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FC Bayern muss verletzten Hernández zur Nationalteam schicken

Eurosport
VonEurosport

Update 08/10/2019 um 08:21 GMT+2 Uhr

Bayern München muss Verteidiger Lucas Hernández trotz einer Verletzung nun doch zur französischen Nationalmannschaft reisen lassen. Der Weltmeister soll in Paris vom Ärzteteam der Equipe Tricolore an seinem verletzten Knie untersucht werden, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Montag mit und machte aus einem Konflikt um die Nominierung kein Hehl.

Lucas Hernández - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

"Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Der FC Bayern hatte dem französischen Verband FFF am Samstagabend nach dem 1:2 gegen die TSG Hoffenheim mitgeteilt, dass Hernández aufgrund seiner Blessur in München bleiben müsse. "Lucas hat eine Stressreaktion am Knie", hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic gesagt, er werde "definitiv" nicht abreisen. Die Franzosen hatten jedoch zuvor schon erkennen lassen, dass sie auf die Berufung für die EM-Qualifikationsspiele in Island und gegen die Türkei (11. und 14. Oktober) bestehen würden.

Hernández: Deschamps will sich selbst ein Bild machen

Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps rechtfertigte die Anforderung des Defensiv-Asses am Montag nochmals. "Wir stellen die Diagnose nicht infrage und wollen uns selbst ein Bild machen, aber wir spielen nicht heute, sondern erst am Freitag", sagte der Coach auf einer Pressekonferenz im Trainingslager in Clairefontaine.
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Deschamps zu Hernández: "Vielleicht ist was in der Übersetzung verloren gegangen"

Der 50-Jährige versicherte zugleich, mit Hernández "keinerlei Risiko" eingehen zu wollen. In einem Telefonat, berichtete Deschamps weiter, Münchens Trainer Niko Kovac habe aufgrund eigener Erfahrungen als kroatischer Nationaltrainer auch Verständnis für die Haltung der Franzosen geäußert.

FC Bayern erhofft sich mehr Verständnis

Obwohl die FIFA-Statuten das Vorgehen der Franzosen ermöglichen, ist der FC Bayern verärgert. "Ich möchte darauf hinweisen", sagte Rummenigge, "dass Lucas Hernández aufgrund seiner Verletzung weder gegen Tottenham Hotspur noch gegen die TSG Hoffenheim im Kader stehen konnte". Auch die "zitierte Aussage" von Deschamps, "wonach Hernández bereit sei, 'mit einem Bein zu spielen', hat uns doch sehr überrascht", ergänzte der Bayern-Boss.
Der FC Bayern, führte Rummenigge aus, hätte "wegen des großen Risikos mehr Verständnis" vonseiten der Franzosen erwartet. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bekräftigte:
Lucas Hernández kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn.

Die Stellungnahme des FC Bayern München im Wortlaut:

Der FC Bayern München hat den französischen Fußballverband (FFF) am Samstagabend darüber informiert, dass er seinen Abwehrspieler Lucas Hernández wegen dessen Knieverletzung nicht für die französische Nationalmannschaft abstellen kann.
Daraufhin hat der französische Verband dem FC Bayern seinerseits am heutigen Montag mitgeteilt, dass Lucas Hernández dennoch angefordert wird, da er in Paris vom Ärzteteam der französischen Nationalmannschaft untersucht werden soll. Dieses Vorgehen des französischen Verbandes ist laut FIFA-Statuten möglich.
Karl-Heinz Rummenigge: "Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes. Ich möchte darauf hinweisen, dass Lucas Hernández aufgrund seiner Verletzung weder bei unserem Champions-League-Spiel vergangenen Dienstag in London gegen Tottenham Hotspur noch bei unserem Bundesligaspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag im Kader des FC Bayern stehen konnte. Auch die zitierte Aussage von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps, wonach Lucas Hernández – so wörtlich – auch bereit sei, ‚mit einem Bein zu spielen‘, hat uns doch sehr überrascht." Und der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München ergänzt: "Von den vier angeforderten französischen Nationalspielern stellen wir die drei gesunden Profis Kingsley Coman, Corentin Tolisso und Benjamin Pavard selbstverständlich statutengemäß ab, aber bei Lucas Hernández hätten wir wegen des großen Risikos mehr Verständnis erwartet, so wie es der DFB gerade bei den verletzungsbedingten Absagen von Toni Kroos, Jonas Hector und anderen praktiziert hat."
Bayerns Vereinsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sagt: "Ich trage die Verantwortung für die Gesundheit von Lucas Hernández und ich sage: er kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn."
(mit SID)
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