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Eintracht Frankfurt drückt VfB Stuttgart tiefer in den Sumpf

Jan Niestegge

Update 05/02/2022 um 18:04 GMT+1 Uhr

Eintracht Frankfurt hat mit einer zielstrebigen Vorstellung ein 3:2 (1:1) beim VfB Stuttgart eingefahren. Die Tore für die Gäste erzielten Evan N'Dicka (7.) und Ajdin Hrustic (47., 77.), während für die Schwaben Waldemar Anton (42.) und Sasa Kalajdzic (70.). Frankfurt war insgesamt aktiver und gefährlicher. Stuttgart wartet seit sechs Partien auf einen Sieg und bleibt Vorletzter.

Ein enttäuschter Konstaninos Mavropanos verlässt den Rasen von Stuttgart

Fotocredit: Getty Images

Nach einem sechstägigen Trainingslager in Marbella (Spanien), wollte der VfB Stuttgart nach der Bundesligapause mit frischen Kräften in den Wettbewerb zurückkehren und wichtige Punkte im Abstiegskampf einfahren. "Wir sind Feuer und Flamme", versicherte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo vor der Partie.
Es waren allerdings die Frankfurter – die unter anderem verletzungsbedingt auf Daichi Kamada und Ragnar Ache verzichten mussten – die die Partie von Beginn an unter Kontrolle hatten. Im Spiel mit und gegen den Ball war die Eintracht deutlich fokussierter und agiler, setzte den Stuttgartern immer wieder tief in der eigenen Hälfte zu.
Der frühe 1:0-Führungstreffer für die Gäste war die logische Konsequenz. Jesper Lindström brachte einen Eckball von der linken Seite gefährlich auf den ersten Pfosten, der VfB Stuttgart verteidigte inkonsequent und so brachte Evan N'Dicka den Ball mit der Hacke im langen Eck unter.
Die Frankfurter blieben das bessere Team, ließen die Hausherren überhaupt nicht ins Spiel kommen, doch verpassten es den zweiten Treffer nachzulegen. Stuttgart besserte sich ab der 30. Minute und erzielte kurz vor der Pause den Ausgleichstreffer. Nach einer Freistoßhereingabe des auffälligen Chris Führich, kam Waldemar Anton im Zentrum zum Abschluss und brachte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie (43.).
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VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

Eintracht-Trainer Oliver Glasner reagierte zu Beginn des zweiten Durchgangs und bewies mit der Einwechslung von Ajdin Hrustic ein goldenes Händchen. Nur Minuten nach seiner Einwechslung traf der Offensivmann wunderschön zur erneuten Führung. Christopher Lenz brachte einen Eckball von der rechten Seite an die Strafraumgrenze auf Hrustic, der die Kugel sehenswert volley nahm und aus 16 Metern ins linke Eck traf.
Die Gäste blieben die bessere Mannschaft, hatten die Partie unter Kontrolle und erspielten sich weitere Torchancen, doch legten wieder nicht nach. So hatten die Stuttgarter erneut die Chance, zurück ins Spiel zu kommen und nutzten ihre Gelegenheit konsequent. Borna Sosa flankte von der linken Seite in die Mitte, Saša Kalajdžic kam aus kurzer Distanz zum Kopfball und verwandelte zum erneuten Ausgleich (70.).
Eintracht Frankfurt bewies Moral, ließ sich vom abermaligen Ausgleichstreffer nicht aus dem Konzept bringen und ging nur sieben Minuten später das dritte Mal in Führung. Stuttgart verteidigte inkonsequent im eigenen Strafraum, der eingewechselte Jens Petter Hauge legt die Kugel zurück auf Hrustic, der aus 16 Metern abzog. Konstantinos Mavropanos fälschte den Ball unglücklich ab, so flog dieser zum 2:3-Endstand ins Tor.

Die Stimmen zum Spiel:

Ajdin Hrustic (Eintracht Frankfurt): "Wir haben 100 Prozent gegeben und wir haben es nicht leicht gehabt seit Januar. Wir haben Gas gegeben und ich denke, es ist verdient für uns. Zwei Tore nehme ich gerne. Ich habe alles gegeben für die Mannschaft und wir sind alle glücklich."
Sven Mislintat (Sportdirektor VfB Stuttgart): "Es ist hart zu nehmen, das Spiel. Wir haben extrem viel zugelassen - direkt in den ersten zehn, fünfzehn Minuten und bringen uns auch mit zwei Standardsituationen ins Hintertreffen, was zu noch weiterer Verunsicherung führt. Hat uns nicht gefallen, was wir da gesehen haben. Alles in allem ist es nicht aufgeräumt genug gewesen. Das darf uns so nicht passieren."

Der Tweet zum Spiel:

Erster Dreier nach zuletzt drei sieglosen Partien.

Das fiel auf: Mit Potenzial auf dem Scheideweg

Erfahrung schlägt Talent. Dieser Leitsatz, den der VfB Stuttgart nachhaltig zu umgehen versucht, ist in dieser Saison akuter als sich die Schwaben hätten vorstellen können und mögen. Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat hat die Taktik des Talenterwerbs und der Talententwicklung gewählt – vergleichbar mit den Wegen von Borussia Dortmund – und es auch geschafft, die Kaderplätze mit hochgehandelten Talenten zu füllen (Durchschnittsalter: 22,4 Jahre).
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VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

Mislintat ist sich dabei sehr wohl bewusst, dass die Arbeit mit Talenten auch eine gewisse Leistungsinkonstanz bedeutet, doch verzichtete darauf, Profis mit viel Erfahrung zu installieren. Er setzte zwar den Klassenerhalt zum Ziel, doch dass die Stuttgarter Realität nun tatsächlich tiefer Abstiegskampf heißt, verwundert und beschäftigt Mislintat und die VfB-Funktionäre gleichermaßen.

Die Statistik: 518

518 Minuten wartete der VfB Stuttgart auf einen eigenen Bundesligatreffer und stellte damit einen vereinsinternen Negativrekord auf. Zuletzt trafen die Schwaben gegen den VfL Wolfsburg (15. Spoieltag). Mit seinem Debüttreffer erlöste Abwehrspieler Anton seine Mannschaft schließlich.
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Max Eberl tritt zurück: Seine erfolgreiche Fohlen-Zeit in Bildern

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