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Borussia Mönchengladbach verliert gegen Eintracht Frankfurt - vierte Niederlage in Serie

Florian Luber

Update 15/12/2021 um 21:26 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach schlittert in der Bundesliga tiefer in die Krise. Am 16. Spieltag verloren die Fohlen 2:3 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt - die vierte Niederlage in Serie. Florian Neuhaus brachte Gladbach in Front (6.), Frankfurt drehte jedoch durch Rafael Borré (45.+1) und Jesper Lindström (50.) das Spiel. Das 2:2 durch Ramy Bensebaini (54./FE) konterte Daichi Kamada (56.) umgehend.

Denis Zakaria (l.) gegen Rafal Borré - Borussia Mönchengladbach vs. Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

Borussia Mönchengladbach hatte zu Beginn etwas mehr Spielanteile und nutzte direkt die erste Chance, um in Führung zu gehen. Nach einer Flanke von Lucas Netz legte Joe Scally mit dem Kopf für Florian Neuhaus ab, der Volley ins linke Eck traf (6.).
Wenn bei Frankfurt etwas in der Anfangsphase ging, dann durch Flanken von dem linken Flügel. Die gefährlichste Chance hatte Jesper Lindström, nachdem sich Denis Zakaria verschätzt hatte, doch der Däne verfehlte das Tor klar (14.).
Gladbach war in dieser Phase nicht unbedingt die bessere, aber gefährlichere Mannschaft. Nach Vorarbeit von Breel Embolo tauchte Scally frei vor Kevin Trapp auf, doch der junge Außenverteidiger scheiterte am Schlussmann und stand zudem noch im Abseits (17.). Nach einer guten Spielverlagerung kam Alessane Pléa rechts im Sechzehner zum Abschluss, doch erneut blieb Trapp der Sieger (25.).
Von den Frankfurtern kam lange nichts, doch quasi mit dem Pausenpfiff glichen die Gäste aus. Zakaria verlor links vor dem Sechzehner den Ball und leitete den Gegentreffer so ein. Lindström tauchte rechts im Strafraum auf und bediente Rafael Borré in der Mitte, der souverän einschob (45.).
Die zweite Hälfte begann turbulent. Evan Ndicka legte auf Lindström, der aus elf Metern einschoss (50.). Die Gladbacher antworteten direkt: Kouadio Koné holte gegen Danny da Costa einen Elfmeter raus, den Ramy Bensebaini zum erneuten Ausgleich verwandelte (54.).
Doch die Frankfurter hatten eine direkte Antwort parat: Borré spielte Daichi Kamada mit einem starken Doppelpass an der Mittellinie frei und der Japaner marschierte bis in den gegnerischen Sechzehner und behielt gegen Yann Sommer die Nerven (56.).
Es folgte die stärkste Phase der Gäste. Zunächst versuchte es Lindström aus knapp 20 Metern, doch er schlenzte die Kugel knapp links vorbei (58.). Nach einer starken Balleroberung von Sebastian Rode tauchte Lindström gefährlich im Sechzehner auf, traf allerdings nur den rechten Pfosten (59.). Danach spielte Rode erneut den Dänen im Sechzehner frei, der dieses Mal an Zakaria hängen blieb (60.).
Die Eintracht schwächte sich in der Folge selbst, was die Gladbacher noch einmal ins Spiel kommen ließ. Tuta holte sich gegen Marcus Thuram eine unnötige zweite Gelbe Karte ab (70.).
In den letzten zehn Minuten hatten dann die Fohlen Großchancen fast im Minutentakt. Nach einer Flanke von Patrick Herrmann scheiterte Christoph Kramer per Kopf an Trapp (80.). Nur zwei Minuten später hielt Trapp gegen Matthias Ginter. Der Innenverteidiger versuchte es kurz darauf noch einmal mit einem Distanzschuss, doch der starke Keeper der Eintracht lenkte auch diesen Versuch über die Latte (89.).
In der Nachspielzeit scheiterte Herrmann mit seinem Volleyschuss ebenfalls an Trapp, der den Sieg der Eintracht festhielt (90.+4).
Gladbach braucht nun zum Hinrundenabschluss dringend Punkte in Hoffenheim, will man nicht mit Kontakt zur Abstiegszone in die Weihnachtspause gehen. Die Eintracht hat dagegen durch den zweiten Sieg in Folge Tuchfühlung zu den Europapokal-Plätzen aufgenommen.

Die Stimmen zum Spiel:

Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war eine unverdiente Niederlage. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die in der ersten Halbzeit mindestens 2:0 führen muss - und dann bringen wir uns selbst in Bedrängnis. Nach dem 2:2 darf es dann nicht sein, dass wir postwendend das 2:3 bekommen. Am Ende haben wir leidenschaftlich gekämpft. Die Frankfurter dürfen sich auch bei Kevin Trapp bedanken."
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan, richtig ins Spiel zu kommen. Erst mit der Aktion kurz vor der Halbzeit sind wir zurück ins Spiel gekommen. Bei Gladbach hat das 1:1 Spuren hinterlassen. Am Ende haben wir mit großem Herz den Sieg verteidigt."
Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben gut angefangen und verdient geführt, kriegen dann in der letzten Aktion in der ersten Halbzeit ein Gegentor, was natürlich sehr ärgerlich ist. Mit der ersten Aktion der zweiten Halbzeit lagen wir dann hinten. Das hat das Spiel schon auf den Kopf gestellt. Wir haben dann alles versucht, auch in Überzahl, da hatten wir die ein oder andere Chance, aber letztlich passt es gerade zu unserer Situation, dass wir da nichts draus gemacht haben."
Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach): "Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Wir hatten drei Trainingstage, an denen wir wieder Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. Wir haben wieder lösungsorientiert gespielt, haben probiert, Räume zu bespielen, die wir finden müssen. Das war sicherlich in der ersten Halbzeit ein richtiger Schritt. Die zweite Halbzeit war wieder unfassbar wild."
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Hinten raus war es verdient glücklich. Wir haben aber auch dafür gefightet und viel dafür getan, dass wir das Spiel gewinnen. Wir haben auch ein gutes Spiel gemacht. Klar, Gladbach hat seine Stärken, aber man merkt, dass sie verunsichert sind. Wir haben momentan einen Lauf und die Mentalität zurückzuschlagen. Für uns war wichtig, dass wir unseren Trend weiter fortführen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Anfällige Fohlen

Nach starken 45 Minuten besiegten sich die Gladbacher quasi selbst. Mit Zakarias Fehlpass führte erneut ein krasser individueller Fehler zu einem Gegentor (45.+1). Nach dem 2:2 hebelte die Eintracht die komplette Defensive der Fohlen mit einem einzigen Doppelpass an der Mittellinie aus und erzielte das Siegtor. Die Borussia geht so schweren Zeiten entgegen.

Die Statistik: 4

Die Gladbacher stehen nun bei vier Bundesliga-Niederlagen in Folge. Das ist die bislang längste Niederlagenserie unter Adi Hütter. Dabei haben die Fohlen 17 Gegentreffer kassiert, was ein Schnitt von 4,25 Gegentoren pro Spiel ist.
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