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FC Bayern kassiert gegen TSG Hoffenheim erste Saisonpleite

Patrick Blank

Update 27/09/2020 um 20:36 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern musste in der Bundesliga überraschend die erste Saisonpleite hinnehmen. Der Rekordmeister verlor am 2. Spieltag bei der TSG Hoffenheim 1:4 (1:2). Emir Bicakcic (16.) und Munas Dabbur (24.) brachten die Kraichgauer früh in Führung. Nachdem Joshua Kimmich (36.) zwischenzeitlich verkürzen konnte, sorgte Andre Kramaric mit einem Doppelpack für die Entscheidung (77./90.+2).

TSG Hoffenheim - FC Bayern

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

Hoffenheim war von Beginn an mit starker Defensive in der Partie, die Bayern wirkten nach dem Supercup am Donnerstag müde. Bereits in der 16. Minute kam die TSG nach einem Eckball und dem anschließend Kopfball durch Ermin Bicakcic zum 1:0. Nach einem Abschlag durch Oliver Baumann und einer Unkonzentriertheit von Benjamin Pavard, tauchte plötzlich Munas Dabbur frei vor Manuel Neuer auf und chippte den Ball sehenswert zum 2:0 ins Netz (24.).
Die Bayern agierten nach dem 0:2 mit Wut im Bauch und kamen nach einer schönen Einzelaktion durch Leroy Sané, bei der sich Bicakcic leider schwerer verletzte und einem gefühlvollem Abschluss von Joshua Kimmich in den rechten Winkel zum 1:2-Anschlusstreffer (36.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte nochmal Pech für die TSG. Ein Schuss von Andrej Kramaric konnte von Neuer noch an die Querlatte gelenkt werden (45.+1).
Auch nach der Pause hatte Hoffenheim gute Chancen, die Führung direkt auszubauen, doch Dabbur scheiterte zunächst an Neuer und wenig später an den eigenen Nerven (51.). Die Bayern kamen im zweiten Abschnitt erstmals durch Joshua Zirkzee zu einem guten Abschluss, doch auch TSG-Keeper Baumann kann wie sein Pendant auf der anderen Seite Abschlüsse an die Querlatte klären (57.).
Nach einigen Wechsel und schwindendem Spielfluss erhöhten die Bayern zunehmend den Druck und gingen immer mehr ins Risiko, was den Hoffenheimern in die Karten spielte. Erneut war es ein langer Ball von Baumann, der die Abwehr der Münchner überraschte, über drei weitere Stationen landete der Ball bei Kramaric im Sechzehner, der technisch anspruchsvoll das 3:1 erzielte (77.). Die Bayern fanden keine Antwort, im Gegenteil: Nach einem von Neuer verschuldeten Foulelfmeter erzielte Kramaric seinen zweiten Treffer, der Quadruple-Sieger deutlich mit 4:1 geschlagen (90.+1).

Die Stimmen zum Spiel:

