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Eintracht Frankfurt gewinnt souverän in Berlin und schießt Hertha BSC auf den Relegationsplatz

Marc-Philipp Kuhl

Update 05/03/2022 um 18:31 GMT+1 Uhr

Eintracht Frankfurt gewinnt am 25. Bundesliga-Spieltag bei Hertha BSC souverän mit 4:1 (1:0) und schießt die Berliner immer tiefer in den Abstiegskampf. Ansgar Knauff (17.), Tuta (48.), Jesper Lindström (56.) und Raffael Borré (63.) erzielen die Tore für die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner, für Hertha trifft Davie Selke (61.). Die Berliner stürzen in der Tabelle auf den Relegationsplatz.

Eintracht Frankfurt gewinnt bei Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Die Gäste vom Main erwischten den deutlich besseren Start in die Partie. Die Alte Dame leistete sich hingegen viele leichte Fehler im Spielaufbau und brachte sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten.
Nach einer Viertelstunde und einem Ballverlust von Dedryck Boyata landete die Kugel bei Rafael Borré. Dieser schickte Jesper Lindström auf die Reise gen Strafraum. Schwolow-Vertreter Lotka stürmte aber rechtzeitig aus dem Kasten und vereitelte damit die Chance der SGE (15.).
Nur zwei Minuten später machte Ansgar Knauff es dann besser. Filip Kostić schirmte den Ball auf links stark gegen zwei Berliner ab und flankte in die Mitte. Der Ball erreichte Knauff halbrechts im Strafraum der Hertha. Der Frankfurter stieg am höchsten und köpfte aus acht Metern die Kugel ins Tor (17.).
Bis zur Pause hatten die Adler vom Main weitere gute Tormöglichkeiten, zeigten sich im Abschluss aber zu inkonsequent. Mit 1:0 sollte es in die Kabinen gehen.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff wurden sämtliche Berliner Pläne aus der Halbzeit über den Haufen geworfen. Die Hausherren konnten nach einer Frankfurter Ecke zunächst klären, allerdings nicht klar genug. Die Gäste blieben in Ballbesitz, setzten sich über rechts in Form von Knauff viel zu leicht durch.
Dessen Flanke erreichte Evan N'Dicka im Sechzehnmeterraum, der verlängerte am zweiten Pfosten zu Tuta, der die Kugel aus kurzer Distanz zum 2:0 in die Maschen hämmerte (48.).
Zehn Minuten später kam es noch dicker für die Gastgeber. Es genügte ein langer Frankfurter Ball aus der eigenen Hälfte, um die gesamte Hertha-Defensive zu verwirren. Lotka stürmte überhastet aus seinem Kasten, um Borré den Ball vom Fuß zu stochern. Der verunglückte Klärungsversuch landete jedoch bei Lindström, der mit viel Finesse den Ball aus über 30 Metern ins verwaiste Tor befördern konnte (56.).
Die Alte Dame wechselte nun dreifach und kam auch in der 61. Minute durch den frisch eingewechselten Davie Selke zum 1:3 nach einem schönen Volley-Abschluss aus 16 Metern. Nur 75 Sekunden später stellten die Gäste allerdings den alten Abstand wieder her.
Wieder waren die Herthaner zu unsortiert in der Defensive und gewährten Daichi Kamada zu viel Raum. Dieser hatte am Strafraumrand das Auge für den besser postierten Borré. Der Stürmer der Adler wackelte Boyata im Eins-gegen-Eins-Duell aus und setzte die Kugel dann aus 14 Metern flach in die linke untere Torecke (63.).
In der Schlussviertelstunde taute die Hertha-Offensive dann ein wenig auf und spielte befreiter nach vorne. Die Bemühungen blieben jedoch vergeblich, die Frankfurter Eintracht brachte den verdienten Auswärtssieg sicher ins Ziel.

