Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

1. FC Köln gewinnt Derby bei Borussia Mönchengladbach deutlich - schon nach Halbzeit eins war alles klar

Celine Jäntsch

Update 17/04/2022 um 00:34 GMT+2 Uhr

Der 1. FC Köln hat das rheinische Derby am 30. Bundesliga-Spieltag bei Borussia Mönchengladbach überraschend klar 3:1 (3:0) gewonnen und damit die Hoffnung auf einen Europapokalplatz genährt. Anthony Modeste (5.), Florian Kainz (20.) und Dejan Ljubicic (34.) trafen für den FC. Breel Embolo gelang das 1:3 (85.). Schon das Hinspiel hatten die Kölner 4:1 gewonnen. 2021 siegte der FC 2:1 in Gladbach.

Anthony Modeste jubelt - Borussia Mönchengladbach vs. 1. FC Köln

Fotocredit: Getty Images

Im 94. Rheinderby erwischte der 1. FC Köln einen Traumstart. Mark Uth sah links Florian Kainz, dessen flache Hereingabe im Zentrum bei Anthony Modeste landete. Der Franzose löste sich von Gegenspieler Jordan Beyer und traf aus sieben Metern ins rechte Eck zum 1:0 (5.).
Gladbach musste sich von diesem Schock erst einmal erholen. Ein Schuss von Breel Embolo aus 16 Metern Torentfernung war noch die gefährlichste Torannäherung der Hausherren (15.).
In der Defensive erlaubten sich die Hausherren dafür immer wieder haarsträubende Aussetzer. So war es ein Fehlpass von Alassane Pléa, der den zweiten Kölner Treffer einleitete. Köln spielte in der Folge mit Salih Özcan und Dejan Ljubicic nach vorne. Schließlich landete der Ball rechts im Strafraum bei Uth. Dessen Hereingabe verwandelte Kainz schließlich aus sechs Metern zum 2:0 (20.).
Nun mussten die Hausherren reagieren und kamen durch Jonas Hofmann zu ihrer ersten sehr guten Torchance. Nach Steckpass von Embolo legte der deutsche Nationalspieler den Ball zwar an Marvin Schwäbe, allerdings auch ganz knapp am linken Torpfosten vorbei (28.).
Für Tore sorgten aber weiter nur die Kölner. Nach einem Zweikampf mit Kainz blieb Matthias Ginter auf Höhe der Mittellinie liegen, einmal mehr war der Effzeh mental schneller und spielte in Person von Uth von der linken Seite auf den im Zentrum völlig freistehenden Ljubicic. Der schloss aus 15 Metern überlegt ins linke untere Eck ab - 3:0 (34.).
Im zweiten Durchgang kontrollierte Köln die Partie. Gladbach war zwar bemüht, kam aber nicht wirklich in gefährliche Abschlusspositionen. Die beste Möglichkeit hatte Hofmann nach Zuspiel von Embolo, aber ähnlich wie im ersten Durchgang drehte sich die Kugel knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus (60.).
Besonders bitter war der Auftritt von Einwechselspieler László Bénes, der nach gerade einmal vier Minuten verletzt wieder ausgewechselt werden musste. Für ihn kam in der 75. Minute Lars Stindl ins Spiel.
So plätscherte die Partie bis in die Schlussphase vor sich hin - bis die Borussia wie aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielte. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte setzte sich Embolo im Sechzehner stark gegen Luca Kilian durch und traf aus fünf Metern ins rechte Eck (85.).
Viel mehr als Ergebniskosmetik war das allerdings nicht. So gewann der 1. FC Köln auch das zweite Rheinderby in dieser Saison, während Gladbach diese Saison wohl einfach abhaken muss.

Die Stimmen:

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "So oft ist uns das noch nicht passiert, dass du beide Derbys gewinnst. Und dann darfst du als Trainer auch mal in die Kurve gehen. Ich genieße jetzt gleich die Kabine mit den Jungs. Die erste Halbzeit war sehr gut gespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir dann eher abgesichert. Das hat mir nicht so gut gefallen. Vielleicht hatten die Jungs auch Respekt vor der eigenen Courage."
Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Ich finde trotzdem, dass wir am Anfang gut reingekommen sind bis zum ersten Torschuss von Köln. Man muss sich einfach heute auch bei den Fans für die Leistung heute entschuldigen. Wir wollten den Gegner unter Druck setzen, das ist uns in keiner Phase gelungen, deshalb ist es heute einfach nur bitter für uns. Wir hätten heute so viel gut machen können, aber haben es einfach nicht geschafft, den Schwung mitzunehmen. Es ist unerklärlich, weil wir es in den letzten Spielen auch besser gemacht haben. Für heute gibt es kein Argument. Da muss man sich einfach klar entschuldigen."
Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach): "Natürlich tut es weh, aber es gehört dazu. Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen. Ich habe in der Kabine gespürt: Hier brennt es richtig heute. Auch auf dem Platz hat es sich so angefühlt. Aber dann bekommen wir Gegentore, bei denen wir uns überhaupt nicht wehren. Das tut weh. Wir haben vieles angesprochen in der Kabine, aber wir haben es nicht umgesetzt bekommen. Wir sagen es immer wieder: Wir müssen auf dem Platz da sein. Und das haben wir über die gesamte Saison nicht so richtig umgesetzt bekommen."
Florian Kainz (1. FC Köln): "Ich glaube, das macht unser Spiel schon die ganze Saison aus, dass wir gut über die Flügel kommen und uns da durch kombinieren. Das trainieren wir die ganze Woche und wenn dann solche Spielzüge aufgehen, freut man sich um so mehr. Natürlich freue ich mich, dass ich das Tor gemacht habe, aber wir haben uns alle riesig auf das Spiel gefreut und um so mehr freue ich mich über diesen Sieg."

Der Tweet zum Spiel:

Die, die bis zum Schluss geblieben sind, waren nicht unbedingt bester Laune.

Das fiel auf: Gladbachs körperloser Auftritt

Der Auftritt von Borussia Mönchengladbach mutete beinahe merkwürdig an. Zwar sind Leistungsschwankungen in dieser Saison durchaus an der Tagesordnung bei der Elf von Adi Hütter. Nach zuletzt aufsteigender Form und drei Siegen aus vier Bundesligaspielen hätte man aber auch im Rheinderby mit einer anderen Leistung rechnen können. So aber legte die Mannschaft einen merkwürdig körperlosen Auftritt hin. Viel zu oft waren die Gladbacher Spieler zu weit weg von ihren Gegenspielern, oder spielten Fehlpässe, die zu guten Möglichkeiten für den Gegner führten. Bezeichnend dafür war die Szene vor dem 1:0, in der Jonas Hector den Ball durch die gesamte Gladbacher Hälfte treiben konnte, ehe er den entscheidenden Pass in die Spitze spielte. Angegriffen wurde der Kapitän des "Effzeh" dabei nicht.

Die Statistik: 32

Zum ersten Mal seit der Saison 1989/90 (2:0, 3:0) - also seit 32 Jahren - gewann der 1. FC Köln wieder beide Rheinderbys in einer Saison.
picture

Nagelsmann: Lewandowski und Barcelona "eine Ente"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung