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FC Bayern: Leroy Sané noch schaumgebremst - Wann lässt Flick seinen Königstransfer von der Leine?

Marc Hlusiak

Update 28/11/2020 um 12:21 GMT+1 Uhr

Leroy Sané wechselte im Sommer als Königstransfer von Manchester City zum FC Bayern. Dass er bisher vornehmlich als Joker zum Einsatz kommt, ist verwunderlich, hat aber seine Gründe. Trainer Hansi Flick kritisiert den 24-Jährigen klar für sein Defensivverhalten, macht aber Hoffnungen auf schnelle Besserung. Die Zeit des deutschen Nationalspielers beim FC Bayern hat gerade erst begonnen.

Leroy Sané (FC Bayern) wird beim Spitzenspiel in Dortmund für Serge Gnabry eingewechselt

Fotocredit: Imago

27. November 2020. Die Bundesligasaison ist acht Spieltage alt, die Sonne in der Republik geht meist schon vor 17:00 Uhr unter, in den Innenstädten hängt längst die Weihnachtsbeleuchtung.
Das gesamtgesellschaftlich wie sportlich so besondere Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu und wird auf ewig in Erinnerung bleiben. Ganz sicher nicht deswegen, weil Leroy Sané noch auf seinen ersten Einsatz über die vollen 90 Minuten beim FC Bayern wartet.
Doch genau darum soll es in diesem Text gehen. Wie weit ist der deutsche Nationalspieler? Warum nutzt ihn Trainer Hansi Flick bislang vornehmlich als Joker - oder etwas direkter gefragt: Wann lassen Sie ihn endlich von der Leine, Herr Flick?
"Er ist 100 Prozent fit", bestätigte der 55-Jährige auf der Pressekonferenz am Freitag-Nachmittag vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am Samstag (ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport).
Doch wenn Hansi Flick über Sané spricht, folgt auf jedes schwärmerische Lob ein Aber. Die Effizienz seines Edeljokers sei "sehr gut", sagte der Trainer, "wenn er ins Spiel kommt, ist eine Steigerung der Dynamik da". Sane sei "immer für ein Tor gut, er hat enorme Qualität".

Leroy Sané beim FC Bayern: "Aber..."

Aber - Beispiel Salzburg am Mittwochabend. Nach seiner Einwechslung hatte Sané da zwar erneut getroffen. Doch der Münchner Königstransfer hatte wie mancher Kollege auch "einige unnötige Ballverluste", wie Flick kritisierte, und habe "dann im Eins-gegen-eins nicht ganz so nachgesetzt". Deshalb hallten immer mal Flicks "Leroy"-Rufe durch die fast leere Allianz Arena.
"Im Tennis sagt man: unforced error", meinte der Freund der gelben Filzkugel. Diese vom Gegner nicht einmal erzwungenen Patzer "müssen wir einfach verbessern", forderte er. Konkret heiße das: "Wir müssen in Ballbesitz besser sein, geduldiger spielen, mehr Druck auf den Ball bekommen." Außerdem sei die Abwehrarbeit "eine Teamleistung. In der Defensive muss jeder mitmachen!"
Also auch Flügelflitzer Sane.
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Leroy Sané steht vor einem Comeback beim FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Der durfte lediglich vier seiner bislang neun Pflichtspiele von Beginn an bestreiten und kam gerade in den wichtigen Spielen wie in Dortmund oder der Champions League nur von der Bank.
Flick berichtete, er habe mit dem 24-Jährigen über die taktischen Mängel gesprochen und dieser habe Besserung gelobt. Nach dem Kreuzbandriss und dem Rückschlag mit der Kapselverletzung im Oktober sei der Neuzugang wieder fit, aber “es ist klar, dass er Zeit braucht - und die bekommt er. Er arbeitet gut im Training, wir sind zufrieden.”

Coman und Gnabry in der Hierarchie noch vorn

Und daher gibt es für den FC Bayern auch überhaupt keinen Grund, bei Sané jetzt zu überpacen. Der ehemalige Schalker funktioniert ohnehin bestens als Waffe von der Bank. Vier seiner fünf Tore erzielte er als Joker. Die weiteren drei Scorerpunkte sammelte er bei seinem Startelf-Debüt in der Bundesliga (8:0 gegen Schalke 04 am 1. Spieltag), als ihm der Treffer zum zwischenzeitlichen 7:0 sowie zwei Vorlagen gelangen.
Seine direkten Konkurrenten, Kingsley Coman und Serge Gnabry, stehen in der Gunst des Trainers eben aktuell noch leicht vor dem Neuzugang, was vermutlich auch daran liegt, dass sie das Erfolgssystem FC Bayern schon deutlich länger verinnerlicht haben.
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Serge Gnabry (li.), Hansi Flick (mi.) und Kingsley Coman (re.) vom FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Sané weiß, dass er vor allem gegen den Ball noch besser werden muss, um Flick dazu zu bewegen, ihn über die kompletten 90 Minuten in großen Spielen zu bringen. "Er hat einige unnötige Ballverluste gehabt und dann nicht ganz so nachgesetzt. Es gibt auch Gründe dafür, über die wir gesprochen haben."
Das Wichtigste: Sané ist lernwillig und nimmt die Situation professionell und ohne großes Murren an. Seine Zeit wird kommen, da ist man sich beim FC Bayern ganz sicher. Es gibt ja auch nichts, was dagegen spricht.
(mit SID)
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