Die Stimmen zum Spiel:

Tayfun Korkut (Trainer Hertha BSC): "Wir haben wenig davon umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die zwei Gegentore nach der Halbzeit waren der Knackpunkt. Uns ist heute wenig gelungen. Wir müssen jetzt die Köpfe hochkriegen. Das war heute ein richtiger Dämpfer."
Davie Selke (Hertha BSC): "In der Situation, in der wir uns gerade befinden, wenn wir 1:4 verlieren, müssen wir uns auch den Fans stellen. Dass wir kämpfen sollen, wissen wir selber. Das müssen wir nur auf dem Platz hinbekommen. Haben wir aber nicht, dann dürfen sie auch mal Dampf ablassen. Wir sind auch sauer und angepisst. Es geht nicht, dass wir nach dem 1:3 direkt wieder ein Tor kassieren. Und jetzt - da muss ich eine Floskel raushauen - müssen wir uns sammeln, aufs nächste Spiel gehen und schauen, dass wir schleunigst Punkte holen."
Marc Kempf (Hertha BSC): "Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Mich fasst die Situation an. Jeder weiß, dass es als Mannschaft zwei Ticken zu wenig war. Wir müssen begreifen, dass wir im Abstiegskampf sind. Wir waren zu lange Statisten, die zugeschaut haben, dabei müssen wir brennen und alles für drei Punkte geben. Jeder kann Fehler machen, das ist menschlich, aber die Frage ist, wie wir die als Mannschaft kompensieren. Das gelingt uns aktuell nicht.“
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr zufrieden. Wir waren von Beginn an sehr gut im Spiel. Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte nur versäumt, das zweite oder dritte Tor zu machen. Mir ist generell wichtig, wie wir auftreten. Natürlich waren die letzten Spiele für uns sehr enttäuschend. Wir sind aber unseren Weg weitergegangen. Das war heute die richtige Antwort darauf. Diese Partie hilft jetzt vor dem Sevilla-Spiel. Selbstvertrauen kann man mit nichts ersetzen. Wir freuen uns sehr auf das Spiel in Spanien. Für uns ist jetzt die Crunchtime eingeläutet."
Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt): "Ich denke, wir sind alle super drauf jetzt und freuen uns, dass wir uns für unsere harte Arbeit heute belohnt haben. Endlich können wir mal wieder drei Punkte mitnehmen. Wir sind glücklich, dass wir gut nach vorne gespielt, unsere Chancen auch mal zum Abschluss gebracht und vier Tore erzielt haben. Diesen Schwung wollen wir jetzt mitnehmen in die nächsten Wochen.“

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Hertha BSC spielt wie ein Absteiger

Wieder einmal leistete sich die Alte Dame einen katastrophalen Auftritt. Nach dem 1:6 gegen RB Leipzig setzte es erneut eine deftige Heimpleite. Wieder keine Punkte und ein gellendes Pfeifkonzert im Berliner Olympiastadion. Gegen die Hessen setzte es die Gegentreffer 55, 56, 57 und 58. Nur Fürth ist mit 64 Gegentoren noch schwächer. Fraglich bleibt zudem, warum die Alte Dame erst ab der 75. Minute wirkliche Offensivbemühungen zeigte und einigermaßen befreit aufspielen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt ließen die Spieler von Tayfun Korkut alle Tugenden vermissen, die es braucht, um ein Spiel in der Bundesliga zu gewinnen. Haarsträubende Fehlpässe im Spielaufbau, keine Zuordnung in der Defensive. Hertha BSC muss sich ordentlich steigern, sonst ist der Abstieg nicht zu verhindern. Und für Trainer Tayfun Korkut dürfte es trotz der Rückendeckung von Fredi Bobic verdammt eng werden.

Die Statistik: 8

Filip Kostić bleibt der Flankenexperte der Bundesliga. Seine Vorlage per Flanke zum 1:0 von Ansgar Knauff war bereits die achte in der laufenden Saison. Das ist sowohl ein neuer persönlicher Rekord als auch der aktuelle Spitzenwert in der Liga.
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