlich auf und halten sich seitdem hartnäckig. Nach nur einer Saison könnte der zentrale Mittelfeldspieler den FC Bayern München schon wieder verlassen. Im Gespräch ist der 20-jährige Franzose bei mehreren Klubs aus seinem Heimatland. Zwischen den Zeilen wird klar: Ein solcher Deal würde für alle Beteiligten Sinn ergeben.

Robert Lewandowski (l.) mit Michael Cuisance (r.)

Fotocredit: Getty Images

Gegen Ende der Woche wurde das Thema erstaunlich heiß. Michael Cuisance stehe vor einem vorläufigen Abschied beim FC Bayern München, hieß es. In Frankreich berichtete die für gewöhnlich gut informierte "L'Equipe", dass gleich mehrere Vereine an dem 20-jährigen Mittelfeldspieler interessiert seien: Olympique Marseille, RC Lens, Stade Rennes und Girondins Bordeaux. Die Rede war von einer Leihe ohne Kaufoption.
Doch warum sollte der Double-Sieger Cuisance, der sich in diesem Jahr hervorragend entwickelte und zum Saisonende groß aufspielte, nach nur einem Jahr schon wieder abgeben? Die Antwort ist einfach. Weil er in den kommenden zwei Jahren nur eines braucht, um nicht als "ewiges Talent" zu gelten: Spielpraxis.

Cuisance hat zu viele Spieler vor sich

Bayern-Trainer Hansi Flick ist zwar bemüht, junge Spieler verstärkt einzubauen und hat bereits unter Beweis gestellt, dass er seinem Ruf gerecht wird. Dennoch bieten sich die zentralen Positionen, auf denen Cuisance agiert, nicht zur Dauerrotation an. Cuisance ist sowohl im defensiven als auch im offensiven Mittelfeld am stärksten. Ausgerechnet dort ist der FCB mehr als gut besetzt.
Joshua Kimmich und Leon Goretzka sind die Leader. Thiago wird zwar höchstwahrscheinlich den Verein verlassen, trotzdem gibt es noch Corentin Tolisso als Herausforderer, Javi Martinez als Ergänzung und Adrian Fein als Talent, der jetzt ähnlich wie Cuisance an die Profis herangeführt werden soll. Über diesen Status ist er grundsätzlich schon hinaus. Zudem hat der FC Bayern bereits angekündigt, so oder so noch einen Mittelfeldspieler holen zu wollen. Für den ambitionierten Cuisance bliebe da nur Raum für dicke Luft.
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Michaël Cuisance (Bayern Munich)

Fotocredit: Getty Images

Es ist also verständlich, dass beide Parteien eine Leihe nicht ausschließen wollen. Flick hält sich bedeckt, verzichtet aber auch bewusst darauf, zu betonen, dass er Cuisance unbedingt halten wolle. "Er entwickelt sich sehr gut und alles was künftig kommt, weiß ich nicht", merkte er am Rande des 1:0-Testspielsieges gegen Marseille an.
Und apropos Marseille, die Begegnung bot den Verantwortlichen eine gute Möglichkeit, sich zu treffen. Laut "L'Equipe" sollten am Freitag weitere Gespräche stattfinden, nachdem Olympiques Vereins-Präsident Jacques-Henri Eyraud sich angeblich telefonisch an FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge gewandt hatte.
Auch Cuisance wird vielleicht den Kontakt gesucht haben. Ebenfalls in der "L'Equipe" hatte er gesagt: "Ich habe gesehen, dass der Klub interessiert ist, das schmeichelt mir. Olympique ist ein legendärer Verein, der die Champions League gewonnen hat." Zwar betonte er, dass er sich natürlich auf "mein Projekt beim FC Bayern" konzentriere. Das muss er als dort Angestellter allerdings auch sagen.
In Marseille hätte er mit André Villas-Boas einen kompetenten Trainer an der Seitenlinie, könnte Champions League spielen und den Konkurrenzkampf mit Valentin Rongier, Morgan Sanson und Maxime López annehmen. Bei einer Dreifachbelastung und beim ohnehin eng gesteckten Terminplan fielen ausreichend Einsatzchancen ab.

Gute Perspektiven bei Rückkehr in zwei Jahren

Dass er das Potenzial für den nächsten Schritt hat, deutete sich zuletzt stark an. Sein linker Fuß ist eine Waffe, zudem tritt er dynamisch und selbstbewusst auf. "Auch, wenn er mal ein bisschen ins Risiko geht, ist das absolut in Ordnung, weil er immer wieder versucht, den Gegner in der Defensive unter Druck zu setzen", weiß Flick.
Mit zwei Jahren in Frankreich und im besten Fall reichlich internationaler Erfahrung, käme Cuisance 2022 mit 22 Jahren zurück und hätte immer noch zwei Jahre Vertrag beim deutschen Rekordmeister. Kimmich und Goretzka spielen dann wahrscheinlich immer noch bei Bayern, doch Martinez und Tolisso wahrscheinlich nicht mehr. Fein wäre eventuell dann verliehen.
Klingt nach einem guten Plan aus Sicht der Bayern und des Profis. Eine Win-Win-Situation.
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