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Bundesliga: FC Bayern mit Remis in Gladbach - Schiri-Entscheidung sorgt für Diskussionen
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Publiziert 13/08/2021 um 22:28 GMT+2 Uhr
Julian Nagelsmann muss auf seinen ersten Sieg als Bayern-Trainer warten. Zum Bundesliga-Auftakt reichte es gegen Borussia Mönchengladbach nur zu einem 1:1 (1:1). Die Fohlen waren bereits früh durch Alassane Plea in Führung gegangen (10.), Robert Lewandowski glich noch vor der Pause aus (42.). Nach dem Seitenwechsel standen vor allem die Torhüter und Schiedsrichter Marco Fritz im Vordergrund.
Dayot Upamecano im Duell mit Gladbachs Thuram
Fotocredit: Imago
Mit neuen Trainern, aber jeder Menge Fragezeichen standen sich Borussia Mönchengladbach und Bayern München zum Bundesligaauftakt gegenüber. Julian Nagelsmann erlebte eine holprige Vorbereitung, musste zum Auftakt zudem auf die beiden französischen Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard verzichten. So bekam der 21-jährige Josip Stanisic die Chance von Beginn an, in der Innenverteidigung stand Niklas Süle neben Neuzugang Dayot Upamecano.
Bei den Hausherren nahm Adi Hütter im Vergleich zum 1:0-Pokalsieg in Kaiserslautern eine Änderung vor: Im Sturm ersetzte Alassane Pléa Laszlo Benes. Sonst vertraute Hütter auf eine Viererkette. Von Beginn an waren die Gladbacher mutig und offensiv unterwegs. Hütter dirigierte seine Mannschaft immer wieder nach vorne, die junge Bayern-Abwehr (Altersdurchschnitt 22) wirkte löchrig, die Automatismen fehlten noch.
So erlebten die 23.000 Zuschauer im Borussia-Park eine unterhaltsame Anfangsphase. Patrick Herrmann hatte bereits nach wenigen Minuten gleich zwei Mal die Chance auf die Führung (4./6.), ehe die Gladbacher einen Ballverlust von Alphonso Davies mit dem 1:0 durch Pléa bestraften (1:0). Die Bayern waren nun gefordert – und zogen die Zügel an. In der Folgezeit bestimmte der Meister das Geschehen, Robert Lewandowski scheiterte aus 15 Metern an Yann Sommer (14.).
In der Folgezeit konnte sich Gladbach nur noch selten entlasten, Bayern hielt das Spiel weit weg vom eigenen Tor und hatte selbst einige gute Chancen. Lewandowski scheiterte erneut an Sommer (26.), dann verzog Leroy Sané denkbar knapp (27.). Im weiteren Verlauf wurde die Führung für die Gladbacher durchaus schmeichelhaft, doch Sommer erwischte einen starken Tag, rettete zwei Mal gegen Stanisic, der auf der rechten Seite ein gutes Spiel machte (37.).
Kurz vor der dem Halbzeitpfiff war dann aber auch der Schweizer Keeper machtlos, Lewandowski traf nach einer Kimmich-Ecke aus kurzer Distanz zum 1:1 (42.). Die Bayern kamen wacher aus der Kabine, Gladbach rannte sich zu Beginn der zweiten Hälfte immer wieder fest. Und so bestimmte der Rekordmeister, bei dem immer ein anderer Akteur auf den rechten Flügel auswich, das Spiel. Die Heimmannschaft ließ in dieser Phase zu viel Zeit und Raum. Das 2:1 war so nur eine Frage der Zeit.
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"Kein ideales Zeichen für beide Trainer": Nagelsmann schmunzelt über Offensivspektakel
Quelle: Eurosport
Doch die Gladbacher hatten Yann Sommer im Tor. Der Schweizer Keeper rettete erst gegen Davies (58.), um dann auch gegen Lewandowski glänzend zu parieren (60.). Mitte der zweiten Halbzeit wurde der VfL aktiver, hatte durch Lars Stindl eine gute Chance, die Manuel Neuer zunichtemachte (70.). In der Schlussphase war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß anzumerken. Die Bayern traten nicht mehr so dominant auf, Gladbach konnte sich wieder vermehrt entlasten und war plötzlich wieder voll dabei. Der eingewechselte Marcus Thuram hatte die erneute Führung auf dem Fuß, doch der Franzose rutschte wenige Meter vor dem Kasten am Ball vorbei (77.).
In den Schlussminuten geriet dann Schiedsrichter Marco Fritz in den Fokus. Innerhalb von 120 Sekunden ahndete er zwei elfmeterreife Fouls von Upamecano an Thuram nicht und ließ weiterspielen (81./83.). Bayern hatte in diesen Situationen Riesenglück und konnte sich bei Marco Fritz bedanken, dass es zum Auftakt wohl keine Niederlage setzte.
