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FSV Mainz 05 - Hertha BSC: Berliner erkämpfen sich bei Comeback aus der Quarantäne einen Punkt

Tino Harth-Brinkmann

Update 03/05/2021 um 20:27 GMT+2 Uhr

Hertha BSC ist nach der zweiwöchigen Corona-Quarantäne mit einem Remis in den Liga-Alltag zurückgekehrt. Die Berliner holten im Nachholspiel am Montagabend bei den zuletzt starken Mainzern ein 1:1 (1:1). Lucas Tousart brachte die Hertha mit einem Kopfball in Führung (36.). Philipp Mwene glich nur vier Minuten später mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel für die 05er aus (40.).

Jean-Paul Boetius (r.) vom FSV Mainz 05 und der Berliner Lucas Tousart im Zweikampf

Fotocredit: Getty Images

Nach Ablauf der 14-tägigen Quarantäne und nur wenigen Trainingstagen ging es für Hertha BSC gegen den direkten Kellerkonkurrenten Mainz 05 gleich um viel. Durch die verpassten Spiele waren die Berliner auf Rang 17 zurückgefallen. Drei Punkte betrug der Rückstand auf Platz 16 vor dem Spiel, vier auf das rettende Ufer.
Nach ausgeglichenen Anfangsminuten übernahmen die formstarken Mainzer zusehends die Spielkontrolle und erspielten sich richtig gute Chancen. Doch Jean-Paul Boetius traf zunächst aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig (8.) und scheiterte kurz darauf an der Querlatte (9.). Und auch Adam Szalai ließ eine Großchance liegen, als er nach einem Doppelpass mit Leandro Barreiro frei vor Alexander Schwolow auftauchte. Doch der Hertha-Keeper fuhr im Fallen noch eine Hand aus und krallte sich den versuchten Heber (20.).
Die Berliner fanden nur selten den Weg nach vorne. Die beste Chance resultierte aus einem Standard, als Niklas Stark einen Kopfball am Tor vorbeiwuchtete (13.).
In der 35. Minute hatte Mainz viel Glück, dass der bereits gelbverwarnte Stefan Bell nach einem Tritt auf den Fuß von Matheus Cunha nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog. Doch der daraus resultierende Freistoß war auch ohne einen Platzverweis folgenschwer. Marton Dardai trat den Standard mit Zug zum Tor. Lucas Tousart erhielt zu viel Platz und konnte ungestört zur 1:0-Führung einköpfen.
Die Hausherren benötigten aber nicht viel Zeit, um sich zu schütteln. Philipp Mwene ließ seinen Gegenspieler an der Strafraumgrenze mit einem Haken aussteigen und schlenzte den Ball dann perfekt in den Winkel zum 1:1-Ausgleich (40.).
Nach der Pause benötigte die Partie eine Weile, um wieder den Unterhaltungswert der ersten Hälfte zu erreichen. Jeremiah St. Juste prüfte Schwolow mit einem Kopfball (60.). Auf der anderen Seite musste sich Robin Zentner nach einem Schlenzer von Cunha lang machen, um den Ball noch zur Ecke abzuwehren (65.). Abgesehen davon spielte sich zunächst viel im Mittelfeld ab, was auch daran lag, dass die Hertha ein paar Meter höher stand.
In der Schlussphase hatten die Gäste dann aber noch zwei gute Gelegenheiten. Nach einem Hackentrick des eingewechselten Nemanja Radonjic war plötzlich viel Platz da. Der in der Mitte freistehende Jhon Córdoba brauchte aber einen Moment zu lange bei der Ballannahme, sodass Moussa Niakhaté noch im letzten Moment dazwischen grätschen konnte (79.). Noch gefährlicher wurde es in der 83. Minute als der eingewechselte Krzysztof Piatek nach einem scharfen Darida-Pass von der Grundlinie aus drei Metern das Tor verfehlte.
Auf der anderen Seite hätte Niakhaté in der Nachspielzeit nach einer Ecke noch den Lucky Punch setzen können, sein Kopfball kam aber zu zentral auf Schwolow (90.+1).
So blieb es beim Remis, das sich die Berliner in der zweiten Hälfte auch mehr und mehr verdienten. Der Punktgewinn hilft den Berlinern, bei noch zwei verbleibenden Nachholspielen bis auf zwei Punkte an die Kölner und bis auf drei Punkte an Bielefeld und Bremen heranzurücken. Auch die Mainzer können mit nun 35 Punkten immer mehr in Richtung Klassenerhalt blicken.