Alexander Rosen (Sportdirektor 1899 Hoffenheim): "Ein überragender Nachmittag, auch die 6.000 Zuschauer haben heute Stimmung gemacht, als wären 30.000 da gewesen. Was für eine Geschichte, wenn man bedenkt, dass auch das letzte Spiel vor Zuschauern gegen Bayern war, dort sind wir noch untergegangen. Jedoch müssen wir betonen, dass die Bayern Reisestrapazen und 120 Minuten vom Supercup in den Beinen hatten. Man hat 90 Minuten gemerkt, dass wir gewinnen wollten. Was auch die Einwechselspieler heute beigetragen haben, war überragend."
Sebastian Hoeneß (Trainer 1899 Hoffenheim): "Es ist so gelaufen, wie wir uns es vorgestellt haben. Anfangs war die Dominanz der Bayern groß, mit der ersten Chance haben wir dann aber einen Brustlöser gehabt. Die Qualität der Mannschaft ist klar, vor allem nach Umschaltsituation zu Torchancen zu kommen. Die Mannschaft hat heute gezeigt, was sie kann. Die Tabelle bedeutet mir um ehrlich zu sein gar nichts. Für uns ist wichtig, dass wir heute die Freude rauslassen und wissen, dass wir richtig was drauf haben. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die Bayern am Donnerstag ein Spiel über 120 Minuten hatten. Dennoch war es eine tolle Leistung von uns."
Hansi Flick (Trainer FC Bayern München): "Ich muss ein Riesenkompliment an Hoffenheim aussprechen. Sie haben eine sehr starke Leistung gezeigt und waren sehr gut eingestellt. Wir hatten wenige Möglichkeiten. Ich schiebe das nicht alles auf die Müdigkeit. Wir haben zwar das Spiel in der ersten Hälfte bestimmt, aber konnten uns nicht so viele Chancen herausspielen. Ich kann meiner Mannschaft was Einsatz und Wille angeht, nichts vorwerfen. Wir waren nicht so konsequent wie sonst, aber haken dieses Spiel jetzt ab.“
Oliver Baumann: "Wir haben sehr wenig zugelassen, haben sehr gute Konter gefahren. Wir haben als Truppe und Gemeinschaft einen großen Kampf hingelegt. Deswegen haben wir gewonnen. Ich hatte die Gewissheit, dass wir gewinnen erst nach dem Elfmeter zum 4:1 in der Nachspielzeit. Man muss es durchziehen über 90 Minuten. Es war eine sehr gute Leistung. Wir sind von Anfang an gut ins Spiel gekommen. Ein großes Lob an die Mannschaft. Natürlich steigert so ein Sieg das Selbstvertrauen. Wir freuen uns, aber müssen auch auf dem Boden bleiben. Das war heute auch ein Sieg für Peter Hofmann und seine Familie. Ich hoffe, dass es Ermin gut geht und er nichts Schlimmes hat.“
Kevin Vogt: "Wir haben eine sehr guten Tag erwischt. Sowohl defensiv als auch offensiv. Man hat den Bayern angemerkt, dass sie die 120 Minuten vom Donnerstag in den Knochen hatten. Wir haben das aber auch richtig gut ausgenutzt. Bei uns war wichtig, was uns der Trainer mitgegeben hat, immer wieder mal den Rhythmus zu wechseln. Die Kunst war es, tief verteidigen zu müssen, aber nicht passiv zu werden, aber trotzdem aggressiv nach vorne bleibst. Es ist am Ende ein sehr, sehr schöner Tag. Wir hatten keinerlei Angst vor dem Gegner.“
Andrej Kramarić: "Es war ein perfektes Spiel. Das passiert nicht oft, die beste Mannschaft der Welt zu schlagen. Sicherlich waren die Bayern heute ein bisschen müde, aber wir haben die Chance genutzt und uns sehr gut vorbereitet, indem wir die ganze Woche hundertprozentig trainiert haben. Wir sind sehr glücklich über die tolle Vorstellung, die wir abgeliefert haben. Unser Trainer hat uns genau richtig eingestellt und wir waren total fokussiert auf das Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen die Besten der Welt mithalten können.“
Thomas Müller: "Die Hoffenheimer haben die Zweikämpfe sehr spritzig und agil geführt. Wir haben summa summarum verdient verloren.“
Manuel Neuer: "Wir suchen keine Ausreden, das erwartet uns in diesem Jahr. Das hat man öfter gemerkt, dass alle paar Tage ein Spiel ist. Wir wissen als Mannschaft, was uns erwartet und das müssen wir annehmen.“

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Unpräzise Münchner

Ob im Aufbau oder im schnellen Umschaltspiel, bei den Bayern waren heute einige ungewohnte Ungenauigkeiten zu beobachten. Aus einer solchen schlampigen Aktion durch Pavard fiel auch das zwischenzeitliche 2:0 der Hoffenheimer durch Dabbur. Hoffenheim wusste durch präzises und schnörkelloses Umschaltspiel jedoch auch perfekt die Schwäche der Münchner zu nutzen.

Die Statistik: 295

Erstmals nach 295 Tagen verlieren die Bayern wieder ein Spiel in der Bundesliga. Zuletzt siegte Gladbach am 7. Dezember 2019 mit 2:1 gegen die Münchner. Für Hansi Flick war es erst die dritte Niederlage als Bayern-Coach.
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(SID)
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