Die Bayern treffen bereits am Dienstag in Dortmund auf den BVB. Dann geht es um den deutschen Supercup und damit den ersten Titel in dieser Saison. Kommenden Sonntag (17:30 Uhr) gastiert dann Köln in München. Für die Gladbacher folgt nächsten Samstagabend (18:30 Uhr) das erste Derby. Dann ist die Fohlenelf in Leverkusen zu Gast.
Stimmen zum Spiel
Robert Lewandowski (FC Bayern München): "Ob wir zufrieden sind, weiß ich nicht. Heute war ein schwieriges Spiel, wir hatten viele einfache Fehler. Aber wir hätten heute auch gewinnen können, aber auch die Gladbacher hatten Chancen. Für uns ist es nie einfach hier zu spielen. So ein Spiel mit Zuschauern ist immer etwas Besonderes. Aber heute haben wir relativ gut gespielt, dennoch müssen wir noch viele Dinge besser machen."
Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach): "Für mich als Spieler von Mönchengladbach waren es natürlich Elfmeter. Ich sehe den Kontakt von der Bank aus. Wenn der Schiedsrichter Elfmeter gibt, dann bleibt die Entscheidung stehen. Gegen die Bayern einen Punkt zu holen ist immer gut. Ich denke, wir können hintenraus auch das Spiel noch gewinnen. Gerade als Eröffnungsspiel war es ein richtig geiles Spiel."
Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben ein spektakuläres Bundesligaspiel gesehen, es ging wirklich hin und her. Der Anfang und der Schluss gehörten uns, dazwischen war Bayern dominant. Wir können uns bei einem überragenden Yann Sommer bedanken, der uns den Punkt festgemacht macht. Trotz allem Gratulation an die Mannschaft. Wenn man genauer hinschaut, dann sieht man, dass Thuram oben gehalten hat und unten wird er auch berührt. Dass der VAR nicht gesagt hat, er (Marco Fritz, Anm. d. Red.) soll sich die Szene selbst anschauen, kann ich nicht verstehen. Die zweite Szene war für mich fast klarer. Auf der einen Seite hatten wir es am Schluss selbst in der Hand, aber auch Bayern hatte viele Möglichkeiten. Für das erste Bundesligaspiel der Saison bin ich sehr zufrieden."
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Nagelsmann moniert: "Gladbach hatte zu viele Chancen"
Quelle: Eurosport
Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München): "Ein Spiel, das für den Zuschauer sehr interessant war, es ging hin und her, war sehr zerfahren. Wir sind in der ersten Viertelstunden nicht gut reingekommen, haben zu viele Chancen zugelassen, hatten viele Ballverluste und sind dann auch in Rückstand geraten. Danach waren die 20 Minuten vor der Pause sehr gut. Auch mit der zweiten Halbzeit in der ersten Viertelstunde. Am Ende war es sehr offen. Ich denke, es war ein gerechtes Unentschieden. Ich habe die Elfmeterszenen noch nicht gesehen. Ich glaube aber, wenn wir Schiedsrichter und Videobeweis haben, dann ist es schon gerecht. Es waren intensive Zweikämpfe im gesamten Spiel. Insgesamt muss die Positionstreue besser werden, teilweise war es etwas wild, aber auch das Trainingsquantität angemessen."
Das fiel auf: Die Youngster überzeugen
Beide Teams sind gespickt mit Nationalspieler, dennoch war zum Auftakt auch ein Startplatz für Joe Scally (18) und Josip Stanisic (21) frei. Die beiden Youngsters überzeugten auf ihrer Position vollends. Scally hatte Sané weitestgehend im Griff, Stanisic ließ über die rechte Seite wenig zu und war auch offensiv immer wieder gefährlich, hatte gleich drei gute Möglichkeiten. Beide Spieler haben sich für weitere Aufgaben empfohlen.
Tweet zum Spiel
Endlich wieder Bundesliga, endlich wieder Gänsehaut. Der Bundesligaauftakt stand ganz im Zeichen der Fans. 23.000 Zuschauer durften in den Borussia-Park und machten 90 Minuten lang ordentlich Stimmung. Ein tolles Gefühl, endlich wieder tausende Fans im Stadion zu sehen.
Die Statistik zum Spiel: 8
Yann Sommer knüpfte an seine starken Leistungen bei der EM nahtlos an. Der Schweizer Keeper war von Anfang an hellwach und zeigte gegen die Bayern mehrfach starke Paraden. Im Verlauf des Spiels entwickelte sich ein Privatduell zwischen Robert Lewandowski und Yann Sommer. Dass der Pole "nur" auf einen Treffer kam, hat die Borussia ihrem Schlussmann zu verdanken. Die Statistiker zählten acht Paraden bei der Nummer eins. Sommer, der Spieler des Spiels!
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