Leverkusen dreht Spiel gegen Gladbach und siegt 4:3

Bayer 04 Leverkusen hat am 7. Spieltag der Bundesliga 4:3 (2:2) gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen und damit Anschluss an die Spitze gehalten. Lucas Alario (27./41.), Leon Bailey (68.) und Julian Baumgartlinger (82.) trafen für Bayer 04, das nach Toren von Lars Stindl (18.., Foulelfmeter/30.) zweimal in Rückstand lag. Das 3:4 durch Valentino Lazaro kam für die Gäste zu spät (90.+4).

Lucas Alario (Mitte) jubelt - Bayer Leverkusen vs. Borussia Mönchengladbach

Fotocredit: Getty Images

Die Trainer sahen in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams agierten forsch und geradlinig nach vorne und sorgten für ein Offensivspektakel, aus dem allerdings ohne die vielen individuellen Fehler wohl weniger Tore resultiert wären.
In der 18. Minute wurde Marcus Thuram zehn Meter vor dem Tor per Querpass bedient. Keeper Lukas Hradecky machte einige Schritte aus seinem Kasten und brachte den Franzosen durch einen Treffer am Fuß zu Fall, weswegen Schiedsrichter Harm Osmers zu Recht auf den Elfmeterpunkt zeigte. Kapitän Lars Stindl trat zum Strafstoß an und schoss flach aufs Tor. Hradecky bewegte sich nach links und konnte den Einschlag zum 1:0 nicht verhindern.
Neun Minuten später konterte die Werkself. Moussa Diaby lief in hohem Tempo in zentraler Position auf den Strafraum zu. Er schob zu Lucas Alario, der rechts in der Box zum 1:1 ins linke obere Eck schlenzte.
Die Antwort der Fohlen ließ nicht lange auf sich warten. Der Ball prallte in der 30. Minute nach einem Duell zwischen Thuram und Florian Wirtz vom Leverkusener in die linke Sechzehnerhälfte zu Stindl. Dieser schoss trocken rechts unten zum 2:1 ein.
In der 41. Minute bediente Leon Bailey Wirtz, der von rechts knapp innerhalb des Fünfers flankte. Dort stieg Alario in zentraler Position in die Luft und nickte zum 2:2 ein. Schlussmann Yann Sommer lief bei der Flanke nach vorne und versuchte den Ball aus der Gefahrenzone zu fausten - ein klarer Fehler des Gladbacher Torhüters.
Mit dem Remis ging es in die Halbzeitpause.
Leverkusen war mit Wiederanpfiff tonangebend und drückte auf den Führungstreffer, der ihnen zunächst verwehrt blieb. Die Gladbacher vergaben in der 67. Minute eine große Doppelchance: Thuram spielte einen super Vertikalpass zu Ramy Bensebaini, der aus der linken Strafraumhälfte flach nach innen gab. Stindl scheiterte aus kurzer Distanz am stark parierenden Hradecky. Der Abpraller landete beim eingewechselten Hannes Wolf, der aus kurzer Entfernung über den Kasten schoss.
Wenig später stellte Aktivposten Bailey auf 3:2. Wirtz gab nach außen zu Diaby, der den Jamaikaner in der linken Sechzehnerhälfte bediente. Dieser spitzelte den Ball per Direktabnahme durch die Beine von Sommer zum erstmaligen Führungstreffer für Bayer 04 ins Tor (68.).
Im Anschluss versuchten die Hausherren nachzulegen, was ihnen in der Endphase der Partie durch den Treffer zum 4:2 gelang. Wirtz erkämpfte sich den Ball nach einer abgewehrten Ecke. Nadiem Amiri wurde über Unwege in Szene gesetzt und gab von rechts flach in den Strafraum, wo Julian Baumgartlinger aus fünf Metern vollstreckte (82.).
Den sehenswerten Schlusspunkt setzte Gladbachs Joker Valentino Lazaro in der vierten Minute der Nachspielzeit. Patrick Herrmann flankte von rechts ins Strafraumzentrum, wo der österreichische Nationalspieler mit dem Rücken zum Kasten per Scorpion-Kick links oben zum 3:4 traf (90.+4).

Die Stimmen:

Lukas Hradecky (Bayer 04 Leverkusen): "Moral und Willenskraft waren heute unerlässlich. Wir hatten das Gefühl, wir könnten das Spiel ändern - wir gaben nicht auf. Wir haben ein starkes Beispiel gegeben. Und am Ende ist der Sieg wohlverdient."
Julian Baumgartlinger (Bayer 04 Leverkusen): "Es war ein extremes Spiel. Gladbach hat uns um alles gebeten. Aufgrund unserer eigenen Fahrlässigkeit sind wir in Rückstand geraten. Es war wichtig, dass wir schnell zurückkamen."

Der Tweet zum Spiel:

Sieben Tore in seinen jüngsten vier Ligaspielen: Nicht schlecht, Herr Alario!

Das fiel auf: Längen der Verschnaufpausen und die damit verbundenen Rotationen

Beide Mannschaften mussten in dieser Woche bereits ran. Die Fohlen in der Königsklasse, Leverkusen in der Europa League. Bayer 04 siegte am Donnerstag in Israel bei Hapoel Beer Sheva mit 4:2 und hatte somit zwei Tage weniger Verschnaufpause als die Borussen, die am Dienstag in Kiew Schachtjor Donezk mit einem 6:0-Kantersieg aus dem Stadion schossen.
Überragender Akteur beim Gladbacher Dreier in der Ukraine war Alassane Pléa. Der Franzose knipste dreimal und bereitete den Treffer von Stindl zum zwischenzeitlichen 5:0 vor. Fohlen-Coach Marco Rose nahm im Vergleich zum Champions-League-Spiel vom Dienstag eine Startelfveränderung vor: Embolo durfte für Pléa ran.
Da die Bayer-Akteure nicht so eine lange Regenerationsmöglichkeit hatten, galt bei ihnen ein großer Augenmerk auf die Belastungssteuerung. Fünfmal wechselte B04-Coach Peter Bosz gegenüber der Begegnung vom Donnerstag.

Die Statistik: 7

Bayer 04 überstand erstmals seit der Saison 2009/10 die ersten sieben Bundesligaspieltage ohne Niederlage. Damals blieb Leverkusen gar 24 Mal in Folge ungeschlagen, ehe es eine 2:3-Auswärtsniederlage gegen den 1. FC Nürnberg setzte.
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Quelle: Eurosport

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