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Wolfsburg schlägt Hoffenheim nach Elfmeterdrama
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Publiziert 08/11/2020 um 17:33 GMT+1 Uhr
Der VfL Wolfsburg ist mit einem turbulenten 2:1 (2:0) gegen die TSG Hoffenheim im siebten Bundesliga-Spiel weiter ungeschlagen geblieben. Das 1:0 erzielte Renato Steffen nach Eingriff des VAR (5.), ehe Wout Weghorst auf 2:0 erhöhte (26.). Nach einem verschossenen Foulelfmeter von Weghorst (84.) und dem Anschlusstreffer von Sargis Adamyan (89.), vergab Dabbur vom Punkt das Remis (90.+4).
Koen Casteels
Fotocredit: Imago
Drei Tage nach dem überzeugenden 5:0-Sieg in der Europa League gegen Slovan Liberec reisten die Hoffenheimer bei den in dieser Saison noch ungeschlagenen Wolfsburgern mit viel Rückenwind an.
Den besseren Start ins Spiel erwischte aber der VfL Wolfsburg. Bei einem Konter der Hausherren steckte Maximilian Philipp für Renato Steffen durch, der aus elf Metern flach in die rechte Ecke einschob (5.). Aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung ging die Fahne des Assistenten zunächst hoch. Der VAR prüfte im Anschluss aber gleich zwei Szenen: Ein mögliches Foulspiel im Strafraum an Dabbur vor dem Wolfsburger Konter sowie die Abseitsposition von Steffen. Nach mehr als zwei Minuten dann die Entscheidung: Kein Foul an Dabbur im Vorfeld, kein Abseits beim Pass von Philipp auf Steffen – und damit 1:0 für Wolfsburg (7.).
Ein fahriges Hoffenheim war im Vergleich zu Europa League kaum wiederzuerkennen und kassierte nach 26 Minuten den nächsten Gegentreffer. Nachdem zunächst Baumann noch stark gegen Steffen parieren konnte und Kevin Vogt den folgenden Nachschuss von Wout Weghorst für seinen geschlagenen Schlussmann kurz vor der Linie abwehrte, sprang der Ball erneut vor die Füße von Steffen. Der Schweizer legte dieses Mal auf Weghorst quer, der aus zehn Metern wuchtig auf 2:0 erhöhte (26.).
Die Gäste wachten offensiv erst spät im ersten Durchgang auf und kamen kurz vor der Pause dennoch zur großen Anschlusschance. Florian Grillitsch leitete herrlich mit dem Außenrist in den Lauf von Ishak Belfodil weiter, der aus zehn Metern knapp rechts verzog (40.).
Grillitsch war es auch, der die TSG mit zwei Kopfball-Halbchancen im zweiten Durchgang anmeldete (48./49.), das Wolfsburger Tor aber nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen konnte.
Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß wurde mit zunehmender Spieldauer immer aktiver vergab durch Christoph Baumgartner (64.), Sargis Adamyan (72.) und Dabbur (73.) aber weitere gute Möglichkeiten.
Weil Weghorst nach 84 Minuten einen Strafstoß knapp links unten am Kasten vorbeischob, schöpften die Gäste nochmal Hoffnung und kamen kurz darauf zum Anschlusstreffer. Weil John Anthony Brooks einen hohen Ball von Kevin Vogt fahrlässig unterlief, hatte Joker Adamyan aus kurzer Distanz leichtes Spiel und traf wuchtig zum 1:2 (87.).
Hoffenheim warf daraufhin in den letzten Minuten alles nach vorne und hatte in der Nachspielzeit tatsächlich noch die große Chance auf den Ausgleich. Nach einer Ecke von Sebastian Rudy flog der Ball an die zu hoch ausgestreckte Hand von Maximilian Arnold – unstrittiger Elfmeter! Dabbur übernahm die Verantwortung und scheiterte mit seinem Schuss auf die linke Ecke an VfL-Schlussmann Koen Casteels (90.+4).
Die Stimmen:
Renato Steffen (VfL Wolfsburg): "Es sind heute ein paar graue Haare dazugekommen. Wir hätten den Deckel früher mit 3:0 draufmachen sollen. So haben wir es unnötig spannend gemacht."
Das fiel auf: Wolfsburg nutzt TSG-Spielweise konsequent aus
Dass die Hoffenheimer unter Trainer Sebastian Hoeneß gerne hoch und mit viel Risiko verteidigen, ist bekannt. Im Spiel gegen Wolfsburg ging die Spielweise jedoch nicht auf, weil die Wölfe im Mittelfeld zu wenig unter Druck gesetzt wurden und so immer wieder ohne Druck den langen Ball hinter die Hoffenheimer Kette spielen konnten. Als bestes Beispiel dient das Tor zum 2:0, als die Gäste weit aufgerückt waren und keinen Zugriff mehr auf die VfL-Angreifer bekamen.
Die Statistik: 32
In dieser Spielzeit zeigten die Schiedsrichter in der Bundesliga bereits 29 Mal auf den Punkt, zweimal davon in dieser Partie. Bis zu diesem Spiel waren allerdings alle angetretenen Strafstöße drin. Nimmt man die vergangene Saison noch dazu, waren es insgesamt 32 Elfmeter, die in Folge verwandelt wurden. Eine längere Serie gab es in der Bundesliga noch nie. Doch dann trat Weghorst zum Strafstoß an und setzte den Ball neben den linken Pfosten. Nur wenige Minuten später tat es ihm Dabbur sogar gleich, indem er an Casteels scheiterte.
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Quelle: Eurosport
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