Die Stimmen zum Spiel:

Adam Szalai (Mainz 05): "Ich bin eher enttäuscht, wenn ich die erste Halbzeit mit den drei Riesenmöglichkeiten sehe. Wir müssen eigentlich in Führung gehen. Dann sieht das Spiel ganz anders aus. Natürlich bin ich glücklich, dass wir nach dem 0:1 zurückgekommen sind. Die zweite Halbzeit war nicht so gut im Vergleich zu unseren letzten Spielen. Es sind immer noch drei Endspiele. Es ist erst geschafft, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist, abzusteigen. Es sind noch drei schwierige Aufgaben. Aber wenn man unsere letzten Spiele beobachtet hat, ist es eigentlich egal, welche Aufgaben wir vor uns haben."
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Beide Seiten hatten genug hundertprozentige Torchancen gehabt. Meine Mannschaft hätte das Spiel sogar gewinnen können. Es war ein hart erarbeiteter Punkt. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir sind für den Punkt hierhergekommen. Ich habe immer gesagt, ein Punkt ist wichtig, drei wären schöner. Wir nehmen das so mit."
Alexander Schwolow (Hertha BSC): "Man hat gesehen, dass wir von der Luft her keine Probleme hatten, auch bis zum Schluss Gas zu geben. Wir haben auch den Vorteil, dass wir einen relativ breiten Kader haben und auch bis zum Schluss noch die Jungs reinschmeißen konnten. Ich denke, es war ein guter Auftritt."
Sami Khedira (Hertha BSC): "Wir haben noch viele wichtige Spiele. Der Vorteil an unserem Kader ist, dass wir einen sehr guten und breiten Kader haben. Wir haben eine junge, eine entwicklungsfähige Mannschaft."

Das fiel auf: Berliner trotzen der Quarantäne-Pause

Seitdem die Berliner Hertha vor 23 Tagen ihr bisher letztes Pflichtspiel absolviert hatte und einige Tage später in Quarantäne geschickt wurde, wurde darüber spekuliert, wie sich das auf den restlichen Saisonverlauf auswirken könnte. Die Antwort kann auch nach dem ersten Spiel nicht klar gegeben werden. Spielerisch zeigten die Berliner über weite Strecken keine besonders ansprechende Leistung. Einige Mechanismen und Bewegungsabläufe stimmten noch nicht, was aber auch so zu erwarten war. Stattdessen konzentrierten sich die Berliner offensichtlich auf die Standardsituationen, bei denen sie mehrmals richtig gefährlich werden und so die fehlende Kreativität etwas kaschieren konnten. Und auch der Einsatz stimmte bei der Alten Dame. Mit 113,15 Kilometern liefen die Berliner nur etwa 100 Meter weniger als die Mainzer.

Der Tweet zum Spiel:

Zugegeben, es war ein wunderschönes Tor, das Philipp Mwene in der 40. Minute erzielte, als er den Ball unhaltbar im rechten Knick unterbrachte. Das regte den einen oder anderen Fan zu ganz besonderen Wortspielen an.

Die Statistik: 8

Mainz bleibt so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Im achten Spiel in Folge blieben die Nullfünfer nun ohne Niederlage. In der Rückrundentabelle liegen die Mainzer mit 28 Punkten auf Rang fünf, nur einen Punkt hinter den zweitplatzierten Leipzigern. Nach der Hinrunde mit sieben Punkten hätte das kaum einer für möglich gehalten.

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