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Kruse herausragend: Union Berlin überrollt Bielefeld

Eurosport
VonEurosport

Update 07/11/2020 um 23:25 GMT+1 Uhr

Union Berlin hat dank Max Kruse seine Erfolgsserie in der Bundesliga ausgebaut. Ex-Nationalspieler Kruse führte die Berliner zu Hause gegen den schwachen Aufsteiger Arminia Bielefeld zu einem völlig verdienten 5:0 (3:0)-Erfolg. An der Alten Försterei trafen Keita Endo (3.), Robert Andrich (13.), Sheraldo Becker (45.+ 2), Kruse (52., Foulelfmeter) und Cedric Teuchert (89.) für die Hausherren.

Union Berlin

Fotocredit: Getty Images

Union Berlin war von der ersten Minute an die spielbestimmende Mannschaft. Bielefeld hatte große Probleme mit der Dynamik der Gastgeber. Schon in der 3. Minute schickte Max Kruse mit einem starken Steilpass Sheraldo Becker auf der rechten Seite, der im Strafraum auf Keita Endo querlegte. Der Japaner musste nur noch einschieben. Bis der Treffer aber wirklich zählte dauerte es ein wenig: Das Schiedsrichter-Team hatte auf Abseits entschieden, der VAR nahm diesen Entschluss zurück.
Bis zum zweiten Tor dauerte es nur zehn Minuten. Kruse, der überall im Offensivspiel zu sehen war, passte von der linken Seite scharf in die Mitte, dort nahm Robert Andrich den Ball direkt und vollendete mit einem kräftigen Schuss links oben in die Maschen (13.). Zuvor hatte Fabian Klos die erste Chance für Bielefeld, aus spitzem Winkel schoss er aber deutlich über die Latte. Auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Endo für Akaki Gogia tat dem Spiel der Berliner keinen Abbruch, Union war in fast allen Situationen schneller und spritziger.
In der Nachspielzeit steckte Kruse auf Becker im Strafraum durch. Einen recht harmlosen Schuss aus spitzem Winkel ins flache, rechte Eck konnte Bielefelds Keeper Stefan Ortega Moreno aber nicht halten. Ziemlich schnell nach Wiederanpfiff entschied Union die Partie dann endgültig. Gogia zog mit einem schnellen Antritt an Bielefelds Amos Pieper vorbei, der Verteidiger konnte sich nur mit einem Foul behelfen. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Kruse sicher (52.).
Danach konzentrierte sich Bielefeld auf die Verteidigung, um nicht eine noch höhere Niederlage zu kassieren. Auch Union nahm spürbar das Tempo raus, hin und wieder ließen die Gastgeber ihre spielerische Überlegenheit aufblitzen. Vor allem Kruse blieb engagiert.
Während die Bielefelder keine einzige gefährliche Torraumszene in der zweiten Halbzeit hatten, erhöhte Cedric Teuchert in der Nachspielzeit auf 5:0. Union fuhr noch einmal einen sehenswerten Konter, Gogia chippte aus vollem Lauf den Ball gefühlvoll in den Strafraum, Teuchert vollendete mit einem trockenen Schuss in die linke untere Ecke.

DIE STIMMEN:

Urs Fischer (Trainer Union Berlin) über höhere Ziele als den Klassenerhalt: "Das glaube ich nicht. Da sind wir klar im Kopf, wir haben eine Zielsetzung, die noch lange nicht erreicht ist."
Christopher Trimmel (Union Berlin): "Wir haben über 90 Minuten heute sehr viel richtig gemacht. Wir waren immer kompakt, haben die Angriffe gut zu Ende gespielt. Ich glaube wir haben bisher in dieser Bundesligasaison immer sehr gute Spiele gezeigt. Das ist eine sehr gute Entwicklung. Max Kruse ist ein sehr positiver Typ und es macht viel Spaß mit ihm. Er tut uns als Neuzugang gut, Integration ist eine Stärke von uns."
Robert Andrich (Union Berlin): "Es hat sehr viel zusammengepasst heute. Wir haben von Anfang an das Spiel beherrscht, waren sehr konzentriert, haben uns nicht locken lassen und mit dem Ball gute Sachen gemacht. Das war ein überragender Sieg mit einer richtig geilen Leistung. Das Tor zum 1:0 hat uns in die Karten gespielt, aber auch danach haben wir sehr gut gespielt. Ich verstehe mich fußballerisch sehr gut mit Max Kruse."
Fabian Klos (Arminia Bielefeld): "Es ist heute im Spiel alles schiefgegangen. In den ersten 15 Minuten hat nichts gepasst und in den Minuten danach auch nicht. Das war eine Katastrophe von Sekunde eins bis zur letzten Sekunde. Das wird länger wehtun, aber vielleicht hilft uns das. Wir sollten die kommenden zwei Wochen bis zum nächsten Spiel nutzen, um die Dinge richtig anzusprechen. Die Situation ist uns bewusst und lässt uns auch nicht kalt. Vielleicht können wir die Länderspielpause nutzen, um einen Cut zu machen. Die Art und Weise heute geht so nicht."
Uwe Neuhaus (Trainer Arminia Bielefeld): "Verlieren kann man, aber die Art und Weise muss passen. Das war von der ersten Sekunde an nicht der Fall. Wir konnten Union in keinster Weise fordern. Mit dem 3:0 war endgültig der Stecker raus."

DER TWEET ZUM SPIEL:

DAS FIEL AUF: Bärenstarke Leistung von Max Kruse

Der Aktionsradius von Union Berlins Offensivstar Max Kruse war beeindruckend. Der 32-Jährige spulte ein extrem großes Laufpensum ab, sorgte für die kreativen Ideen und war, so lange er auf dem Platz stand, an allen Treffern seiner Mannschaft beteiligt. Beim Führungstreffer erzielte er den vorletzten Pass, die Tore zum 2:0 und zum 3:0 bereitete er mit starken Pässen direkt vor. Und den Treffer zum 4:0 erzielte er selbst per Elfmeter.
Doch trotz der souveränen Führung ließ Kruse nicht nach. Bezeichnend die Situation in der 59. Spielminute: Bielefelds Mike van der Hoorn ging rustikal in den Zweikampf, wofür er später die Gelbe Karte sah. Doch weil der Ball bei Union bleib, rappelte Kruse sich auf und sprintete Richtung Tor der Bielefelder. Kruse war Dreh- und Angelpunkt im Angriffsspiel der Berliner.

DIE STATISTIK: 16

16-mal trat Max Kruse in der Fußball-Bundesliga zu einem Elfmeter an, 16-mal verwandelte er diesen Strafstoß auch. Durch das Tor zum 4:0 gegen Arminia Bielefeld stellte der 32-Jährige den Rekord von Hans-Joachim Abel ein, dem diese Marke in den 1970er und 1980er Jahren ebenfalls gelang.
Bezeichnend auch, wie Kruse diesen Uralt-Rekord einstellte: Kurzer Anlauf, Bielefelds Keeper Stefan Ortega Moreno in die falsche Ecke geschickt – und den Ball ganz souverän in die linke untere Ecke geschoben. Kruse braucht noch einen Treffer vom Elfmeterpunkt, dann ist er der alleinige Rekordhalter was Strafstoß-Tore in Serie ohne Fehlversuch betrifft. Man kann davon ausgehen, dass Kruse diese Rekordmarke sehr gerne mitnehmen würde.
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